Parkzauber im Laxenburger Schlosspark: Bäume, Wasser, Stein und Wiesen
Die einen lieben ihn und schwärmen von seinen Bäumen, den Schlössern, den weiten Wiesen, Bächen und dem Teich.
Die anderen hassen ihn und schildern traumatische Erlebnisse auf überfüllten Spielplätzen, Menschenmassen am Wasser und endlosen Hatschereien in heißer Sonne.
Aber kalt lässt er niemanden, der Laxenburger Schlosspark ;-)
Ich gestehe: ich gehöre zu denen, die ihn lieben und ganz besonders haben es mir die mächtigen, elfischen Platanen angetan. Wie aus grauer Vorzeit erscheinen sie mir, aber aus einer hellen, schönen Vorzeit. Sie sind für mich die Nachfolger der riesigen Pflanzensauriern, deren graue Hälse weit in den Himmel ragten – ähnlich wie ein Platanenast, der sich neugierig seinen Weg zwischen Himmel und Erde sucht und gleichzeitig zum Hinaufklettern einlädt. Sanfte Pflanzenriesen, Lichtbringer, die eine ganz eigene Stimmung erzeugen können.
Auch der Rest des Parks ist immer wieder für Entdeckungen gut. Man findet hier nicht nur lauschige Wege, historische Gebäude und Gartengestaltungen, sondern auch sehr starke Geomantien, die teilweise von Natur aus vorhanden waren und beim Errichten des Parks von Kundigen (oder auch per „Zufall“) zu einem spannenden Ganzen verbunden wurden.
Zwar sind durch neuere bauliche Veränderungen einige dieser Maßnahmen wieder verloren gegangen, aber abseits der stark genutzten Wege findet man noch den alten Zauber und die Geheimnisse dieses Parks – eine herrliche Fundgrube für „G´pürige“, Radiästheten und geomantisch Interessierte.
Idealerweise unter der Woche, denn an den Wochenenden, speziell bei Schönwetter, kann ich die, die den Park hassen, gut verstehen. Die Nähe zu Wien macht aus dem Park einen sehr beliebten Ausflugsort, der an schönen Tagen dann komplett überlaufen ist.
Wer sich die Zeit nimmt, kann hier das Lesen der Landschaft lernen: Reinspüren und erfahren, was einem die Pflanzen an der Oberfläche über das, was tief unter ihnen zu finden ist, so erzählen können.
Sehr interessant sind auch die energetischen Verbindungen, die sich an der Oberfläche durch den Park ziehen und die Gebäude vor Ort mit anderen, weiter entfernten Plätzen verbinden. Die Bäume fungieren dann als vermittelnde Sender, was man an den teilweise gewaltigen „Sendewarzen„, die sich aus der Rinde wölben, gut sehen kann.
Aber auch das Genießen der Natur und zur Ruhe kommen kann man hier fein üben. Dazu legt man sich einfach unter einen Baum, schaut durch die Krone in den Himmel und … genießt. Wer dabei einschläft, genießt einfach ein wenig tiefer.
Das Handy sollte man allerdings abdrehen, sonst ist der Genuss durch den Ruf der Welt von kurzer Dauer – irgendwer will ja immer was ;-)
Der Laxenburger Schlosspark ist abseits seiner touristischer Bedeutung ein lohnender Entdeckungplatz für alle Kult- und Kraftplatzinteressierten und solche, die es werden wollen. Wer ihn in schlechter Erinnerung hat, der möge ihm bitte nochmal eine Chance geben. Der Park hat es sich wirklich verdient.
Inhaltsübersicht
Die Geschichte des Laxenburger Schlossparks
Ich mache es mir diesmal leicht und verweise bei den kulturhistorischen Fakten auf die gut zusammengestellten Infos auf der Website von Schloss Laxenburg. Im folgenden daher nur eine kurze, subjektive Übersicht.
Interessante Gebäude im Laxenburger Schlosspark
Das Alte Schloss
… ist das älteste Gebäude im Schlosspark, es stammt aus dem 12. Jahrhundert und ist eines der wenigen, gut erhaltenen Gebäude, die im Zuge der zahlreichen Umbauarbeiten keiner Modernisierung geopfert wurden. Es lag ursprünglich inmitten eines riesigen Jagdgebietes, aus dem sich der heutige Schlosspark entwickelt hat. 1683 hat es unter der Türkenbelagerung schwere Schäden erlitten, im Zuge der Renovierungen wurde es dann aufgestockt, auf das heutige Niveau. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hat man die Wassergräben rund um das Schloss zugeschüttet und dem Schloss das bis heute nahezu unveränderte Umfeld geschaffen.
