Jahreskreis-Feste

Stillstand beim Wachstumsbeginn?

Eigentlich wollte ich zu jedem Jahreskreisfest eine kleine Infoserie schreiben, wie ich es bei Imbolc-Lichtmess schon gemacht habe. Aber das war vor C(orona).
Nun hat sich der Fokus verändert, neue Seiten sind sichtbar geworden und darum hier ein paar Gedanken und persönliche Einblicke in die aktuelle Jahreskreisqualität rund um die Frühlings Tag und Nachtgleiche.

Vor einer Woche noch war die Welt rund um mich wie immer. Heute (19.03.2020) ist alles anders. Und dieses „anders“ ändert sich mitunter von Tag zu Tag, manchmal auch innerhalb eines Tages mehrmals. Was gestern noch möglich war, kann morgen schon wieder geändert sein und wir sind erst am Beginn einer vermutlich wochenlange Ausnahmesituation.

Den Großteil der Meldungen in den Social Media Netzwerken erträgt man aktuell nur mit guten Magennerven. Entweder werden Schreckensszenarien und Horrorgeschichten oder triefender Sarkasmus, esoterisches Gesschwurbel und Fake News verbreitet. Dazwischen versuchen manche wacker den Wahrheitsgehalt der Infos hoch und die Moral aufrecht zu halten.

Zugleich hat sich mit Einsetzen der Quarantäne eine unglaublich tiefe Entspannung und Entschleunigung breit gemacht. Als ich alle Termine aus meinem Kalender entfernt hatte, aus eigenem Antrieb und auf Grund von notwendig gewordenen Absagen, war da plötzlich so viel Raum, so viel Zeit und der Druck, nicht zu wissen, wie und wo ich da und dort noch dieses oder jenes unterbringe, war mit einem Mal Geschichte.

Plötzlich war da viel Luft, eine große Weite und auch etwas Angst – wie wird das werden, wenn wir nur noch mit einer Handvoll Menschen physisch in Kontakt kommen? Und wie wird das sein, wenn das alles vorbei ist und der Alltag wieder „normal“, im Sinne von „ohne Einschränkungen“ wird?
Und ganz besonders: Wie schaffe ich es, die Ängste in Bezug auf meine Familie, meine Sorgen um die, die ich liebe, nicht Oberhand gewinnen zu lassen?

Ich habe Übung im Alleinsein und weiß mittlerweile, wie ich mir den Tag zuhause einteile, wie ich mit Anfällen von Einsamkeit umgehe (die man auch hat, wenn man nicht allein ist), was Lagerkoller bedeutet und wie ich meine rastlosen Gedanken gebändigt bekomme. Auch wie man physisch mit kritischen Kontakten umgeht, damit man sich möglichst nicht ansteckt, ist mir nicht neu.
Durch meine chronische Darmerkrankung (siehe hier: Lieber Herr Crohn) habe ich den meisten ein paar Jahre Erfahrung voraus und ich hätte nie für möglich gehalten, dass mir dieses Handicap irgendwann einen solchen Vorteil verschaffen würde. Aber nun fällt auch das unter den Punkt „das Gute im Schlechten“ (© Sabine Dinkel).

Ich habe auch viel Übung im Sorgen machen ;-). Schließlich bin ich Mutter, war selbständig, mein Mann ist es nach wie vor, und auch sonst haben sich in meinem Leben immer wieder akute Sorgenquellen ergeben. Insofern habe ich mir auch hier einige persönliche Techniken entwickelt, mit denen ich mich aus dem Sumpf der schwarzen Gedanken ziehen kann. Das Stichwort Resilienz ist aktuell ein großes Thema in unser aller Leben und wird uns sicher noch länger begleiten. Da kann es nicht schaden, wenn man Übung hat.

Ich habe also kaum Probleme damit, wenn es heißt, dass man für einige Zeit den physischen Kontakt zu anderen auf das absolute Mindestmaß einschränken soll und wie ich akute Krisen handhabe.

