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Der Ausseer Alpengarten

Über Bad Aussee und das Ausseerland habe ich in meinem Ambivalenz-Beitrag ausführlich geschrieben. Eine „Orts-Begegnung“ habe ich aber bewusst ausgelassen, denn diesem Platz wollte ich einen eigenen Beitrag widmen. Es handelt sich um den bezaubernden Alpengarten in Bad Aussee.

Einfach nur ein Garten?

12.000m² groß, mit ca. 2.000 verschiedenen, großteils heimischen Pflanzenarten, fast direkt neben bzw. oberhalb der Bundesstraße nach Bad Ischl gelegen … diese paar Fakten würden normalerweise ausreichen, dass sich eine mehr oder weniger große Langeweile breit macht. Die Landschaft rundum ist gewaltig und Natur als solches hat es auch genug – was kann da schon so toll an einem Kräutergarten sein?

Das mögen vielleicht die Gedanken gewesen sein, die mich die letzten Male davon überzeugt haben, den Garten nicht aufzusuchen. Aus meiner geomantischen Erfahrung heraus weiß ich andererseits, dass es den richtigen Zeitpunkt braucht, dass sowohl der Ort als auch man selbst „bereit“ sein muss, wenn die Begegnung stimmig werden soll. Genau so war es dann auch. Ich brauchte Ruhe und Abstand, war gereizt, ko und auf der Suche nach einem Ort, von dem ich nicht wusste, wie er sein sollte – außer ruhig und anders und nicht weit weg und alles andere als anstrengend oder herausfordernd. Einfach ein Ort zum Durchatmen, um den Boden unter den Füßen zu spüren und Raum, um mich wieder „einzuklinken“, die eigenen Gedanken zu Ende zu denken und in Ruhe atmen … Natur spüren, sich wohlfühlen.

Dazu kam dann ein heißer Sonntag Vormittag, wo man sich entweder im Schatten, beim Wasser oder einem kühlen Zimmer aufhält und das Atmen als Tagesbeschäftigung betrachtet. Das war der Tag, an dem ich in den Ausseer Alpengarten gegangen bin.

Der Alpengarten liegt knapp außerhalb von Bad Aussee, oberhalb der Pötschenstraße. Das Auto lässt man idealerweise am Parkplatz beim Caravanpark zurück und geht die restlichen Meter den Berg hinauf. Der Eingang ist eher unscheinbar und wenn man nicht weiß, dass man hierher will, könnte man ihn leicht übersehen. Aber sobald man eingetreten ist, ist man DA und willkommen – als wäre neben dem Zaun auch eine Art optischer Filter vorhanden, der wie eine Mauer dafür sorgt, dass man diesen Schatz erst sieht, wenn man die abgrenzende Schwelle übertritt.

Der Garten wurde 1913 DDr. Sellje, einem einem evangelischen Pfarrer, begründet. Im Anschluss an den 1. Weltkrieg waren es Kriegsversehrte, die die Pflege der Anlage im ehemaligen Kalksteinbruch übernahmen. Die Gemeinde Bad Aussee betreibt den Garten seit 1959 als Schaugarten und touristische Attraktion. Die Anlage wird auch heute noch aktiv betrieben und erweitert. Die GärtnerInnen stehen im internationalen Austausch mit anderen Einrichtungen dieser Art. Zur Zeit sind es zwei MitarbeiterInnen, die den Garten betreuen.

Ich hatte das Glück 1,5 Stunden ganz allein im Garten zu sein – ein besonderer Genuss! Der Garten ist keine Verkaufsausstellung oder reines Lehrmittel. Man muss sich nicht durcharbeiten und man muss auch nicht viel von Pflanzen verstehen. Es ist ein liebevoll komponiertes Gesamtkunstwerk, wo die einzelnen Bereiche harmonisch ineinander übergehen. Die Pflanzen, der vorhandene Raum und die umgebende Landschaft gehen dabei eine harmonische Symbiose ein, profitieren von einander. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass etwas Entscheidendes fehlen würde, wenn es diesen kleinen, herzhaft erdigen und zugleich sanften, aufbauenden Ort nicht geben würde.

