Radiästhesie - Geomantie,  Radiästhesie-Lexikon

Was sind Verwerfungen und Bruchlinien?

Die kurze Erklärung: Bei einer Verwerfung handelt es sich um eine Bruchlinie bzw. eine Geländekante, auf Grund einer Bruchlinie.

Die ausführlichere: Verwerfung zählen zu den sog. geopathologischen Strukturen und sind ein wunderbares Beispiel, wie sich wissenschaftlich nachweisbare Strukturen auch radiästhetisch nachvollziehen lassen und umgekehrt. Im Folgenden erfährst du, wie sie entstanden sind, was sie so besonders macht und warum sie nicht nur für einen Schlafplatz eine intensive Herausforderung darstellen.

Wie entstehen Verwerfungen?

Mutter Erde ist seit ihrem Bestehen in Bewegung und wer sich noch an den Geographieunterricht in der Schule erinnert weiß, dass da mal was war mit Platten, die sich verschieben, wie aus einem großen Urkontinent (Pangea) mehrere kleinere wurden, dass das was mit dem Auffalten der Alpen und anderer Gebirgszüge zu tun hat, mit Vulkanen usw.

Nun, diese Platten bewegen sich nach wie vor, auch unsere Alpen wachsen ca. 1-2 cm im Jahr (was aber durch Erosion wieder kompensiert wird) und die Bewegung der Platten, bzw. ihre Reibung aneinander, sorgt weltweit auch immer wieder für Erdbeben. Da die Erdkruste nicht weich und nachgiebig, sonder sehr hart und fest ist, ergeben sich durch die Erschütterungen, mehr aber noch durch den Druck der Platten gegeneinander Risse. Das ist ein Prozess, der seit Milliarden von Jahren in Bewegung ist und auch noch in Bewegung sein wird, wenn die Menschheit längst Geschichte ist. Durch die Verschiebung der Platten sind nicht nur die Berge entstanden, sondern auch viele Täler. 

Das Strudelteig-Phänomen

Wir bezeichnen diesen Vorgang intern gerne als das Strudelteig-Phänomen: Für den klassischen österreichischen Apfelstrudel braucht es einen gezogenen Strudelteig. Das Teigziehen ist eine sehr eigene, sensible Prozedur, bei der der Teig sachte immer dünner gedehnt (gezogen) wird, bis er hauchdünn den ganzen Tisch bedeckt, idealerweise lückenlos. Wenn du dir nun statt des Teiges die Erdkruste vorstellst, die in alle Richtung gezogen und geschoben wird, aber nicht mal ansatzweise so elastisch ist wie ein guter Strudelteig, passiert das, was man beim Teig unbedingt zu vermeiden hofft: Es gibt Risse. An diesen Bruchkanten stürzten die Plattenteile dann nach unten, bildeten Täler und sog. „Pull apart-Becken“, wie z.B. das Wiener Becken eines ist.

Wenn etwas Starres bricht, ist vorhersehbar, dass sich keine geraden Kanten, sondern zackige Linien bilden, die sich mitunter verästeln, also weitere, kleinere Brüche bilden. Diese großen und kleinen Brüche, bezeichnen wir als Verwerfungen – weil sich die ehemals verbundenen „Scherben“ verschieben, ein Teil wandert höher als der andere und damit ergibt sich eine Geländekante.

Der Wind weht dann mit der Zeit Sand und Erde an, die Kante wird zu einem sanften Hügel, Pflanzen siedeln sich an und das Leben nimmt seinen Lauf. 

Auf ewig unruhig

Mutter Erde baut nach wie vor um, die Platten bewegen sich nach wie vor immer wieder, auch die kleinen Bruchstücke. Damit entsteht zum einen Reibung, Spannung baut sich auf. Zum anderen kann es z.B. bei Häusern, die auf solches Bruchlinien stehen, zu Senkungsrissen kommen – der Boden ist einfach von Natur aus instabil und wer sein Haus auf einer Verwerfung errichtet hat, der muss damit rechnen, dass sich Risse bilden. Ein klassisches Beispiel ist hier die Gemeinde Platt in Niederöstereich, die auf einer Hauptverwerfungslinie liegt, der sog. Diendorfer Störung. Diese geht von Wieselburg aus, zieht sich über Krems und Maissau, bis in den Eggenburger Raum. Diese Störzone ist eine der bekanntesten Verwerfungslinien Österreichs, die Häuser zerrissen und verschoben hat und auch für eingesunkene Ackerflächen sorgte.

Verwerfungen finden und erkennen

Die großen Verwerfungen kann man in geologischen Karten eingezeichnet finden. Sie sind also absolut keine „esoterische“ oder energetische Einbildung, sondern eine geophysische Tatsache. 

Das ist mit ein Grund, warum es sich im Zuge einer radiästhetischen Mutung, aber auch vor einem Hausbau immer lohnt, vorweg einen Blick auf diese geologischen Karten zu werfen, damit man weiß, mit welchem „Unterbau“ man es zu tun hat und so schon mal sehr viel Arbeit durch simple Recherche erleichtern kann. 

Neben den statischen Problemen sorgen Verwerfungen für einen unruhigen „Boden“. Man kann auch meist anhand der Pflanzen, die hier wachsen, die Linie der Bruchkante optisch gut erkennen. Klassisch sind es Bäume, die sich meist jeder in eine andere Richtung biegen, als würden sie etwas ausweichen wollen.