Aber ich habe wenig Erfahrung darin, was es bedeutet, diese Problematik mit einer großen Gruppe anderer zu teilen, die zum ersten mal damit befasst ist. Viele Reaktionen sind mir vertraut und ich kann sie nachvollziehen. Andere erschließen sich mir weniger und teilweise merke ich, wie mich speziell aggressive Reaktionen auf die Quarantäne-Maßnahmen irritieren. Ich spüre die Angst und die Wut dahinter, ich kann es individuell auch verstehen, dennoch fehlen mir spontan die Worte, um die Situation zu entspannen. Auch weil ich spüre, dass hier gar keine Antworten erwünscht sind, nur ein Empfangen der Botschaft. Also versuche ich zuzuhören und hoffe, dass so beim Sender auf andere Art Ruhe einkehrt und die Wut abflachen kann, die Angst abnimmt, der Atem wieder fließen kann.

Ich habe plötzlich (virtuell) viel mehr Kontakt zu anderen. Wir „treffen“ uns via Telefon, Skype und anderen Medien, tauschen Erfahrungen aus, teilen unser Wissen, lachen, weinen und reden miteinander. Das tut gut. Auch aktiviere ich meine Kenntnisse aus meinem „früheren“ Leben, wo ich als Marketing und Multimedia Coach UnternehmerInnen die Feinheiten der Kommunikationstechnik vermittelt habe. Umgekehrt lasse ich mir erklären, wie ich mein Hochbeet schon im März bepflanze, die zarten Pflanzen schütze und erfahre, was gut wäre anzubauen, inklusive dem Wissen, wie man Sprossen auf der Fensterbank züchtet.

Und dann ist da noch dieser intensive Frühling, der sich an keine Ausgangssperren hält, die Natur ohne Mundschutz wach küsst und den Wachstumsbeginn einläutet, ohne auf Abstand zu achten. Die Sonne strahlt, die Veilchen duften überwältigend, der Garten erwacht und im Wald sieht man ganze Teppiche von Leberblümchen.

Meinem Hundemädel sei Dank: Wir müssen täglich raus, der Garten ist zu klein für ihren Bewegungsdrang und mein Mann und ich profitieren davon.
Diese Spaziergänge sind aktuell die beste Hilfe für mich, wenn die dunklen Gedanken zu düster werden. Im Wald ist kein Raum für sie, ebenso pausiert hier der Handyempfang, womit auch die Nachrichten Pause haben. Dafür knofelt der Bärlauch, die Brennesseltriebe sind auch schon da, ebenso zahlreiche andere Wildkräuter, die direkt vom Wald auf den Teller wandern.

Auf diesen Wegen ist das Abstand halten leicht. Meine Lieblingsrunden sind weit ab der Straße und fern gängiger Wege, dennoch gut zu Fuß erreichbar für mich. Oben auf dem Berg, bei einem meiner liebsten Plätze, ist der Ausblick weit und keine Menschenseele zu sehen. Das erdet, zentriert und hilft, die spürbar zunehmende Schwere rundum zu ertragen.
Bei diesen Spaziergängen beginnen auch die Gedanken im Kopf neue Wege zu spinnen. Die alltäglichen Themen treten in den Hintergrund. Dafür taucht immer öfter die Frage auf, wie es nach dieser Quarantänezeit weitergehen wird.

Im Netz finden mich Meldungen, wonach in Venedig plötzlich die Kanäle klares Wasser führen, man sogar die Fische sehen kann, in Triest die Delphine und die Luftqualität in zahlreichen Städten eine Qualität erreicht, die viele in ihrem ganzen Leben noch nicht geatmet haben.
Keine Frage: Der Einschnitt in das wirtschaftliche und soziale Leben ist weltweit brutal und die Konsequenzen werden enorm sein. Aber für die Umwelt ist es offenbar ein Gewinn, vorerst.

Mich erinnert die Situation an einen Hagelsturm, wie ich ihn vor ein paar Jahren erlebt habe. Die Hagelkörner haben so gut wie alles plattgemacht, Löcher in Glasscheiben geschlagen, zarte Gemüsepflänzchen zerquetscht, Blätter und Nadeln von den Bäumen gerissen – es sah furchtbar aus.  Zwei Wochen später war es grüner als zuvor, alles wuchs mit unglaublicher Kraft und selbst die tot geglaubten Pflänzchen haben wieder ausgetrieben.

Was, wenn dieser Corona-Sturm eine ähnliche Entwicklung hervorruft?