Das Schloss selbst und auch die Anlage rundherum sind mehr als nur einen kurzen Besuch wert. Das Gebäude bietet eine Fülle an geomantisch und radiästhetisch interessanten Symbolen und Besonderheiten, die Natur rundum steht dem in Nichts nach – ich finde, dass jeder einzelnen Baum hier spannende Dinge zu erzählen weiß. Reinhören! Man kann´s gut spüren und auch sehen.
Die Franzensburg
… schaut älter aus, als sie ist und man kann sie auch als Recycling-Bauwerk bezeichnen, denn bei ihrer Errichtung griff man gezielt auf altes Baumaterial von Klöstern und anderen Gebäuden zurück. So stammen die Fenster vom unter Joseph II. säkularisierten Klosters Säusenstein an der Donau und somit aus dem 16. /17. Jahrhundert. Fertig gestellt wurde die Franzensburg selbst erst 1835.
Sie liegt mitten im Schlossteich auf einer Insel und präsentiert sich wie der Traum einer mittelalterlichen Ritterburg – die sie natürlich nie war. Für Erstbesucher ist die Franzensburg touristisches Pflichtprogramm, man muss sie mal gesehen haben.
Für Verliebte ist sie der Grund, sich ein Boot zu mieten und den Teich zu entdecken. Wobei die Burg hier nur dem Namen nach ein Ziel sein muss, aber in Kombination mit dem Gesamtarrangement zu einem romantischen Erlebnis beiträgt ;-)
Das grüne Lusthaus (der Pavillion)
Hier wird gerne geheiratet, was man an den bunten Blütenblättern am Boden sieht. Leider oft noch lange nach der Hochzeit, denn im Gegensatz zu früher sind heute synthetische Blütenblätter modern :(
Das Verotten dauert somit länger, als die meisten Ehe halten.
Abgesehen davon ist der Platz und das Lusthaus ein sehr empfehlenswerter, wo man auf jeder Ecke andere Energien spürt.
Eine gute Wahrnehmungs-Übung: die umstehenden Bänke der Reihe nach ausprobieren und reinfühlen, wie es einem vor, nach und während des Ortswechsels geht. Wo zieht es einen hin, wo bleibt man nur mit „Muss“, wo möchte man hingegen länger bleiben? Und wo in Körper und Seele spürt man das, was man da so fühlt?
Der Concordiatempel
Ein 6-säuliger Rundtempel, wie sie im 16. bis 18. Jahrhundert sehr modern waren, die an die römisch-griechische Antike erinnern. Dieser hier wurde 1795 errichtet, im josephinischen Teil des Parks. Seinen Namen (Concordia, bedeutet „Eintracht) hat er aus politischen Gründen: In Frankreich tobte die Revolution, in Österreich war die Monarchie bedroht, die Eintracht und der Zusammenhalt der Völker sollte vermittelt werden.
Der Concordia-Tempel ist am weitesten vom Eingang entfernt. Eine seiner „Strahlen“, also der Wege die hier weggehen, führt direkt zum grünen Lusthaus – allerdings mit einer physischen Unterbrechung des Weges (energetisch geht er weiter). Ein anderer Strahl zeigt auf das Haus der Laune.
Das Haus der Laune
… gibt es leider nicht mehr, nur noch die Grundfesten, ein paar alte Mauern. Das launische Haus ist gleichfalls eine architektonsiche Modeerscheinung, man spricht hier auch von einer Architekturkarikatur, zur Feier es Irrationalen.
Im Vorbeigehen lösen die Ruinen bei mir immer ein bisschen Gruseln aus: Einerseits zieht es einen aus kindlichen Interesse schon auch hin. Andererseits aber muss ich da nicht unbedingt länger verharren, es gibt schönere Orte im Park. Spannend ist es hier aber allemal, was man anhand der umstehenden Bäume, speziell der Platanen, sehr gut spürt.
Es gibt noch viele weitere interessante Plätze und Gebäude im Laxenburger Park, die oben genannten sind einfach meine persönliche Liste, die sich aber jeder anderes gestalten kann und soll.
Öffnungszeiten und Eintritt
Für Kinder bis 14 Jahre (mit Schülerausweis bis 18) ist der Park frei, alle anderen zahlen 2 Euro Eintritt., Hunde kosten extra und sind ausnahmslos an der Leine zu führen.
Der Park ist ganzjährig geöffnet, Montag bis Freitag von 10 – 18 Uhr.
Samstag, Sonn- und Feiertags bis 19 Uhr.
Zur Franzensburg gibt es eine beliebte Fähre, die von Ende März bis Ende Oktober verkehrt.
Details dazu gibt es hier: Öffnungszeiten & Eintrittspreise Schlosspark Laxenburg