Kult & Brauchtum

Kirchen & Kreuze

Wer kennt nicht irgendwo in der nähe einen Teufelssitz, Hexenstein oder ein Marienbründl? Auch die vielen roten Kreuze, Lucken, unbekannten Heiligen gewidmeten Kapellen und unzählige alte Gräber oder Heidenhügel sind bekannt und im normalen Alltag „integriert“. Wir kennen diese Plätze,  sie sind ja schon immer da und uns vielleicht noch nie wirklich aufgefallen, weil … nun ja, eben weil sie immer schon da waren.

Kraftplätze haben die Menschen seit jeher angezogen und auch wenn sie nicht unbedingt zum Leben und Wohnen ideal sind, so brauchen wir diese Orte. Hier werden und wurden Kulthandlungen abgehalten, Recht gesprochen, geheilt, gebetet oder schlicht Kraft gesammelt. Jede Religion nutzte und nutzt diese Orte und integriert sie in ihren Glaubensatlas.

Maria Kirchbühel, Höflein, Nö

Die Christianisierung heidnischer Kultplätze erfolgte zum Teil parallel mit einem Wandel der Glaubenslehre. Maria, die Mutter Jesu, war anfänglich nicht wirklich als Objekt der Verehrung vorgesehen. Erst als die großteils keltisch stämmigen Völker, die dem Glauben an die große Göttin und Erdenmutter anhingen, nicht zu überzeugen waren, wurde ein weibliches Äquivalent geschaffen und der Siegeszug des christlichen Glaubens konnte weiter gehen.

Mariazell, Stmk.

Doch nicht nur die große Muttergottheit selbst wurde in den neuen Glauben aufgenommen, auch ein Großteil ihrer heiligen Orte, der Rest wurde zerstört, verteufelt oder verdammt.

Kapelle bei Stollhof, Nö, bei einer Kreuzung neben einem verdrehten alten Baum

Die Geschichte vieler Orte ist in Vergessenheit geraten, doch ihre Namen lassen Rückschlüsse  auf ihre ursprüngliche, frühere Nutzung zu: Rosengärten sind z. b. ein Synonym für den Ruheplatz der Toten oder eine Bezeichnung für die alten Richtplätze. Auch die vielen roten Kreuze sind meist an ehemaligen Richt- oder Opferplätzen errichtet worden und nicht zu vergessen die Kapellen und Kirchen an „seltsamen“, exponierten und oft unzugänglichen Stellen, die meist Heiligen gewidmet wurden, die nachweislich nie existiert haben.

Zwei Beispiele hierzu findet ihr auf den folgenden Seiten:

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