Die wundersame Fehhaube und die magischen Kogelsteine
Gegen Ende November auf Kraftplatzbesuch zu gehen, hat ein bisschen was masochistisches. Es ist kalt, meist auch noch feucht, die Bäume sind im großen und ganzen kahl und was am Boden nicht von braungrünem Gras bedeckt ist, ist entweder verdorrt oder matschig. In manchen Fällen auch alles zusammen.
Der Himmel hängt entweder voller Wolken, wahlweise mit Regen oder Schnee, oder es nebelt. Klassisches Novemberwetter eben. Zumindest war es so, als ich dieser Tage, im November 2015, in Eggenburg logierte und diesen Ausflug nutzte, um mir die nahe gelegenen Kogelsteine und die Fehhaube anzuschauen.
November at it´s best – und ich mag das. So muss er nämlich sein, der rauhe Monat am Ende des Jahres (kann man hier nachlesen warum das so sein muss) und ja, das ist auch eine gute Zeit um Kraft- und Kultplätze zu besuchen. Denn in dieser mausgraudüsteren Zeit kann man die innere Essenz dieser besonderen Plätze ganz intensiv spüren. Da sich nun kaum wer hin verirrt und die Vegetation schläft, herrscht Ruhe und so sind die Plätze ganz in ihrer ureigenen Energie, ohne Störungen, ohne Behübschung – einfach pur.
Die Kogelsteinen habe ich schon zweimal vorher besucht, auch im November, und das mag auch mitgespielt haben, warum ich sie nun wieder im späten Herbst erforschen wollte. Die Fehhaube ist sich bei den vorigen Besuchen leider nie ausgegangen, aber dieses mal hat es gepasst.
Der Tag war ein Novemberklassiker, netterweise hat es nicht geregnet, was ein großer Vorteil ist (so puristisch muss es denn doch nicht sein ;).
Bei der Planung meines Ausflugs war ich am Grübeln, ob ich nicht zu Fuß von Eggenburg hinüber marschiere (ca. 40 Min.). Am Tag selbst war es mir dann aber zu viel und ich bin mit dem Auto gefahren (ca. 10 Min.). Zu finden ist der Platz gut, sofern man auf der Karte nachschaut, denn hinweisende Schilder habe ich keine gesehen. Was mich schon etwas verwundert hat, ist der Platz doch eine touristische Attraktion dieser Gegend und es gibt auch einen eigenen Wanderweg – Stein & Wein – der sie als Hauptziel hat.
Die Entscheidung das Auto zu nehmen, war eine gute. Denn bei der richtigen Abzweigung angekommen, in Sichtweite der Steine, bin ich in eine Treibjagd geraten. Klar, Ende November ist Jagdsaison – aber ich hatte nicht erwartet, dass die Kogelsteine (ein Naturdenkmal) das Zentrum einer Treibjagd sein könnten. Abgesehen davon hätte ich angenommen, dass man die Zufahrten dann sperrt oder zumindest Hinweisschilder aufstellt. So war es ein leichter Schock, als fast direkt vor mir ein Hase im vollen Lauf per Schuss den Weg ins Jenseits angetreten hat.
Auf eine nähere Bekanntschaft mit der Jagdgesellschaft oder ein friendly fire hatte ich keine Lust und habe daher meinen Besuch um ein paar Stunden verschoben. Zum Glück gibt es noch andere interessante Ziele in der Nähe, ich habe mich für Maria Dreieichen entschieden – das Résumé dazu gibt es (demnächst) hier zu lesen.
Am Nachmittag dann der zweite Versuch und diesmal war der Platz rundum menschenleer. Wild war verständlicherweise auch keines mehr zu sehen, dafür aber Unmengen an alter und frischer Wildlosung zwischen den mächtigen Granitsteinen – ein klassisches Zeichen für einen energetisch aktiven Platz, mit spannungsgeladenem Untergrund.