Die Anlage wurde in einen alten Kalksteinbruch eingebettet, dessen Struktur man perfekt in die Planung integriert hat. Aus geomantischer Sicht bietet der Ort eine stimmige Kombination angenehm neutraler, positiv aufladender und mehr oder weniger abziehender Plätze, ohne „aggressives“ Auftrumpfen oder bewusstes Manipulieren.

Zum Vergleich: Die Anlage des barocken Schlossparks Schönbrunn geht genau in diese manipulative Richtung. Man hat dort bewusst Plätze und Strukturen umgeformt bzw. neu geschaffen, die einem einzigen Ziel gewidmet sind und das ist nicht die Harmonie von Natur und Landschaft, sondern stolze Macht über beides. Das Ergebnis ist ein intensiv kraftvolles, aber auch sehr filigranes Gesamtkunstwerk, im Sinne von „Der Mensch regiert und nutzt die Natur für seine Wünsche“.

Wen es interessiert: Viele Hintergründe und geomantisch-radiästhetischen Besonderheiten des Schönbrunner Schlossparks kann man bei unseren geomantischen Spaziergängen aktiv erleben. Heuer sind wir erstmals auch im unteren Bereich des Parks unterwegs, auf einer neuen Route und mit neuen Plätzen.

Der Ausseer Alpengarten hingegen erweckt den Anschein, dass der Mensch sich hier als verbindendes Werkzeug gesehen hat. Als hätte ein sehr feinfühliger Dirigent, dem die Präsenz und Persönlichkeit aller Mitwirkenden wichtig ist, ein Musikstück gestaltet. Im Wissen, dass die Besonderheiten der einzelnen Faktoren essenziell zum Gelingen des Ganzen notwendig sind.

Stimmig und zauberhaft

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob die Anlage und Planung bewusst nach geomantischen Gestaltungspunkten erfolgte.  Vermutlich haben die Verantwortlichen ihr natürliches Gespür einfließen lassen und die Intuition als wertvolle Unterstützung genutzt. Die Art von gärtnerischer Intuition, die einem unbewusst sagt, was stimmig ist oder nicht.

Das Schöne an der Anlage ist, dass die Natur sich hier ausbreiten darf und man rein optisch keine strikten Begrenzungen wahrnimmt. Natürlich ist erkennbar, dass man dafür sorgt, dass die Pflanzen sich nicht gegenseitig überwuchern. Doch diese Pflege erfolgt sanft, ohne dass man starre Linien einhalten will. Es gibt auch Raum für Totholz und Kompost – die wichtige Essenz, aus der Neues entstehen kann. Diese Pflanzenablagerungen haben genauso ihren Raum, wie ein Biotop mit Teich und (natürlichem?) Bachlauf. Libellen schwirren herum und auf einer kleinen Lichtung stehen Bienenstöcke. Die sind radiästhetisch genau richtig platziert – also auf einer geopathologisch „aktiveren“ Stelle, denn Bienen lieben und brauchen solche Plätze.

Ein Waldpfad führt am Abbruch entlang nach oben, wo man einen Fernblick Richtung Aussee und Grundlsee bzw. in die umgebende Berglandschaft genießt und zugleich einen Blick von oben auf den Alpengarten werfen kann.

Zur Ruhe kommen

Zahlreiche Bänke und Sitzgelegenheiten sind harmonisch integriert. Es gibt auch Schaukeln (für Erwachsene ;-), sowie einen eigenen Kinderspielplatz.
Der im übrigen sehr spannend liegt: Ein etwas intensiver abziehender/negativer Ort. Mir ist schon ein paarmal aufgefallen, dass man in vielen Parkanlagen Kinderspielplätze oft an mehr oder weniger abziehenden Plätzen findet. Auch hier wieder der Hinweis auf den Schlosspark Schönbrunn. Das klingt auf den ersten Blick so, als würde man die Kinder auf die „negativen“ Plätze abschieben, weil die „guten“ den Erwachsenen vorbehalten sind.
Aber das ist nur unsere künstlich einstudierte Thematik von „positiv = immer gut“ und „negativ = immer schlecht“. Negative bzw. abziehene Orte haben einen wichtigen, sehr hilfreichen Aspekt. Der Mensch braucht Plätze wo man „runter kommen“ kann, wo man Stress und Belastungen ablegt und zur Ruhe kommt. Ein hochschwingender, stark positiver Platz ist da konterproduktiv und kann das innere System massiv „übersteuern“. Kopfschmerzen, Schwindel, Schweißausbrüche und Unruhe sind nur ein paar der Symptome, die man im Zuge einer solchen Überlastung spüren kann. Bei Kinder kann sich das durch Überdrehtheit zeigen, bis hin zu einer aggressiveren Stimmung.