Am 20.3. ist Frühlingsbeginn, astronomisch. Wir befinden uns beim Jahreskreisfest der Frühlings Tag & Nachtgleiche – Tag und Nacht, Dunkel und Hell im Gleichgewicht – das passiert nur zweimal im Jahr. Wer eine alte Wage mit Schalen daheim hat, der weiß, dass die Waagschalen sehr gut ausbalanciert sein müssen, damit beides in der Waage und ruhig ist. Das ist ein sehr sensibler Zustand, der viel Fingerspitzengefühl erfordert.
Zugleich steht diese Zeit auch für den natürlichen Wachstumsbeginn, wo das, was zu Lichtmess-Imbolc als Idee geboren wurde, sichtbar in die Welt tritt, um kraftvoll wachsen.

Was passiert, wenn sich der absolute Stillstand vor den Wachstumsbeginn stellt und ein Innehalten fordert?

Die Kraft der Natur ist unglaublich. Ein keimender Same strebt immer zum Licht. Wird ihm der Weg verwehrt, geht er einen anderen. Wurzeln, die sich ausbreiten wollen, sprengen selbst dicke Betondecken und Mauern. Beiden gemein ist eine starke Kraft, mit der sie sich nicht beirren lassen und situativ Wege finden, um an ihr Ziel zu kommen: Zu wachsen und zu werden, entweder dem Licht entgegen (der Same) oder hin zum Wasser (die Wurzeln).

Der Stillstand im Jahreskreis wäre im Winter, zur Sonnenwende, angeordnet. Weihnachten nennt sich das Fest im christlich-kommerziellen Leben und es ist schon lange nicht mehr die stillste Zeit des Jahres. Ein weihnachtliches Innehalten ist kaum mehr möglich, auch nicht wirklich erwünscht. Und plötzlich steht alles still, zu einer Zeit, die von Natur aus nach Aufbruch schreit.

Als die Menschheit vor zigtausend Jahren zu einem größeren Umdenken gezwungen war, wandelten sich Nomaden zu Ackerbauern. Die Feld- und Viehwirtschaft wurde erfunden. Kreative Lösungen wurden entwickelt, um der Spezies ein Überleben zu sichern, das auf alte Weise nicht mehr möglich war. Das kann man in vielerlei Hinsicht sehen. Es hatte gute, aber auch weniger gute Seiten – die sich in Summe vermutlich die Waage hielten. Das Konzept jedenfalls hat funktioniert, die Menschen haben überlebt, sich vermehrt und ausgebreitet.

Vor ein paar Wochen noch war es absolut normal, sich mal eben in ein Flugzeug zu setzen, und aus beruflichen oder privaten Gründen einmal um die Welt zu fliegen.
Auch hier: Das hat(te) seine guten und ganz viele schlechten Seiten. Wie so oft macht die Dosis das Gift. Und plötzlich geht das nicht mehr.
Im Gegenteil: alle sind aufgerufen, sich so rasch als möglich in ihre Heimatländer und -orte zu begeben, ehe die Grenzen global geschlossen, der Reiseverkehr eingestellt und Ausgangssperren angeordnet werden.

Die Angst geht um, auch wenn man immer wieder aufgefordert wird, keine zu haben. Was so nicht funktioniert, denn schlussendlich entscheidet man sich ja nicht bewusst zu diesem Gefühl – es ist plötzlich da. Wegschieben und ignorieren geht nicht lange gut. Angst ist ein Zustand, der, wenn er auftritt, wahrgenommen werden MUSS, damit man mit ihm umgehen kann, sonst geht er mit einem um.

In der menschlichen Geschichte haben sich für solche Situationen drei Verhaltensrichtlinien ins kollektive Bewusstsein geprägt: Tot stellen, Flucht oder Angriff. Auch zu Beginn des 21. Jahrhundert reagieren wir nach diesem Muster: die einen ignorieren die Situation und machen weiter wie bisher (=stellen sich tot). Andere isolieren sich in ihrem zuhause (oder werden isoliert) und manche hamstern, weil ihnen das das Gefühl gibt, etwas aktiv zu tun (siehe: Warum reagieren wir so unterschiedlich auf die Coronakrise? | BR24).

Zugleich verändern sich die Werte, nach denen wir unbewusst handeln. Wenn unsere Lebensbasis erschüttert wird, versuchen wir den Boden unter den Füßen wieder zu finden und besinnen uns auf die Basis unserer Bedürfnisse: Sicherheit, Vorsorge, das Wichtigste zum Leben um uns haben. Plötzlich wird Omas Vorratshaltung nicht mehr belächelt. Doch das Wissen, wie man sich einen sinnvollen Vorrat an Lebensmitteln anlegt, wie man den pflegt und sich mit wenigen, klassischen Mitteln vielfältige, nahrhafte Nahrung zubereiten kann, ist in heutiger Zeit nicht mehr breit gestreut vorhanden.