Inhaltsübersicht
Die Kogelsteine
Rein optisch liegen die Kogelsteine auf einem Hügel, der auf mich wie das Überbleibsel eines Vulkans wirkt. Die Steine selbst sind weithin sichtbar und das ist mit ein Grund, warum man hier das Zentrum eines steinzeitlichen Observatoriums vermutet. Im Buch “Das Geheimnis der Feenhaube ” nimmt der Autor Alfred Kappl darauf ausführlich Bezug. In zahlreichen Berechnungen wird ein zugegeben sehr interessantes Konstrukt eines uralten Kalenders dargelegt. Die Kogelsteine und Fehhaube als Zentrum und die zahlreichen rundum in der Gegend vorhandenen Marterl, Steine, Kirchen, Kultplätze als Marker für die jeweiligen Jahreskreisfeste. Speziell die Winter und Sommersonnenwende kann man anhand der Kogelsteine sehr exakt definieren.
Eine spannende Idee, dieser vorgeschichtliche Kalender, und sie mag auch ihre berechtigten Hintergründe haben. Ich habe allerdings meine persönliche Zweifel daran, speziell an der Theorie, dass der Steinkalender über unzählige Kulturen hinweg dauerhaft gleich genutzt wurde. Ein markanter Punkt in der Landschaft bietet sich in vielerlei Hinsicht recht rasch als Visierpunkt an. Diesen zu nutzen und mit anderen herausragenden Örtlichkeiten in Verbindung zu bringen, um die Daten der Jahreskreisfeste zu definiernen, ist ein häufiger Vorgang, den man auch an anderen Plätzen schnell findet.
Die Kogelsteine und Fehhaube allerdings als das Stonehenge Österreichs zu bezeichnen, halte ich dann doch für nicht ganz stimmig. Denn im Gegensatz zu Stonehenge sind die Steine bei Eggenburg natürlichen Ursprungs, dort gewachsen und von Natur aus so geformt. Ob der eine oder andere durch Menschenhand angepasst, mit Schalen erweitert oder zu einem Dolmen (Steintisch) arrangiert wurde, kann man heute nicht mehr sagen.
Und genauso wenig lässt sich herausfinden, welche Rituale die Menschen hier gefeiert haben oder zu welchem Zweck die einzelnen Steine und Granit-Ensembles genutzt wurden.
Das man hier einen prachtvollen Rundblick auf die nahe Umgebung hat, ist unbestritten. Ebenso die mächtige Energie der Plätze und anderer, mit ihnen in energetischer Korrespondenz stehender.
Optisch hebt sich hier auf den ersten Blick die Kirche von Wartberg besonders hervor.
Die Verbindungen zu den rundum gelegenen anderen Plätzen ist sicher eine genau Beobachtung und ein paar Ausflüge wert, ebenso wie einen eigenen Beitrag dazu.
Ich will hier aber nun die ganz speziellen Ortsqualitäten der Kogelsteine und der wunderbaren Fehhaube schildern – so, wie ich sie selbst erlebt habe, und wie sie mir auch von anderen geschildert wurde, die sie gleichfalls schon intensiv gespürt haben.
Nach der traurigen Jagdszene am Vormittag hatte ich das Glück, dass es nachmittags wesentlich friedlicher zuging und auch das Wetter ein etwas sanfteres war. Dennoch hab ich das Auto sehr nahe, direkt am Parkplatz abgestellt und stand damit sofort vor den Kogelsteinen. Schon von weitem sieht man den Wächter, der trutzig und nicht nur rein optisch sehr männlich ins Land schaut. Seinen Namen hat er zu Recht. Er überragt die Gruppe und fordert Respekt ein. Der Kopf oben wirkt fast wie ein Helm – oder wie die Rüstung eines Ausserirdischen. Man kann hier viel hineininterpretieren, die Verwitterungen im Stein bieten einen weiten Spielplatz der Fantasie.