Sanft abziehende Plätze hingegen sorgen für Erdung, beruhigen und können bei mentalem Stress, Überlastung und inneren Unruhe für Ausgleich sorgen. Das mag vielleicht der Grund sein, warum man mehr oder weniger bewusst Kinderspielplätze auf eher abziehenden bzw. ruhigeren Orten platziert. Wäre es ein stark aufladender Platz, wären die Kinder, die auf solche Schwingungen noch intensiver als Erwachsene reagieren, kaum zu bändigen.

Insofern liegt auch der kleine Spielplatz im Alpengarten von Aussee genau richtig. Einzig die Rutsche hätte ich mir persönlich ein bisschen breiter gewünscht – damit man sie auch als Erwachsene ausprobieren kann ;-)

Die zahlreichen Sitzgelegenheiten laden dazu ein, die vielfältigen geomantischen Qualitäten des Ortes genauer wahrzunehmen: Es gibt Plätze zum Aufladen, neutrale Stellen, Plätze zum Runterkommen und auch eine sehr spannende Sitzgruppe zwischen Lebensbäumen, die sehr stark abziehend ist. Sofern man sich hier nicht zu lange aufhält, ist das nicht unangenehm, sondern ideal zum Erden, um intensiv zu sich zu kommen und in die Tiefe zu meditieren. Zu lange sollte man sich hier aber nicht vertiefen und sich danach auch wieder ausreichend Zeit nehmen, wieder ganz in die „Oberwelt“ zu gelangen. Dazu gibt es rundum genug Möglichkeiten, um sich wieder „aufzuwärmen“.

Und dann wären da noch die Pflanzen …

Die meisten BesucherInnen werden den Alpengarten vermutlich wegen der Pflanzen aufsuchen. Ich bin eher eine interessierte, lernwillige Lain. Aber auch ich habe erkannt, dass die Vielfalt und Zusammenstellung einzigartig und sehr, sehr imposant ist. Man findet neben den heimischen Alpen- und Kräuterpflanzen auch spannende Exoten. Die Bereiche sind zudem thematisch organisiert. Einerseits nach Lage, also ob eher im Schatten oder in der Sonne, eher am Fels oder eher für tiefere Erde geeignet. Aber auch nach Themen wie Aroma, Arznei- und Giftpflanzen, für die Küche geeignet etc. und ein eigener Bereich widmet sich den Orchideen.

Fazit

Wer in der Nähe ist, egal ob auf Urlaub oder für einen Tagesausflug, sollte sich unbedingt einen halben Tag Zeit nehmen um einen genussvollen Abstecher in diese Oase zu machen. Besonders wenn man geomantisch und radiästhetisch interessiert ist! Da gibt es einiges zu spüren, zu muten und zu entdecken, aber auch viel zu lernen. Zum Beispiel wenn man sich mit Pflanzenzeigern beschäftigen möchte, um auch ohne Radiästhesiewerkzeug zu erkennen, welche Strukturen sich hier verbergen. Denn um sinnvoll zu muten, muss man vorerst auch sinnvolles vermuten – sonst kann es sehr anstrengend und wenig ergiebig werden, wenn man einfach „alles“ durchtestet. Insofern bietet der Ausseer Alpengarten einen wunderbaren Übungsparcour, mit viel Mehrwert.

Der Garten hat auch den Auftrag zu bilden, Menschen jeder Altersgruppe. So kann man sich als Naturinteressierte oder GarteninhaberIn viel an Inspiration für daheim mitnehmen, egal ob man einen großen Garten oder einen kleinen Balkon hat oder einfach nur gerne in der Natur unterwegs ist.

Und selbst wenn man sich ursprünglich für keines dieser Themen interessiert: Der Garten bieten für alle Erholung und Ruhe an und ist eine herzliche Einladung, sich einfach wohl zu fühlen und in Ruhe zu genießen.

Links und weitere Infos

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