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Der vergessene Dolmen von Payerbach

Um gleich mal eines klarzustellen: Mit „Dolmen“ ist in diesem Beitrag eine megalithische Kult-Besonderheit gemeint und nicht der dialekt-österreichischen Begriff für einen dummen Menschen ;-)

Das Wort „Dolmen“ im geschichtlichen Sinne (und in diesem Fall) kommt aus dem Kornischen und bedeutet soviel wie „Steintisch„. Die klassischen Dolmen bestehen aus mehreren, teils grob behauenen großen, tragenden Steinen, sog. „Orthostaten„, über die, wie eine Tischplatte, ein großer Stein als Deckstein gelegt wurde. Man findet solche Dolmen oft in Kombination mit bzw. in Form von alten Grabanlagen und ganz besonders viele gibt es in Irland und Skandinavien zu entdecken. Meist waren sie mit Erde bedeckt.
Doch auch in unserer Alpenlandschaft kann man diese Zeugen aus der Jungsteinzeit finden.

Der Begriff „Dolmen“ wurde im 18. Jahrhundert von einem in der Bretagne geborenen französischen Forscher eingeführt und wird teils sehr unterschiedlich interpretiert. Mancherorts versteht man ein Megalithgrab darunter, woanders sind es einfachere Steintische, die nicht für Grabzwecke genutzt wurden. Je nach Aufbau und Region unterscheidet man zwischen Langdolmen, Runddolmen, Gangdolmen, Grabdolmen, Rechteckdolmen, Polygonaldolmen …

Die meisten Dolmen entstanden in der Jungsteinzeit, vor allem in der mittleren, also um ca. 3000 vor Beginn der Zeitrechnung. Sie sind damit ein fixer Bestandteil im kultischen Handeln der niedergelassenen, regionalen Stämme.

Oft wurden sie auch kunstvoll verziert, mit uralten Symbolen als Steingravuren und vermutlich auch bemalt. Besonders schön kann man das zum Beispiel in Newgrange/Irland sehen, einer wahrhaft einzigartigen Megalithanlage. Bei den meisten Dolmen sind diese Verzierungen allerdings nicht mehr zu sehen. Die Witterung der Jahrtausende hat alle diesbezüglichen Hinweise zerstört.
Auch wurde die Mehrzahl dieser Steinanlagen im Lauf der Zeit „abgebaut“. Man hat die behauenen Steine für andere Bauten genutzt und damit schon lange vor der Christianisierung begonnen, als die ansäßige Bevölkerung in Zeiten der Not die alten, als Kultorte nicht mehr genutzten Steinbauten für die eigenen Bedürfnisse umwandelte. Viele wurden auch in ihrer aktiven Zeit im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen zerstört. Was einen sehr demoralisierenden Effekt auf die, dieser Kultstätte zugeordneten, Menschen, hatte.

Wie die Geschichte beim Dolmen in Payerbach gelaufen ist, werden wir vermutlich nie wissen. Die Region ist in mehrfacher Hinsicht seit uralten Zeit geschichtsträchtig interessant, da bereits sehr früh besiedelt, was sich auch an den Flurnamen erkennen lässt. So gibt es in der Mühlfeldsiedlung, wo unser Dolmen zu finden ist, eine Keltengasse. Denn auch die waren hier sehr aktiv. Ob sie den Dolmen in ihre Kulte einbezogen haben? Vermutlich, aber auch das weiß man nicht sicher.

Wir waren im Jänner 2020 dort, um uns ein Bild von diesem besonderen Bauwerk zu machen, ehe es für immer verschwindet. Denn man hat in umittelbarer Nachbarschaft bereits begonnen, die Grundstücke zu roden um neue Bauplätze zu schaffen. Die Bundesstraße B27 und die Semmeringbahnstrecke liegt direkt neben dem Streifen Auland, in dem der Dolmen zu finden ist.

Der Platz ist generell wenig gemütlich. Straßenlärm und Bahn sorgen für akustische Unruhe. Doch ist der Auwald selbst von Natur aus bereits ein Platz, der keine besonders angenehme Verweilqualität aufweist. Auch geologisch und geopathologisch gibt es hier Besonderheiten und Ortsqualitäten, die aus alter Sicht nicht für ein Wohngebiet sprechen, die man aber bei Kultstätten häufiger findet. Ob die hier in Bälde errichteten Häuser eine angenehme Wohnqualität aufweisen, bleibt abzuwarten. In früheren Zeiten hätte man hier nicht leben wollen.

Mitten im verbliebenen Auwäldchen, dass nur noch aus ein paar mageren Bäumen und viel krautigem Unterholz besteht, ist der uralte Dolmen zu finden. Von der nur ein paar Meter entfernten Wohnstraße ist er nur als dunkler „Steinhaufen“ zu sehen.

Man muss fast vor ihm stehen, um seine Besonderheit zu erkennen. Was auch bedeutet, die zahlreichen Komposthäufchen zu umrunden. Der Platz wird sichtlich als allgemeiner Bioabladeort genutzt und damit ergibt sich auch schon ein erster Hinweis auf die Ortsqualität: Stark abladend/abziehend.