Apropos Verwitterungen: der Grund für diese uralten Steinskulpturen ist die sogenannte Wollsackverwitterung. Der Wind, das Wetter, der Sand und die Zeit haben sich hier bildhauerisch betätigt und im Lauf der Jahrtausende diese eindrucksvollen Skulpturen geschaffen. Das allein ist schon ein Grund zum Staunen. Die wilde, zarte und im Detail sehr besondere Naturlandschaft rund um die Steine ist ein weiterer Grund.
So finden sich hier zahlreiche Eichen, in verschiedensten Formen, gerade, verwinkelt, krumm, groß, krüppelig, klein, eindrucksvoll … und auf so gut wie allen findet man die seltene Eichenmistel. Ich habe mich wie in einen Asterix-Band versetzt gefühlt, als mir klar wurde, dass die Äste mit den zarten, bernsteinfarbenen Perlen auf dem Eichenast diese berühmte, magische Mistel ist! Wer das nun als Anreiz nimmt, bei den Steinen auf Misteljagd zu gehen: Bitte lasst es! Diese Misteln sind wirklich etwas sehr besonders, gilt manchernorts auch schon als gefährdet und abgesehen davon wachsen sie sehr, sehr langsam. Anschauen und staunen ist auch was feines.
Der nächste Blickpunkt bei den Kogelsteinen ist der Spaltstein, der am höchsten Punkt des Hügels liegt. Seine dreieckige Form lässt ihn wie eine riesige Haifischflosse aussehen. Mittig ist der Stein der Länge nach gespalten, wodurch eine Visurlinie entsteht, was gut zu den Observatoriumstheorien passt. Ist der Wächter in seiner Energie sehr kämpferisch und respekteinflößend, so zeigt sich der dreieckige Stein auf der Hügelkuppe majestätisch, wie ein herschaftlicher Thron, streng behütet von seinem steinernen Leibwächter.
Der Platz vor dem Spaltstein ist etwas windgeschützter als der Rest des Hügels. Hier ist die Energie auch etwas sanfter, besser geeignet für einen längeren Aufenthalt. Oben am Stein, direkt bei der Visurlinie, ist ein kleiner Platz wo einer oder eine gut stehen und ins Land schauen kann. Dieser Platz ist sehr stark, prickelnd, ein regelrechter Hot-Spot – lange sollte man sich hier nicht aufhalten, das ist ein sehr intensiver Aufladepunkt.
Die anderen markanten Steine liegen auf natürliche Weise wunderbar arrangiert in Gruppen zusammen oder sind einzeln stehend am ganzen Hügel verteilt. Jeder einzelne hat seine besondere Qualität und ich kann mich erinnern, als wir als Gruppe dort waren, hat sich jede von uns einen anderen, passenden Platz alleine für sich gefunden. Es lohnt sich wirklich, hier behutsam den Platz im eigenen Zeitraum zu erforschen und gut hinzuspüren, wo es einen nun hinzieht. Schließlich sind wir nicht alle gleich und an manchen Tagen braucht es mehr von der einen und weniger von der anderen Energie. Einmal mehr ist hier das Bauchgefühl und erhöhte Achtsamkeit mit sich selbst gefragt! Nur weil ein Platz eine hohe Schwingung hat (oder von anderen schön geredet wird), bedeutet das nicht, dass der nun (jetzt, hier und heute) gut für mich ist. Umgekehrt kann ein stark abladender Platz an manchen Tagen durchaus hilfreich sein, wenn man gestresst ist und selbst voller unangenehmer Energie steckt. Reinspüren, wahrnehmen und sich intuitiv dahin ziehen lassen, wo es für einen gerade passt.
Für mich haben der Hügel der Kogelsteine und die Steine selbst eine sehr intensive, männliche Energie – nicht nur weil der Wächter-Stein eine so faszinierend phallische Form hat.