Ein weiterer Pflanzenzeiger ist Krebswuchs an Bäumen. Generell wirkt der Ort „krautig“, unruhig, es ist kein gemütlicher Platz zum Verweilen. Fallweise findet man hier das Schöllkraut, ein klassischer Pflanzenzeiger für Verwerfungen. Findet sich hier auch Efeu, kann man meist von einer sog. wasserführenden Verwerfung ausgehen. Das bedeutet, dass sich in dem Riss, zwischen den beiden Bruchstücken eine Wasserader befindet. Die „wandert“ mitunter auch. Je nachdem wieviel Wasser sie führt ist sie weiter oben im Riss und breiter oder weiter unten, schmäler und dem Rissverlauf folgend auch immer wieder „verschoben“ – also weiter links oder weiter rechts, je nachdem wie hoch das Wasser steht. 

Das Besondere an Verwerfungen

Neben diesen eher unangenehmen Begleiterscheinungen hat die Verwerfung aber noch eine Besonderheit: Die sog. Multiwellenzone. Stell dir vor, du nimmst ein Buch und hältst es am Buchrücken, so dass die Seiten nach oben zeigen, und nun klappst du es auf, so dass sich die Seiten oben auffächern – so in etwa kann man sich diese Multiwellenzone vorstellen. In der nachstehenden Abbildungen siehst du sie als rote Linien eingezeichnet. Von der Reibungskante der Bruchstücke ausgehend fächern sie sich nach oben auf. Das Spannende an diesen Linien: Sie sind abwechselnd postiv/rechts drehend/aufladend und negativ/links drehend/abziehend (siehe die Pfeile bei den roten Linien). 

Das ist ein klassisches „Symptom“ einer Verwerfung, das man beim Muten schön nachvollziehen und als Übungsbeispiel nutzen kann – z.B. indem man sich nur auf die aufladenden/rechts drehenden Linien konzentriert, man also nur jede zweite mutet und dann umgekehrt, die links drehenden/abziehenden mutet.  

Zur Abbildung oben:

  • Punkt A kennzeichnet die Mittelachse, auch Hauptspektroide genannt. 
  • Punkt B ist der einzelne Strahl, der wie beschrieben entweder links oder rechts drehend ist. 
  • Die Strahlen in Gelb (C) sind sog. spektroide Reflexionen, die fallweise vorhanden sein können.
  • Der lila Bereich D ist ein sog. Vielfaktorenbereich, den man zwar selten findet, der aber nicht unerwähnt bleiben soll. Er liegt genau in der Mitte, ein sehr schmaler Streifen, und man findet sehr eng nebeneinander rechts drehende und linksdrehende Minizonen.

Du siehst also, so eine Verwerfung hat ganz schön was zu bieten!

In der Abbildung oben sieht man auch das Wasser im Spalt – es handelt sich hier also um eine wasserführende Verwerfung und du kannst nun erkennen, was passiert, wenn das Wasser sinkt – es „wandert“ auf die rechte Seite. Steigt es, wandert es in die andere Richtung – der Verlauf ändert sich also immer wieder, je nachdem wieviel Wasser da ist. 

In dieser Abbildung kennzeichnet der Buchstabe beim blauen Pfeil entweder die Höhe des Sprunges (H) bzw. die Weite (W). Damit kann man sich ein Bild vom Ausmaß der Verschiebung machen. Bei der oben genannten Diendorfer Störung sind das bis heute so um die 40km, wo sich eine Platte zur anderen verschoben hat.

Probleme durch eine Verwerfung

Ich denke, du hast nun eine Vorstellung davon, das es nicht sehr angenehm ist, wenn ein Haus auf so einer Bruchkante/Verwerfung steht. Aber auch im Straßenverlauf können Verwerfungen für Probleme sorgen.

In dieser Abbildung siehst du eine Straße, die genau auf einer Verwerfung eine Kurve hat.  

Man sieht auf den Linien der Verwerfung die kranken, krebswüchsigen Bäume und möglicherweise sind die Baumstümpfe am rechten Rand durch Autounfälle verursacht. Denn hier kann es leichter als sonst passieren, dass man unaufmerksam wird. Unsere Autos sind ideale „Verstärker“ für diese Schwingungen, da wir durch das Lenkrad einen geschlossenen Schwingkreis in der Hand halten, also intensiv mit dieser energetischen Struktur in Kontakt kommen. 

Fazit

Verwerfungen sorgen also für starke Unruhe, sind nach wie vor und auf ewig in Bewegung und nicht nur aus diesem Grund kein angenehmer Platz zum Ausruhen. Doch sie gehören zu unserem Dasein dazu, haben auf ihre Weise dazu beigetragen unsere Landschaften zu formen und tun das nach wie vor. 

Wenn man mit offenen Augen durch die Gegend wandert, kann man mit ein bisschen Übung sehr rasch solche Geländekanten erkennen. Bäume und Pflanzen geben einem auch immer gute Hinweise. 

Das kann eine Hilfe sein, wenn es darum geht einen Bauplatz einzuschätzen und ein zusätzlicher Blick in die geologischen Karten ist auch immer hilfreich. Da dort aber nur die richtig großen Hauptverwerfungen eingetragen sind, ist es im Zweifelsfall immer gut, wenn man sich einerseits optisch ein Bild vom Ort macht und andererseits radiästhetisch und geomantisch aktiv wird, für eine intensivere Begutachtung.

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