Ich frage mich ernsthaft, ob alle, die sich kiloweise das Mehl heimgetragen haben, auch wissen, wie man es richtig lagert, was man damit machen kann und das man für manche Gerichte auch Backpulver, Hefe und andere Zutaten braucht.
Über das Horten von Klopapier mag ich gar nicht nachdenken. Ich habe aus krankheitsbedingten Gründen immer ausreichend daheim, kenne aber auch genug sinnvolle Hilfen, wenns knapp werden soll.
Nur soviel dazu: Es gibt fließendes Wasser und andere Alternativen, mit denen man seinen Allerwertesten reinigen kann. Bei der Menge an WC-Papier, das in den letzten Wochen gehamstert wurde, braucht man viele, viele Tuben Pflegecreme, um die armen, mit Unmengen von Papier rot gescheuerten Pöpsche wieder blass zu bekommen.

Angst sorgt dafür, dass die Vernunft Pause macht – was evolutionsbedingt sinnvoll war, denn damit konnten die Reflexe ihre schnelle Arbeit erledigen. Doch aktuell ist reflektorisches Handeln nicht so hilfreich.
Andererseits haben Angst und existenzielle Bedrohung auch immer dafür gesorgt, dass zugleich ein Höchstmaß an Kreativität freigeschaltet wurde. Man muss diesem Vorgang allerdings den dafür notwendigen Raum geben. Hektisch Mehl und Dosen bunkernd, mit weit aufgerissenen Augen, oder trotzig alles ignorierend, was an Maßnahmen empfohlen wird, ist genauso wenig hilfreich, wie sich im tiefen Keller zu verkriechen.

Es ist ok, wenn man den Impuls dazu verspürt und es ist ok, wenn man ihm befristet nachgibt. Das ist normal und menschlich. Aber sobald sich die Panik gesetzt hat und diese Ausnahmesituation Alltag geworden ist, braucht es ein tiefes Durchatmen, damit man seine Situation sortieren kann und sich klar macht, wie man in weiterer Folge damit umgeht. Das betrifft jeden einzelnen, ebenso wie Unternehmen und uns alle, als menschliche Gemeinschaft.

Klar könnte man nach der Corona-Krise auch wieder zum alten Lifestyle zurück. Aber das wäre blöd, denn damit würde man einen Evolutionsschritt auslassen und das hat Mutter Natur noch nie besonders gut geheißen. Einfach so zu tun, als ob man da weitermachen kann, wo man vor C(orona) aufgehört hat, wird meiner Meinung nach nicht mehr möglich sein. Zuviel wird sich gewandelt haben und wer ein bisschen weiß, wie Systeme funktionieren (psychologisch), der weiß auch, dass sich das ganze System ändert, wenn einer oder mehrere im System ihren Platz ändern.

  • Wie beim Samen, der beim Wachstumsbeginn auf seinem ursprünglich geplanten Weg gestoppt wird, werden sich neue Wege und Möglichkeiten auftun.
  • Wie nach dem zerstörerischen Hagelsturm wird sich manches, was heute zusammenbricht, als Dünger für Zukünftiges erweisen.
  • Wie bei den suchenden Wurzeln, werden sich neue Versorgungswege finden, die zugleich Halt und Kraft nach innen geben.

Das wird nicht allen und auch nicht überall gelingen und es wird vermutlich zu einer grausamen Auslese kommen, die viel mehr fordern wird, als sich die meisten heute vorstellen können. Auch bei denen, die es absolut nicht verdient haben.
Aber wenn es uns gelingt und wir diese Situation gemeinsam als gesellschaftliche Chance ergreifen um vieles, was vor C(Corona) im Argen lag, in eine bessere Richtung zu lenken, wird am Ende dennoch viel Gutes dabei entstehen können.