Hier hat auch permanent der Wind geweht, die Energie ist teilweise fast zu kraftvoll, aufwühlend, stark aufladend, intensiv ins Außen gehend … ein durchaus herrschaftlicher Hügel, wo man sich sowohl eine Kriegerschar, aber auch eine Ansammlung von Druiden gut vorstellen kann. Mag aber auch sein, dass es die Misteln waren, die mich zu dieser Ansicht gebracht haben ;)
In Rücksprache mit anderen, die den Platz schon besucht haben, ist mir dieses Gefühl aber bestätigt worden und es lässt sich laut Info auch radiästhetisch gut nachmuten.
Bilder von den Kogelsteinen
Die Fehhaube
Wo ein männlicher, aufladender Platz ist, ist in der Nähe meist auch ein weiblicher, abladender Platz vorhanden. So auch hier: Ein paar Meter, ca. 10 Gehminunten entfernt, liegt er, der weibliche, sanftere Platz. Hier weht kein Wind, es ist sofort wärmer, ruhiger. Das laute Murmeln der Kogelsteine ist nur noch leise zu hören. Hier regieren andere Kräfte.
Der niedere Hügel der Fehhaube ist wie das Tor zur Anderswelt – verlockend, still, einladend, in die Tiefe gehend … aber dennoch zur Vorsicht gemahnend. Man sieht die Grenze, die den “heiligen” Bezirk kennzeichnet, auch gut an der Vegetation. Wie ein Gürtel wird der Hügel von Sträucher umgeben, die einen ganz klar zu den Eingängen lotsen. Dahinter sind auch hier Wächtersteine zu finden. Nicht so hoch aufragend wie der Kogelstein-Wächter, aber sie machen auf ihre Weise Eindruck und fordern den nötigen Respekt.
Am auffälligsten war für mich eine Gesteinsgruppe, die wie eine gewaltige Vulva aufgebaut ist – mit allen anatomischen Details.
Davor liegt seitlich ein länglicher, wulstiger Stein, der entfernt wie eine der berühmten Eggenburger Seekühe aussieht, die sich gerade an einem Baum den Rücken kratzt. Am hinteren Ende ist ein gut begehbarer Durchkriechgang, der sehr stark abladend wirkt – wer sich intensiv von etwas lösen will, ist hier an der richtigen Stelle. Lange hält man es allerdings hier nicht aus.
Oben auf dem Hügelplateu sieht man sie dann vor sich: die sagenhafte Fehhaube . Manchmal wird sie auch Feenhaube oder Fehde-Haube bezeichnet.
Als hätte der Wächterstein der Kogelsteine hier eine Zwillingsschwester stehen, ragt sie hoch auf und strahlt gleichfalls eine leicht kriegerische, wache Energie aus. Mir fallen die Amazonen ein und auch, dass es bei manchen keltischen Stämmen durchaus auch weibliche Kriegerinnen gegeben hat. Kam es zum Kampf zogen im Fall des Falles alle in den Krieg.
Die Geschichte, die mit der Namensgebung einher geht, ist aber deutlich weniger in diese Richtung:
Die Sage von der Feenhaube
Früher, als alles anders, aber nicht unbedingt besser oder schlechter war, da herrschte im Land um Eggenburg eine Feenkönigin. Viele Elfen und Feen dienten ihr und hatten den Auftrag, den rechtschaffenen Menschen im Land zu helfen, oft in dem sie ihnen Schätze der Feenkönigin brachte. Damit die Feen von den Menschen nicht gesehen wurden, trugen sie Hauben, die sie den Blicken der Menschen entzogen.
Eine dieser Feen war Tausendschön, sie war der Liebling der Feenkönigin und durfte besondere Aufträge für sie übernehmen.Als die kleine Fee Tausendschön wieder einmal durchs Land streifte, auf der Suche nach guten, rechtschaffenen Menschen, sah sie eine Schar Kinder spielen. Tausendschön beobachtete sie und hatte große Lust mitzuspielen, ausgelassen herumzutoben und wieder einmal Kind zu sein. Weil das aber mit der Feenhaube auf dem Kopf nicht möglich war, legte sie diese ab, versteckte sie, und spielte kurz darauf fröhlich mit.
Im Land der Feenkönigin lebte aber auch ein Wassermann, der dem Treiben der Feen schon lange übellaunig folgte und gleichfalls eine Feenhaube haben wollte. Nicht um die Menschen ungesehen zu beschenken, sondern um sich ins Feenreich einschleichen zu können, wo große Schätze und Kostbarkeiten liegen sollten.
Als Tausendschön ihre Haube ablegte, wurde sie vom Wassermann beobachtet. Während die kleine Fee ausgelassen mit den Kindern spielte, kroch der Wassermann vom Meer ans Ufer, zu dem Versteck der Haube. Kaum hatte er diese aber aufgesetzt, konnte er sich nicht mehr bewegen. Die Haube wurde immer größer und schwerer, drückte den Wassermann nieder und langsam erstarrte er zu Stein. Feenhauben können nur von Feen getragen werden und wer es dennoch versucht, muss für seinen Frevel teuer bezahlen.Doch es kam noch schlimmer. War die Feenkönigin die Herrscherin des Landes, so sorgte der Wassermann im Meer für Ordnung und das alles seinen gewohnten Gang lief. Als der Wassermann zu Stein wurde, kam das Gleichgewicht durcheinander, die Tiere und Pflanzen im Meer gerieten in Streit, das Wasser verlief sich, wurde zu Flüssen, Bächen und Seen und war nicht mehr. Die Menschen aber, die am Meeresufer lebten, mussten Not und Elend erfahren, denn mit dem Meer verschwanden auch die Fische, von denen sie bisher gelebt hatten.
Die kleine Fee Tausendschön war entsetzt über das Elend, das durch ihre Schuld über das Land und die Menschen gekommen war. Sie weinte bittere Tränen und flehte zur Feenkönigin, dass diese Erbarmen zeige.
Als die Tränen der kleinen Fee den schlammigen Meeresboden berührten, verwandelten sie sich in kleine goldene Samenkörner. Sie begannen zu keimen und bald standen da, wo früher die Wellen des Meeres wogten, weite Getreidefelder.
Die Menschen fanden wieder Nahrung und wurden sich von Fischern zu Ackerbauern. Der Handel blühte auf, andere Pflanzen kamen in die nun fruchtbare Landschaft und bald war vom alten Meer nichts mehr zu sehen. Dunkelgrüne Wälder, saftige Wiese und weite Felder prägten nun die Landschaft.
Da sich alles wieder zum guten gewendet hatte, durfte die kleine Fee Tausendschön wieder zurück ins Feenreich. Der zu Stein gewordenen Wassermann aber steht noch heute da, mit der Feenhaube auf dem Kopf, und bewacht die Gegend, die ehemals ein Meer war.
Ein schöne Geschchte, die wie viele alte Sagen auch eine wahren Kern hat. Denn das Land um Eggenburg war früher ein Meer und wurde im Lauf der Jahrmillionen zu einem fruchtbaren Ackerland. Und die Feenhaube steht auch noch immer da. Ob sich darunter aber ein Wassermann befindet oder in der Nähe der Eingang ins Feenreich zu finden ist, kann ich nicht sagen. Glauben kann man es aber fast, denn mystisch und geheimnisvoll ist der Platz allemal und das regte sicher auch in früherer Zeit die Fantasie an.
Neben der Fehhauben-Wächterin mit dem runden Helm liegt ein flacherer Stein, etwas erhöht, den man sich gut als Altarstein vorstellen kann. Direkt vor der Fehhaube findet sich dafür ein großschaliger, gleichfalls sehr mächtiger Stein, der sich auf den ersten Blick als Opferstein anbieten würde.
Ob meine Vermutung richtig ist, wird sich wahrscheinlich nie heraustellen und es mag durchaus sein, dass andere hier zu anderen Schlüssen kommen. Für mich zählt, dass es sich so für mich richtig angespürt hat und vor meinem geistigen Auge habe ich sofort die passende Szene für diese eindrucksvolle Kulisse gesehen: Der Altar zu Füßen der Wächterin, der Opferstein davor … nicht weit entfernt der Vulvastein und die Seekuh, wo man zuerst ablädt, was man loswerden will, ehe man sich rein und bereit zu Neuem den Ritualen für eine Erneuerung oder Wiedergeburt hinwendet.
Auf der rechten Hügelseite (wenn man die Kogelsteine im Rücken hat) ist ein sehr krautiger, unruhiger Wald, mehr ein Gestrüpp. Auch unterhalb der Fehhaube findet sich fast undurchdringliches Dickicht. Da hat es mich nicht wirklich hingezogen. Mein Bauchgefühl hat deutlich gemeint, dass ich dort nicht willkommen bin und fallweise lasse ich mir was sagen ;)
Linkerhand sind dafür weitere sehr interessante Felsgruppierungen zu sehen, einer davon verlockt regelrecht als Ansprachepodest, von dem aus man eine Menschengruppe motivieren oder per Predigt aufrütteln kann.
Auch hier sind zahlreiche, teils üppig mistelbewachsene Eichen zu finden, eine davon besonders prachtvoll, direkt auf der Hügelspitze und genau zwischen Fehhaube und Vulvastein.
Bilder von der Fehhaube
So wild und aufrüttelnd die Energie bei den Kogelsteinen ist, so sanft und dennoch innerlich sehr kraftvoll, stark weiblich inspiriert und in die Tiefe gehend, ist es am Hügel der Fehhaube.
Die beiden Plätze bilden eine einzigartige Harmonie und ergänzen sich perfekt.
Wer mehr darüber wissen will: Hinfahren! Die wild-weibliche Fehhaube und die majästetischen Kogelsteine sind auf jeden Fall einen ausführlichen Besuch wert und ich freue mich, wenn ihr mir von euren Erfahrungen und Eingebungen dort berichtet!
Tipps & lohnenswerte Ziele in der Nähe
Eggenburg: die mittelalteliche Stadt zählt zu den letzten Statdtmauerstädten und ist ein guter Ausgangspunk für einen Ausflug zu den Kogelsteinen und der Fehhaube.
Gegen Ende November wird es unter Umständen mit den Quartieren ein wenig knapp. Viele Privatvermieter haben über den Winter zu und auch einige Sehenswürdigkeiten schließen mit Anfang November. Wer wie ich im November anreisen will, dem sei der Eggenburger Advent „Feuer & Flamme“ zu empfehlen, der auf der Wiese beim Kanzlerturm stattfindet. Mit Glück kann man da auch an einer mittelalterlichen Stadtführung teilnehmen.
Sehr sehenswert ist auch das Krahuletz-Museum in Eggenburg, das eine ideale geschichtliche Ergänzung zu den Kogelsteinen und der Fehhaube bildet.
2 Comments
Gerhard Fritz
Hallo fr. Schara
Ihr artikel hat mir gut gefallen. Wenn Sie unsere webseite besuchen werden Sie sehen daß der richtungsweiser zur sommersonnenwende künstlich (verwitterung/kimme-korn stein) angefertigt wurde. Bis bald gerhard fritz.
Der Link zum YouTube-Kanal vom sonn-wend-stein-Verein:
https://www.youtube.com/channel/UCG8yaK7U63nznm5NiXNrE6Q
Michaela Schara
Lieber Herr Fritz,
vielen Dank für Ihre Ergänzung und die Links. Die Website ist sehr vielfältig, wo findet man denn die Infos über die Kogelsteine im Detail? Und gibt es da auch einen wissenschaftlichen (archäologischen) Bericht dazu? Das wäre sehr spannend als Ergänzung!
Herzliche Grüße,
Michaela Schara