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Sommersonnenwende – Mittsommer: Geschichte & Ursprung

Dieser Beitrag ist einerseits eine ausgekoppelte und ergänzte Überarbeitung zur Info über den Juni und zugeich der erste Teil einer Miniserie rund um das Jahreskreisfest der Sommersonnenwende, das rund um den 19./20. Juni gefeiert wird. Alle Teile sind hier zu finden: Sommersonnenwende-Litha

Die Sommersonnenwende ist die Hochzeit des Sommers. Die namentliche „Verwandtschaft“ mit dem Fest der Eheschließung ist nicht zufällig. Die meisten Ehen werden in den Sommermonaten, vorzugsweise rund um die Hochzeit, geschlossen.
Es gibt, neben dem astronomischen Sonnwendbegriff, noch andere Namen für diese besondere Jahreszeit und das damit verbundene Fest. Mittsommer (Midsommar), Litha oder  Johanni sind alternative Bezeichnungen und die Hintergründe für dieses Jahreskreisfesten ist, wie bei allen anderen rhythmisch sich wiederholenden Feiertagen, mythisch und uralt.Sommer 001 300x201 - Der Juni: Brachet, Rosenmond und feuriger Johanni

Geschichte, Namen und genaues Datum

Wenn man von der Sommersonnenwende spricht und das genaue Datum wissen will, muss man es zuerst geographisch genauer einschränken: Nord- oder Südhalbkugel. Bei uns in Europa, auf der Nordhalbkugel, ist die Sommersonnenwende im Juni, auf der Südhalbkugel hingegen im Dezember.

Die Sonne markiert mit ihren Wendepunkten und den Tag- und Nachtgleichen  vier Punkte im Jahreskreis, die sich kreuzförmig gegenüberstehen. Genau dazwischen liegen die sog. „Mondfeste„, auch Kreuzvierteltage genannt. Diese Jahreseinteilung ist der älteste Kalender der Welt und hat das menschliche Sein seit Beginn geprägt. Nahezu alle alten Kulturen haben sich daran orientiert und sich danach ausgerichtet.

Dabei war es irgendwann wichtig zu wissen, wann GENAU die Sonne den bestimmten Punkt erreicht. Denn dieser Zeitpunkt unterliegt kleinen Schwankungen. Im großen Ganzen ist es vielleicht egal, doch für rituelle Handlungen und um den exakten astronomischen Moment bestimmen zu können, war der Wunsch nach Genauigkeit vorherrschend.

Die Sonnenwende im Juni, ist der Zeitpunkt, wo die Sonne genau senkrecht im Zenit steht, am nördlichsten Punkt des nördlichen Wendekreises. Damit ist der Tag der Sommersonnenwende bei uns der mit den längsten Sonnenstunden und somit der mit der kürzesten Nacht. Je weiter nördlich man lebt, desto länger ist der Tag und ganz im Norden geht die Sonne in diesen Tagen überhaupt nicht unter.

Will man nun den absolut exakten Zeitpunkt für diesen Wendepunkt wissen, kann man sich den entweder kompliziert ausrechen – oder im Internet danach suchen.
So ist der Zeitpunkt der Sommersonnenwende im Jahr 2020 genau am Samstag, 20. Juni 2020, um 23:43 MESZ  (mehr dazu gibts hier zu lesen: TimeandDate.de/Sommersonnenwende)
Ein Jahr später ist es der 21. Juni 2021 um 05:32 Uhr und 2022 ebenfalls der 21. Juni, aber um 11:14.
Auf Wikipedia findet man eine Tabelle mit den Zeitpunkten der letzten oder der kommenden Jahre: Wikipedia/Sonnenwende – Datum.

Die Menschen in früheren Zeiten hatten andere Methoden, die uns teilweise nach wie vor Rätsel aufgeben, aber auch zugleich zeigen, dass die Fähigkeiten um diese Zeitpunkte zu berechnen und zu markieren, unser Verständnis und Wissen über diese Zeiten deutlich übertreffen. Steinkreise, Lochsteine, Markierungen in der Natur und die Ausrichtung vieler neolithischer/megalithischer Bauwerke sind Zeugnis für dieses (verlorene) Wissen. Sie belegen zugleich den drängenden Wunsch der Gemeinschaft nach dem Wissen um den genauen Zeitpunkt.

Damit verbunden sind unzählige überlieferte Geschichten, Brauchtum, Rituale und Hintergründe zu diesem und anderen wichtigen Fixpunkten im Jahreskreis.

Was die Sommersonnenwende betrifft, läutet der Wendepunkt nun die Reifezeit ein. Ab nun werden die Tage wieder kürzer, die Schatten langsam länger. Zugleich wächst die Ernte heran und es ist – astronomischder offizielle Sommerbeginn. Es war (und ist für viele) ein heiliges Fest, das durchaus heiter und ausgelassen gefeiert wurde und wird. Zugleich ist es eine Zeit der Heilung – nun beginnt die Ruhe im Außen, die es braucht, damit das, was gesät wurde und gut gewachsen ist, behütet reifen kann.

In mythologischer Hinsicht erzählen die Geschichten der Menschen vor uns von Festen und Opfern anlässlich der Feste, aus rituellen und gemeinschaftlichen Gründen. Der Sonnengott hat seine Schuldigkeit getan, seine höchste Kraft ist erreicht – nun stirbt er, als Opfer für die Gemeinschaft. So könnte man die Quintessenz vieler Geschichten zusammenfassen.

In viel früheren Zeiten mögen es mitunter echte Menschenopfer gewesen sein, die als „Fürbitter“ für die Gemeinschaft in die andere Welt gesandt wurden. Was uns heute grausam erscheint, war zu damaliger Zeit meist ein heiliger Akt, ähnlich den Helden- und (christlichen) Märtyrerschicksalen: Eine/r opfert sich, damit die anderen überleben können.
In späteren Zeiten übernahmen Strohpuppen, Kränze, Tiere, Blumen und Trankopfer diesen Teil und wer heute ein Sonnwendfest besucht, der findet (bis auf die Tieropfer) all diese Bestandteile vor.

Die Namen für die Sommer-Sonnenwende drehen sich großteils um das, was es ist – der Höhepunkt der Sonnenkraft, die Mitte des Sommers, wie Midsommar oder Mittsommer.

Summer Solstice, wie es im englischen heißt, kommt vom lateinischen „Solstitium“ für „Sonnenstillstand“.

Alban Heruin – bei uns wenig bekannt – ist der keltische Begriff, der sich aus der Inselmythologie ergibt und übersetzt in etwa „The Light of the Shore“ – Das Licht der Küste – bedeutet.

In unseren Breiten war auch „Eichenfest“ oder „Fest der Eichen“ ein Begriff für die Feiern zu diesem Zeitpunkt. Was mit der mythologisch wichtigen Bedeutung der Eiche zu tun hat.

Litha (ausgesprochen Litta) hingegen ist ein eher „moderner“ Begriff, der von der Wicca-Gemeinschaft verwendet wird. Dabei soll es sich um eine keltische Mondgöttin handeln, die man an diesem Tag ehrt und die für Balance und Ausgeglichenheit sorgen soll. Mehr zu Litha gibt es hier nachzulesen: ArteDea/Litha

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Heilige, GöttInnen und Archetypen

Der Juni ist die Zeit, wo die Reifung beginnt – nicht nur landwirtschaftlich gesehen. Die wilde Kraft des Anfangs ist gezügelt, hat ihren Wachstumshöhepunkt erreicht. Nun muss das Erschaffene reifen, möglichst in Ruhe und Frieden. Man sollte meinen, dass auf Grund der nun beginnenden heißen Zeit das Feuer das beherrschende Element dieses Monats ist.

Dem wird mit den Sonnwend- und Johannifeuer auch entsprechende Ehre erwiesen. Doch zusätzlich sind es die Wassermythen und die entsprechenden Gottheiten, die man um Hilfe und Schutz bittet. Zu schnell kann ein wütender Gewitter- oder Hagelsturm alle Anstrengungen der letzten Monate zerstören.

Es braucht nun ein fein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen Feuer (=Hitze) und Wasser, damit alles gut reifen kann.