Ich habe auch immer wieder Angst in diesen Tagen, mir geht es genauso wie anderen. Ich mache mir teils immense Sorgen um meinen alten Paps, um meine Kinder, meinen Mann, meine Freunde und viele, die mir sehr am Herzen liegen. Und da gibt es immer wieder Zeiten, wo ich das Gefühl habe, meine eigenen Sorgen und die, die ich rundum spüre, nehmen mir die Luft zum Atmen, erdrücken mich, schnüren mich nieder.

Und dann sehe ich, mit welcher Beharrlichkeit die Natur rundum ihren Weg geht. Egal ob ein Virus die Menschheit in ihren Grundfesten erschüttert oder eine mensch-gemachte Katastrophe Brände auslöst und Landschaften zerstört oder ein verrücktes Klima Flüsse über die Ufer treibt und grüne Wiesen in Wüsten verwandelt.

Die Natur gibt nicht auf.

Sie findet immer einen neuen Weg, wandelt sich, passt sich an und überlebt.

Wer Was sich ihr im Wachstumsbeginn in den Weg stellt, wird entweder zur Seite geschoben oder umgangen. Sie lässt sich nicht aufhalten.

Das macht mir Mut und gibt mir die Kraft, die Sorgendecke abzulegen, durchzuatmen und (mich) zu fragen, was ich tun kann, damit auch wir als Menschen diesem Weg sinnvoll folgen können.

Dabei versuche ich den Ball flach zu halten, wie man so schön sagt – im Sinne von:
Wem konkret kann ich in meiner unmittelbaren Umgebung Hilfestellung geben?
Was kann ich heute tun, was mir und meiner Umgebung gut tut?
Wie kann ich eine gute Balance halten, damit ich mich bei meinem Wunsch, etwas zu tun, nicht überfordere und auch Hilfe annehmen kann, die mir angeboten wird?

Es ist schön, wenn man in Gebeten der ganzen Menschheit, der ganzen Welt Liebe und Heilung wünscht. Es ist aber auch schön und wesentlich effizienter, wenn man für ein paar in seiner Umgebung konkret aktiv wird.

  • Ich kann nicht allen Tieren der Welt Nahrung schenken.
    Aber ich kann die nun wieder zahlreich vorhandenen Vögel in meinem Garten mit etwas Futter unterstützen und sie herzlich willkommen heißen.
  • Ich kann nicht hinausgehen und für andere einkaufen oder Kinder betreuen, ich gehöre zur Risikogruppe.
    Aber ich kann den Kindern meiner Nachbarfreundin zuhören, mit ihnen lachen, ihnen etwas erzählen, ihnen vielleicht etwas vorlesen, damit ihre Mutter ein paar ruhige Minuten hat und der Zaun zwischen uns schützt uns alle vor einer Ansteckung.
  • Ich weiß auf viele, viele Dinge und Fragen keine Antwort und habe, wie alle anderen auch, die Weisheit nicht mit Löffeln gefuttert.
    Aber ich kann das Wissen und die Fähigkeiten, die ich habe, weitergeben und vielleicht einer, einem anderen damit helfen, sich neue Fähigkeiten anzueignen. Das geht ganz toll via Telefon, Skype, WhatsApp und ähnlicher Medien.

Und ich darf täglich selbst lernen – von anderen, von mir, von der Natur, von meinem Hundemädel, meiner Familie …
Ich darf täglich staunen, was alles möglich ist, wie sich kreative Lösungen ergeben, wo gestern noch schwarze Löcher gedroht haben, und wie sich auf einmal, buchstäblich aus dem Nichts, neue Wege für UnternehmerInnen entwickeln, an die vor einer Woche noch niemand auch nur ansatzweise gedacht hat.
Ich darf in meinen Garten gehen, in den Wald, spazieren, auf der Terrasse sitzen und den Wolken zuschauen.

Ich darf es geschehen lassen und ich darf ich mein Geschehen eingreifen … ich darf und kann mehr, als ich je für möglich gehalten habe und vor einer Woche hatte ich noch keine Ahnung davon.

  • Was wird in der nächsten Woche alles möglich geworden sein?
  • Was wird sich in einem Monat alles an Chancen ergeben haben?
  • Wie werden wir in 2-3 Jahren auf diese Zeit heute zurückdenken?

Mit Sicherheit wird Trauer dabei sein und Schmerz. Aber auch viel Wunderschönes, was man heute noch nicht mal erahnen kann.

Wir beginnen zu wachsen – alle zusammen und jeder für sich.
Jetzt, in diesem Augenblick.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert