Einkaufen, schamanisch
Auch Einkaufszentren können zu Kraftplätzen mutieren. und manchmal wird ein einfacher Wocheneinkauf zu einer schamanischen Reise.
Ich hasse den wöchentlichen Samstags-Einkauf. Einmal pro Woche ab in den Einkaufstempel und dort wird, mit hunderten anderen und zu lauter Musik (oder wie man den Lärm nennt), Nahrung und was die Familie sonst noch unbedingt zum Leben braucht gehortet. Dann Stress an der Kassa, alles muß schnell gehen, die Erdbeeren landen zuunterst, die Milch gleich darauf und weil es lange gedauert hat schmilzt das Eis bereits. Jede Woche das gleiche Drama.
Aber vor ein paar Jahren, im Sommer 2007, habe ich eine spannende Entdeckung gemacht: der weg ins Einkaufszentrum, der Konsumtempel an sich, wird zu einer schamanische Reise, zu einem Kraftort – bzw. kann dazu werden.
Ohne Werbung machen zu wollen: ich spreche vom sog. „Fischapark“ in Wr. Neustadt.
Seit er errichtet wurde wächst er jährlich und wird immer größer. Als letzte großbauliche Errungenschaft wurde die Parkgarage vergrößert und dadurch entstand ein seltsam gewundenes Initiationslabyrinth.
Bei einer schamanischen Reise geht es, vereinfacht ausgedrückt darum, den Geist auf Wanderschaft zu schicken. Im Trancezustand wird gezielt ein Ort „angereist“ oder eine bestimmte Person „besucht“. Klassisch ist hier die Suche nach dem persönlichen Krafttier oder die Reise zum inneren Heiler. In der schamanischen Ansicht geht man davon aus, dass es eine sog. Unterwelt gibt, hier sind die Geister, in manchen Kulturen die Seelen der Toten, zu Hause. In der mittleren Welt leben die Menschen, also wir, in unserem „normalen“ Zustand. Dann gibt es die Oberwelt, hier sind die „höheren “ Wesen zu Hause, bei manchen die Engel, Geistführer.
Bei den Erklärungen der schamanischen Reise gibt es unzählige Varianten, doch bei den meisten ist der „Weltenaufbau“ wie beschrieben. Initiationsreisen, Einweihungswege wurden und werden oft mit Bezug auf diese, oben beschrieben, Welten unternommen. Der Held, die Heldin muss von der mittleren Welt, in der er oder sie lebt, in die Tiefe steigen, dort bestimmte, initiierende Leistungen vollbringen, sich bewähren, dann erfolgt der Aufstieg oder die Rückkehr in die eigene Welt. Meist erst wenn bestimmte Dinge erledigt wurden, Sachen erworben und der Proband im „Kampf“ sein Können und Wissen unter Beweis gestellt hat. Hin und wieder gibt es Hilfe von oben. Klassische Beispiele für schamanische Reisen sind „Alice im Wunderland“, das Märchen von „Goldmarie und Pechmarie“, die Reise zu Frau Holle generell (Holle war und ist eine Unterweltsgöttin, ähnlich der Percht oder Hel. Der Holunder ist ihre heilige, Pflanze).
Soweit zur Theorie. Wie passt das nun zu einem Einkaufszentrum? Aufgepasst, so funktioniert es:
Samstag, meine Liste ist geschrieben, mein Kopf grübelt, was noch dazu und unbedingt eingekauft gehört, ein zweiter Teil denkt: „Was wird’s wohl diesmal kosten?“, ein dritter: „Sicher wieder alles bummvoll und hunderttausende andere dort.“
Mein Auto fährt Richtung Stadt, nähert sich dem Ort des geplanten Konsumgeschehens. Plötzlich, ohne Knall und von einer Minute zu anderen, tauche ich ein in die Unterwelt, das unterste Parkdeck der Tiefgarage.
Dunkelheit, nach dem strahlenden Sonnenschein von draußen müssen sich die Augen erst umgewöhnen. Wie immer beginnt mein Radio zu stottern, doch heut klingt es anders. Wortfetzen bilden seltsame Sätze, verdrehte, unlogische Wortgebilde. Anweisungen? Ich mach mich auf die Suche nach einem Parkplatz, einem Platz für mich, mein Auto. Das moderne Navigationssystem der Garage zeigt mir mit rot die besetzten Plätze an, das ersehnte, freie grün lässt auf sich warten. In Schlangenlinien winde ich mich durch die Parkebene, mit vielen anderen. Menschen springen mir plötzlich vor den Wagen, erfordern schnelle Reaktion, Zusammenstöße will ich vermeiden. Noch bin ich „geschützt“ in meinem Auto, aber auch durch die Karosserie hindurch spüre ich, dass sich draußen eine andere als die übliche Stimmung breit gemacht hat. Mitten auf der Fahrbahn steht plötzlich ein Hund, kein Mensch in der nähe. Kein schöner Hund, nicht imposant und doch … der Wächter zur Unterwelt? Er lässt sich durch die Autos nicht aus der Ruhe bringen, alle müssen stehen bleiben und darauf warten, dass er den Weg freigibt.
Ich steh an vorderster Stelle. Langsam kommt er auf mich zu, schnuppert an meinem Auto, geht rund um mich herum und ist verschwunden, der Weg frei und direkt vor mir: ein freier Parkplatz. Wieso hab ich den nicht vorher gesehen?
Nun ist es soweit, ich verlasse die schützende Hülle und begebe mich, nur bewaffnet mit meiner Handtasche und dem, was ich in meinem Kopf habe (lauter krause Gedanken ;-), zu Fuß in die nächste Ebene: die sog. „Mal“, die Einkaufsstraße im Zentrum. Rrund um mich Autos, stehende fahrende, hupende. Menschen mit einem Ziel vor Augen gehen schnellen Schrittes an mir vorbei, keiner schaut links oder rechts, Bremsen quietschen, Türen knallen, Kindergeschrei und ein Hund bellt.
Plötzlich Stille, ganz kurz herrscht Ruhe. Ich stehe und versuch mich zu orientieren, oft war ich schon hier aber so habe ich diesen Ort noch nie erlebt. Wach ich oder träum ich? Was ist heute anders? Ich bin ohne Kinder, also alleine, hier. Das war ich aber auch schon früher. Richtig, es fällt mir ein: die ganze Woche bin ich schon ohne meine beiden Kids unterwegs, die sind auf Sprachferien in Irland. Ich hingegen habe schon Zuhause die Entschleunigung der kinderlosen Zeit genossen und die ganze Woche, trotz Küchenumbau, Zeit gehabt auf mich selbst zu hören und mein Tempo zu leben. Das ist der Unterschied zu früheren Einkausfahrten.
Ein blick auf meine Liste, die ich fest in meiner Hand halte: Milch, Cornflakes, Batterien … das übliche und doch heute anders. Das sind die Dinge, die ich „erobern“ soll, der Auftrag, die Aufgabe auf dieser Reise. Langsam gehe ich im seltsamen Zwielicht durch die parkenden Autos durch. Seltsame Gerüche, seltsame Töne dringen durch zu mir, ich geh weiter. Als erstes gilt es einen Behälter für meinen Einkauf zu finden. Ein Einkaufswagerl sollte doch hier leicht aufzutreiben sein, glaubt der Laie. Samstag vormittag, halb Neustadt ist hier, der Rest kommt auch noch.
Der dritte leere Wagerlparkplatz lacht mich aus und sagt: „Früher aufstehen!“
Nun gut, geh ich halt weiter, ohne Wagerl kann ich nicht hinein, das weiß ich. Plötzlich ruft wer von hinten: „Brauchens an wagern?“Iich dreh mich langsam um: ein verschwitzter, älterer Herr schiebt mir schnaufend das Gefährt zu: „An euro hob i einigsteckt.“ Aha, na dann. Geld wechselt den Besitzer, später entdecke ich, dass eine Plastikscheibe in der Entsicherung steckt, hab also Lehrgeld gezahlt. Vertrau nicht jedem blindlings, selbst Geisthelfern nicht. Hinterfrage und prüfe ob es dir wert ist. Die Lektion für den Augenblick.
Solcherart gerüstet geht’s weiter ins Innere des Tempels, der heute zu dem wird, als was er immer bezeichnet wird: der Konsumtempel, mit Blick auf den letzten Teil des Wortes.
Nun gilt es die Sachen auf meiner Liste zu organisieren. Anders als an den „normalen“ Tagen geh ich heute mit einer seltsamen inneren Bewusstheit durch die Gänge, durch das Labyrinth. Meinen Weg hinaus kann ich nur finden, wenn ich alle meine Aufgaben erfülle. Beim Milchregal großer Stau (wie immer und doch anders). Zwei Besucher streiten lautstark, eine Frau beschwert sich über das abgelaufene Datum der Milch, ein Kleinkind kreischt laut, eine Packung Milch hat den Weg auf den Boden gefunden und die Milch bildet langsam einen wießen See. Ich steh in dem Chaos und hab das Bedürfnis laut zu lachen. Mein Grinsen und Kichern bringt den einen der beiden Kontrahenten so außer Fassung, dass er mitten im Satz abbricht, mich entgeistert (schönes Wort: ent-geistert …) anstarrt und keift: „Wos gibtsn do zum Lochn?!“, dreht sich um und verschwindet – und mit ihm löst sich der Stau in Luft auf. Auf einmal steh ich allein vor dem Regal, der Milchsee ist verschwunden, die Packerl warten ordentlich geschlichtet drauf hier heraus geholt zu werden. Erste Etappe gemeistert, im Chaos die Ruhe bewahrt und sogar darüber gelacht. Zum Lohn gibt’s zwei Liter Milch, bio und frisch.
Nächster Punkt: die Cornflakes. Wie immer und doch anders bieg ich nach dem Milchregal zweimal links ab und steh – nicht vor den Cerealien sondern vorm Kaffee. Aha, heut also nicht hier, denke ich. Wo haben sie sich nur versteckt? Eine Regalbetreuerin stopft gestresst und leicht hektisch Käse ins Kühlregal, ich frag sie: „´Tschuldigung, wo sind heute die Cornflakes?“ ein starrer Blick antwortet, bohrt sich in meine Augen, eine Stimme, nicht gestresst, sondern ruhig und souverän, antwortet: „Im zweiten Gang links hinein, auf der rechten Seite“, Nachsatz, bereits im Wegdrehen, „… wie immer.“
Bin also zu früh abgebogen, hab nicht auf den Weg geachtet und mich ablenken lassen. Bringt die Frage nach dem Weg Punkteabzüge? Keine Ahnung, ich hab meine Cornflakes und steh vor der nächsten, wirklich großen Herausforderung: dem süßwarengang.
Oje, darum bin ich also zu früh abgebogen. Um diesem Gang zu entgehen, der genau gegenüber dem Cerealiengang beginnt. Ein gefährliches Schlaraffenland, dass schnellen Genuss und süße Freude verspricht (aber meist nur einen Zuckerschock und haufenweisen nutzlose Kalorien auf die Hüften bringt)
Für mich, die ich Süßes meiden soll und besonders auf Schokolade heftig reagiere (meine geheime Sucht), eine spezielle Herausforderung. Normalerweise landet ein Großteil unsers Wochenbudgets hier, wird dem schnellen Zucker geopfert. Die üblichen Ausreden „die Kinder wollen halt was Süßes als Nachtisch, … brauch hin und wieder eine Belohnung bei all dem Stress, usw.“ gelten heute nicht.
Kids sind weg, meine Mann auf Diät und ich muss mit diesen Dämonen alleine fertig werden, die um so schlimmer, weil sanft und – eben – süß sind.
Natürlich könnt ich jetzt einfach rechts abbiegen, Richtung Brot und Fischtheke, eine konfliktfreie Zone sozusagen, aber das würde bedeuten, dass ich der Konfrontation aus dem Weg gehe. Als Skorpion mit Löwe-Aszendent kommt das für mich nicht in Frage und so stehe ich, ein lebendes Verkehrshindernis, auf einer der „Hauptstraße“ im Einkaufslabyrinth und sinniere darüber nach, wie ich mich durch dieses moralische Hindernis hindurch begebe.
Menschen weichen aus und machen einen Bogen um mich, keiner rempelt mich an, keiner meckert. Wie geht man in eine Konfrontation? Mit Plan oder einfach geradeaus? Egal, ich mach einen schnellen Schritt, will hinein in den Gang und krache voll gegen einen Einkaufswagen, mit Kind drin. “Hearst, kennnans ned aufpassen?! Meina Söl, hot ma sowas scho gsegn, schloft mit offene Augen!“ kopfschüttelnd lässt mich die Mutter stehen, fährt weiter, ihr Kind im Laufschritt beruhigend und ich kann mich nicht bedanken für den Rat.
Natürlich: Augen auf, sei wach, achtsam, behalte dich UND deine Umgebung im Auge. Solcherart gerüstet wird der Marsch vorbei an den Verlockungen leicht. Ich prüfe, wäge ab, gebe bei Kleinigkeiten überlegt nach und bleibe bei dem was mir wichtig ist fest. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: zwei Packerl mit Zuckerl, eine Packung Traubenzucker und – wo kommt denn das her? – ein Packerl Rosinen. Keine Schokolade, Kalorien im Zaum gehalten, Übung gelungen, weiter so!
Jetzt bekommt das ganze Abenteuer Schwung und ich kurve durch die Gänge, entdecke ein paar neue, nehme verwundert die Vergrößerung des Mineralwasserangebotes zur Kenntnis, tauche ein in dieses Reich, gustiere – schwimme? – im sprudelnden Wasser und fange zwei Fische (Forellen) fürs Mittagessen.
Schnell noch bei den Besen vorbei. Was eine echte Hex´ ist, die muss diesbezüglich auf dem neusten Stand sein. Da gibt es auch ein interessantes Video zu sehen, mit einem echten Hausfrauenglücklichmacher: der Wunderwischmop – oder so ähnlich. Schönes Wort: Wischmop, hat das engliche wurzeln? „Wish“- wünschen, mop, mobbelt, der Wunschmob? …. so philosophiere ich mich durch die Gänge und entdecken alltägliche, heute wundersame Dinge.
Die letzte Herausforderung wartet an der Kassa: hab ich alles? Eh nicht zu viel (im Hintergrund lauert der Kontostand und fordert sein Recht auf Beachtung), wird’s lange dauern oder finde ich eine leere Kassa? Die Göttin hat ein Einsehen und während ich noch beim Eis grüble, ob das nicht auch noch gut zu meinen Schätzen passen würde, öffnet vor mir einen neue Kassa.
Dies ist normalerweise der Moment, den ich beim Einkaufen am meisten hasse: nicht das Bezahlen, sondern die Hektik, die entsteht, wenn ich die Waren auf das Förderband schaufle und die Kassiererin mit meinem Tempo wetteifert oder schlimmer: schneller ist als ich. Wodurch sich mein vorher so sorgfältig und sicher gestapelter Einkauf plötzlich mit den empfindlichen Sachen zuunterst und den schweren Dingen zuoberst im Auffangbereich des Förderbandes befindet. Gatsch und Zerdeppertes inbegriffen. Und nun auch noch eine Kassa ohne „Pufferzone“, also ohne einem anderen Kunden vor mir, so dass ich eine kleine Verschnaufpause hätte.
Was solls, heut ist es anders, versuchen wir’s also, wer auch immer „wir“ sind. Ich stelle meinen Wagen in den schmalen Gang und fang an ein kompliziertes Muster aus Konsumgütern aufzulegen. Der Sinn des Musters ist nur mir ein Begriff und während ich werke, sage ich zur Kassiererin: „Ich brauch ein bisserl länger heut, bitte langsam.“ Starrer Blick und zusammgekniffene Mund antworten mir schweigend. Kann ich von dieser Wächterin Erbarmen erwarten?
Nein, denn dazu sind Wächterinnen auch nicht da. Sie prüfen eine und wenn sie es für wert erachten, dann darf sie passieren. Ein letzter Test also: schaff ich es meine Eier heil in den Wagen zu transferieren bevor das Mineralwasser darauf landet? Die Übung muss gelingen, also Kampf: „Moment, ich sagte ich brauch ein bisserl länger, bin erst aus dem Krankenhaus raus und ich würde die Eier doch lieber erst zu Hause rühren. Hier gelingt das Mittagessen nicht so toll.“ Auch von einer Wächterin kann Frau Respekt verlangen und auf einmal funktioniert es. Zwar bekommt die Gute in puncto Freundlichkeit lediglich eine Pflichhaltungsnote, aber meine Schätze sind sicher und ordentlich verstaut und – oh Wunder – die Rechnung ist heute erträglich.
Der letzte und sehr wichtige Teil einer schamanischen Reise ist immer der Weg zurück, in die „normale“ Welt. So auch hier: zuerst das Auto wieder finden (haha, über diesen Witz lachen meinen beiden „Männer“ immer wieder gern. Mia und die Suche nach dem Auto …) und dann den Weg hinaus, nebst hundert anderen die sowohl rein als auch hier weg wollen.
Im Stau stehend habe ich Zeit mich einerseits an die Hitze im Auto zu gewöhnen und mir andererseits den Weg nach draußen zu überlegen. Denn anders als bei vielen Tiefgaragen gibt es hier zwei Möglichkeiten. Entweder den gleichen Weg wie herein, in umgekehrter Reihenfolge, so wie der Großteil der Einkäufer. Oder ganz hinauf aufs Dach und von dort mit Hilfe eines Zubringers direkt an den Rand der Stadt. Mein Weg geht nach oben, dass seh ich genau, nun gilt es nur noch ihn auch zu gehen, besser zu fahren.
Es dauert und es wird immer heißer, der Stau ist mühsam, langsam steigt Grant in mir hoch. „Muss das sein?“. Ja, muss es. Der Weg kann nicht abgekürzt werden, muss in seiner ganzen Länge gegangen werden, sonst kann Frau zu schaden kommen. So ist das nun mal bei Initiationswegen, auch Geduld will gelernt werden.
Endlich bin ich oben, strahlender Sonnenschein begrüßt mich und plötzlich stört mich die Hitze im Auto nicht mehr. Keine Auto vor mir, die Straße „gehört“ mir alleine und ich bin heraußen aus dem Labyrinth, mit all meinen Schätzen, habe meine Aufgaben erledigt und bin weiser und an Erkenntnissen reicher zurück.
So etwas passiert, wenn du bereit bist, das Ungewöhnliche an gewöhnlichen Orten zu zulassen. Denn das mythische, geheimnisvolle ist ja nicht nur an alten Plätzen zuhause. Auch neu erbaute Orte ziehen Energien und „Geister“ an, erwirken ihr eigenes Energiefeld. Meist stolpern wir hastend und unaufmerksam durch diese Orte durch. Das Bewusstmachen der Umgebung, aufspüren der Energien und das „sich einlassen“ auf diesen Platz kann Gewöhnliches ungewöhnlich erlebbar machen.
So passiert, so geschehen und ich freu mich auf den nächsten Einkauf – mit anderen Augen.
4 Comments
Christine Schmidt
Wow, das ist eine tolle Betrachtungsweise eines Besuches im Konsumtempel. Super geschrieben! Muss ich mir merken und auch mal selbst so erleben. Danke für diesen Beitrag.
Lg. Christine Schmidt
Michaela Schara
Vielen Dank liebe Christine! Freu mich über dein Feedback und ja, das ist definitiv mal ein anderer Blickwinkel beim Einkaufen ;) Sehr zu empfehlen!
Elfriede Gassauer
Liebe Michaela,
Meine Geschichte zum Konsumtempel ist weniger spirituell.
Beim Billa in Enzesfeld, vor dem Umbau, standen vor dem Eingang ein paar Steher/Boller, etwa 80 cm hoch, oben eine Halbkugel, und unterhalb der Halbkugel ein Wulst. Die haben ausgeschaut wie überdimensionale, steinerne Phalli. Ich hab mit meinen Kindern immer geblödelt darüber, wenn in 2000 Jahren die Fundamente des Gebäudes ausgegraben werden, werden die Altertumsforscher, (die ja bei allem, wofür sie noch keine Erklärung haben, sagen, das wäre zu Kultzwecken gewesen) wohl erzählen, das wäre ein Tempel zu Ehren des Gottes der Fruchtbarkeit gewesen. Und wenn wir einkaufen gingen, hieß das dann bei uns, gehen wir dem Gott der Fruchtbarkeit huldigen.
Michaela Schara
Liebe Elfriede,
musste herzlich lachen bei deiner Schilderung ;))) Kenne solche Objekte im öffentlichen Raum und wir haben gleichfalls einen „geflügelten Spruch“ dazu. Eine Schulkollegin hatte damals, vor gefühlt 100 Jahre, alle solcherart herausragenden Objekte rigoros als Phallussymbol bezeichnet. Der Kontakt zu dieser Schulkollegin ist schon lange eingeschlafen. Aber ihr Spruch lebt weiter und jeder Boller, Pylone, Betonsteher mit „eindeutigen“ Formen dockt direkt an diese Erinnerung an.
Und wer sagt außerdem, dass erotische Assoziationen nicht auch spirituell oder lustig sein dürfen?
Herzliche Grüße,
Michaela