Feuer und Wasser …

… oder Sonne und Mond – die Regenten des Himmels. Die Sonne sorgt für Kraft, Wärme und Lebensenergie. Der Mond aber war laut früherem Glauben für das Wachstum des Getreides, das Verhalten von Mensch und Tier, Ebbe und Flut, sowie für die Fruchtbarkeit der Frau zuständig. Steht die Sonne für das Feuer, so versinnbildlicht der Mond das Wasser.

Im Deutschen hat die Sonne einen weiblichen Artikel, der Mond einen männlichen – im englischen, aber auch im lateinischen, ist es genau umgekehrt und dass ist auch energetisch stimmiger.

Doch im Grunde genommen ist es egal, denn wichtig ist, dass die beiden gut zusammen wirken und für Harmonie in dieser sensiblen Zeit sorgen. Feuer und Wasser können zerstören, aber auch heilen und wachsen helfen. Insofern verwundert es nicht, dass man sich in den Sommermonaten den Schutz der Archetypen beider Elemente erflehte und sowohl die feuerigen Götter und Göttinnen im Unerstützung bat, als auch die HüterInnen des Wassers.

Belenus (Baldur) war einer jener Sonnengötter, deren Zenit nun überschritten war (siehe oben). Andere hießen Dionysos, Mithras, Enkidu oder Nimrod, dessen zweiter Name Oannes war – was sich ähnlich anhört wie Johannes, der im christlichen Kalender die Patronanz über das Fest der Sonnenwende über hat.

Belenus – Baldur starb durch eine List. Seine Mutter hatte nach einer schaurigen Vision allen Lebewesen des Himmels und der Erde den Eid abgenommen, ihrem Sohn kein Leid zuzufügen. Doch sie vergaß auf die Mistel, die zwischen Himmel und Erde wächst, und ihr zu gering schien.
Diesen Fauxpax machte sich Loki, der listige Gott zunutze. Er schnitzte einen Pfeil aus der Mistel und brachte seinen blinden Bruder Hödur dazu bei einem Spiel auf Baldur zu zielen. Bis dahin hatten alle Götter und Göttinnen erfolglos versucht den schönen Baldur zu treffen, der den Speeren und Pfeilen lachend auswich. Der blinde Hödur aber traf und Baldur starb.

Baldurs Geschichte klingt schaurig, gemein und nach Verrat. Aber sie hat einen wichtigen Hintergrund: Nichts lebt ewig, auch Götter wandeln sich und müssen dem Kreislauf des Lebens gehorchen. Die Sonnenkraft hat ihren Höhepunkt erreicht. Nun ist es an der Zeit, dass sich die Energie wandelt, es braucht einen anderen Aspekt.
Die Energie im Jahreskreis dreht sich wieder zur inneren, dunkleren Zeit hin und für die kommende Ernte braucht es den Schnitter bzw. die Schnitterin, um zu entscheiden, was und wann geerntet wird. Diesen Part übernimmt dann Lugh, der Helle, dessen Fest im August als Lughnasad – die Hochzeit des Lichts– gefeiert wird. Auch Lughs Regierungszeit ist endlich, denn mit der Ernte stirbt der Schnitter und ein anderer übernimmt das Zepter.

Einzig der weibliche Part, die Göttin, so sagt(e) man, hat eine dauernde Regentschaft inne. Denn sie wandelt sich aus sich heraus von der jungen, zur mütterlichen Frau und schlussendlich zur weisen Alten.

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Wenige denken an diese Geschichten, wenn in heutiger Zeit die Sonnwend- oder Johannesfeuer angezündet werden. Aber die Feiern ähneln sich und der Jahreskreis ist nach vor der gleiche, wie vor tausenden Jahren. Zwar hat man heute einen geringeren Bezug zur Natur und Landwirtschaft. Doch die Menschen sind im Inneren und auch organisch die gleichen wie damals. Die Feiern sind wichtige Fixpunkte im Kalender. Die Gemeinschaft kommt zusammen und wenn die Holzstöße angezündet werden, dann ist die Kraft intensiv spürbar – nicht für alle verständlich, aber dennoch vorhanden.

Die Johannesfeuer haben die Tradition aus der vorchristlichen in die heutige Zeit getragen und viele der damaligen Rituale christianisiert. Der Sprung über das Feuer soll heute wie damals Segen bringen und wer ihn gut schafft, ist vom Glück gesegnet. Die Feuer bieten auch die Möglichkeit der rituellen, segnenden Reinigung von all dem, was man hinter sich lassen will. Und zugleich geben sie einem Kraft für das, was nun kommen und reifen soll.

Zahlreiche Kräuter und Pflanzen haben jetzt ihre höchste Kraft erreicht und vielerorts beginnt bereits die Ernte – wie zum Beispiel beim Johanneskraut, dass phenologisch den Sommer einläutet.

Trotz der angespannten Wetterkonstellationen, ist der Juni, generell der Sommer, eine mütterliche und nährende Zeit. Das umsorgende Behüten, das Aufrechterhalten des Gleichgewichts, die Fürsorge für die Gemeinschaft, die nur bestehen kann, wenn das, was im wilden Frühling gepflanzt wurde, nun sanft und behütet reifen kann, dass alles sind Eigenschaften, die mit den sog. „roten“, mütterlichen Göttinnen stimmig in Verbindung stehen.

Juno – Hera, Freya (Frigg) und Isis: die mütterlichen Göttinnen

Juno und Hera teilen ein trauriges Schicksal: Sie sind uns heute hauptsächlich als keifende Gemahlinnen ihrer herrschenden und untreuen Männer bekannt. Damit tut man ihnen aber bitter Unrecht. Das Bild des hysterischen, eifersüchtigen Eheweibs, das ihrem schwer arbeitenden Gemahl nachstellt, der sich ja nur ein bisserl vergnügen will, hat Homer mit seinen abenteuerlichen Götter- und Heldensagen gezeichnet und diese Geschichte ist zutiefst patriachalisch geprägt.
Mag sein, dass sich das dramaturgisch besser erzählen lässt, als die umsichtig hütende Frau, die sich um den Bestand und Erhalt der Ehe, das Gleichgewicht in der Gemeinschaft und um gute Geburten kümmert. Stimmig ist es nicht.

Die römische Juno hat ihre Wurzeln im Glauben rund um die griechische Hera, die eine Schwester des Zeus und die Tochter von Rhea und Kronos war. Hera ist übrigens die weibliche Form von Heros – was Herr bedeutet.

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Ursprünglich muss das Zusammenleben der Götter ein gänzlich anderes gewesen sein, denn die alten Geschichten erzählen, dass sich Hera und Zeus nur einmal im Jahr vereinigten, und zwar unter dem Baum, unter dem Hera geboren wurde.
Das war ein sog. Keuschbaum, ein Mönchspfeffer, auch Liebfrauenbettstroh genannt. Der Name spricht für sich: der Mönchspfeffer soll den Geschlechtstrieb zügeln. Für die Griechen war der Baum das Symbol einer keuschen Ehe. Seine Wirkung als Anaphrodisiakum war auch den Heilkundigen im Mittelalter wohlbekannt – was ihm den züchtigen Namen eingebracht hat.

Der triebregulierende Baum war jedenfalls eines von Heras Attributen, ebenso wie der Pfau, die Lilie (die ja auch jetzt blüht), der Kuckuck (den man im Juni nach wie vor oft hört und der im Mai der Aphrodite/Venus zugeordnet wird), die Kuh, die Gans und der Granatapfel – welcher im Gegensatz zum mönchischen Baum als uraltes Aphrodisiakum gilt.

Hera hat somit alle Mittel in der Hand, um die Ehe (und die Zeit) entweder zu beruhigen oder anzufeuern – was sie, in ihrer römischen Version namens „Juno“ unter anderem zur idealen Namensgeberin für einen Monat macht, der schnell von einem Extrem ins andere umschlagen kann.

Nett ist auch die Geschichte der Werbung des Zeus: Er hatte es 300 Jahre lang immer wieder probiert, wurde aber von Hera abgewiesen. Eines Tages verwandelte er sich in einen Kuckuck und setzte sich in Heras Schoß. Hera war von dem schrägen Vogel ganz entzückt, bis der sich wieder in Zeus zurückverwandelte. Offenbar fand er aber dann doch noch die richtigen Argumente und eroberte Heras Herz und Hand.

Junos Geschichte und Attribute bauen auf denen von Hera auf, kombiniert mit starken etruskischen Einflüssen. Sie galt den Römern als Königin der Göttinnen. Als solche war sie auch die Schirmherrin Roms und wer in Geschichte aufgepasst hat, der erinnert sich vielleicht an die kapitolinischen Gänse, die Rom dereinst vor den Germanen gerettet haben. Das taten sie auf Geheiß Junos, die von den römischen Bürgern daraufhin den Zusatz Moneta bekam – was soviel wie Warnerin bzw. Mahnerin bedeutet. Ihrer zusätzlichen Funktion als Schutzpatronin der römischen Münzstätte verdanken wir den Begriff Moneten für Geld.

Interessant ist, dass der Juni zwar nach Juno benannt ist, ihr Feiertag aber am 1. März war: die Matronalia (was sich vom lat. Mater für Mutter ableitet), ein großes Frauenfest, an dem alle Frauen gefeiert wurden und die Sklaven einen Tag frei hatten.

Iuno nannte man übrigens den persönlichen Schutzgeist einer Frau – als Pendant zum Genius, der die Männer schützte.

Die Göttin Isis kommt aus dem ägptischen Pantheon. Sie gilt als war die Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie, aber auch Totengöttin. Damit hat sie alle drei Daseinsformen des Lebens in sich, ist also eine dreiteilige Göttin, die vom Beginn des Lebens bis an sein Ende und darüber hinaus eine wichtige Funktion inne hat.
Bekannter ist sie den meisten heute vermutlich wieder nur über ihren Mann-Bruder Osiris und die damit verbundenen Mythen.
Als Schutzgöttin konnte man sich in jeder Lebenslage an sie wenden, um Hilfe, Fürsorge und Schutz bitten. Eine Funktion die in der christlichen Religion von Maria, der Muttergottes, übernommen wurde.

Die Römer, welche ihre Spiritualität aus den Völkern kreierten, die sie in ihr Reich „eingliederten“, übernahmen die ägyptische Himmelsherrin mit allen Attributen und verbreiteten ihren Kult in den römisch beherrschten Ländern. So kam sie auch in unsere Breiten, wo sie sich mit der Göttin Noreia verband und als Isis-Noreia in Personalunion mit der keltischen Göttin verehrt wurde.
Aus dieser Zeit ist unter anderem in der Steiermark, am Frauenberg, ein Tempel zu finden, den man ihr archäologisch zuordnet.
Dort fand man auch einige besondere Statuen, die eine stillende Göttinnenfigur zeigen – die sog. Isis Lactans. Mehr dazu kann man hier nachlesen: Die stillende Isis vom Frauenberg.

Im Norden war es die Göttin Freya oder Frigg, die als Schutzgöttin der Liebe und Ehe verehrt wurde. Sie gleicht zwar in den Attributen eher der viel jüngeren Aphrodite/Venus, da sie als Göttin der Fruchtbarkeit und des Frühlings, des Glücks und der Liebe, sowie als Lehrerin des Zaubers gilt. Der Wochentag „Freitag“ soll seinen Namen von ihr haben.

All diese Göttinnen und viele andere verbinden sich zu der seit uralten Zeiten verehrte „Magna Mater“ – der große Mutter. Jede Kultur hat ihre Spezifikationen und sich die, für sie passende „Sommermutter“ entwickelt. Der Grundtenor ist aber in so gut wie allen Fällen der gleiche: eine liebevoll fürsorgende, weibliche Figur, die trotz der mütterlichen Aspekte auch die notwendige Strenge und Härte in sich hat, um die Gemeinschaft gut durch die kommende Zeit zu führen. In sich ruhend, sich der um sie herrschenden Kräfte und Naturgewalten voll bewusst, achtsam und aufmerksam, hält sie die Energie und zeigt den Weg auf, damit sich all jene, die sich ihr anvertrauen, an ihr orientieren können.

Links, Infos und Quellen

Teil 1: Sommersonnenwende – Litha: Geschichte & Ursprung
Teil 2: Sommersonnenwende – Litha: Die Jahreskreisenergie
Teil 3: Sommersonnenwende – Litha: Brauchtum & Symbole
Teil 4: Sommersonnenwende – Litha: Rituale allein und in der Gruppe

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