Der Dolmen selbst war (und ist energetisch noch immer) von drei Stein-Schutzkreisen umgeben. Ein paar der Kreis-Steine sind noch im Boden zu finden. Radiästhetisch und geomantisch sind sie intensiv spürbar, wie eine Mauer.

zwei Steine vom innersten Steinkreis

Vom ursprünglichen Bauwerk ist nur noch ein relativ kleiner, nichts desto trotz sehr intensiver Rest zu finden: Ein schmaler, enger Gang, von den tragenden Steinen gebildet, mit exakter Nord-Süd-Ausrichtung und einer großen Steinplatte als Abdeckung. Diese Platte dürfte auch als Opferstein gedient haben, zumindest ist das geomantisch so wahrnehmbar und kann auch radiästhetisch entsprechend gemutet werden. Am südlichen Ende der oberen Steinplatte biegt der Gang mit exakt 125° Richtung Osten ab. Das würde der Wintersonnenwende zu dieser Zeit entsprechen. Wie er weitergegangen ist lässt sich nur vermuten, die Steine bzw. der Gang endet hier.
Diese Ausrichtung auf die Wintersonnenwende lässt vermuten, dass man den Ort auch als kalendarischen Kultplatz genutzt hat. Direkt beim  Knick lässt sich eine Mehrfach-Gitterkreuzung – was sich richtig anspürt, auch wenn es der grundsätzlichen, eher negativen Energie des Ortes widerspricht.

Der Lärm der nahen Straße und die energetische Unruhe des Ortes haben unsere Mutung in Kombination mit dem nass-kalten Wetter ein wenig herausfordernd gestaltet. Dennoch haben wir einige sehr spannende Entdeckungen machen können:
In unmittelbarer Nähe, ca. 10m Richtung Osten, dürfte es eine zweite (ähnliche?) Steinsetzung gegeben haben, die in direkter Verbindung zum bestehenden Steindenkmal stand (und nach wie vor steht).

Unmittelbar davor (bzw. dahinter, je nachdem wo man steht) ist der Stumpf eines gewaltigen Baumes zu finden, den man unlängst hier gefällt hat. Vom energetischen Ortsgefüge her dürfte der Baum der „Genius Loci“, der Hüter des Ortes gewesen sein. Sein Fehlen erklärt auch einiges der Unruhe und Orientierungslosigkeit, die hier spürbar ist.
Der aktuell noch vorhandene Dolmen hat eine starke Yang-Energie, ist also der männliche Teil der Anlage. Die nicht mehr vorhandene Steinsetzung im Osten ist Yin, also der weibliche Part. Dazwischen ist eine intensive energetische Verbindung spürbar, ähnlich einem Gang, allerdings nicht unter-, sondern oberirdisch.
Eine sehr bemerkenswerte Besonderheit: die Anlage steht auf einer Leyline, deren nächste (westliche) Station die Kirche von Payerbach ist. Von dieser bis zum aktuellen (Yang)Dolmen ist diese Linie männlich, dann dreht sie sich auf weiblich, allerdings nur bis zum nicht mehr sichtbaren (Yin)Dolmen. Danach ist sie wieder männlich. Das ist insofern besonders, weil diese Strecken normalerweise ähnlich lang sind, ehe sie sich ändern. Das innerhalb von nicht mal 10-15 Metern zwei solcher Stationen sind und die Strecke dazwischen deutlich kürzer ist, als die davor und danach folgende, ist sehr selten.
Bei der nicht mehr vorhandenen Steinsetzung findet sich zudem ein großer, sog. kosmo-telurischer Schlot – eine energetische Verbindung zwischen Himmel und Erde, die nach wie vor sehr aktiv ist.

Die Anlage ist energetisch nach wie vor intakt und gut spürbar, auch wenn ein Großteil der Steine nicht mehr vorhanden ist.
Die Nutzung dürfte bis in die keltische-römische Zeit erfolgt sein, was in Summe gut 2.500 bis 3.000 Jahre sind. Welche Rituale hier stattfanden, mit welcher Intention, ist nicht mehr nachvollziehbar. Der Ort strahlt Macht aus, allerdings mehr im weltlichen Sinn. Möglichweise wurden hier Rituale abgehalten, die sich auf weltliche Ereignisse auswirken sollten. Spürbar ist auch die Nutzung als Opferplatz, mit teils blutigen Opfer. So kann man Todesfurcht muten, aber keinen Tod.
Dafür ist in unmittelbarer Nähe zum Steindenkmal, ein paar Meter nordwestlich, „Tod“ zu muten. Was aber auch aus neuerer Kriegszeit sein kann, denn in diesem Teil des Landes fanden zu Kriegsende des 2. Weltkrieges noch heftige Kämpfe statt.

In Sichtweite, über der Bundesstraße, an den Berghängen sind die alten Silberbergwerke, die seit der Kelten- und Römerzeit bekannt sind. Am daneben liegenden Hang, weiter östlich, sollen Steinkreise im Wald zu finden sein.
Beides zusammen, in Kombination mit dem alten Heiligtum in der Mühlfeldsiedlung, deutet auf eine reiche, große Siedlung, mit intensiv gelebten Kulten hin.

Noch ist der Dolmen sichtbar und für die, die ihn besuchen wollen, auch gut zu finden. In ein paar Monaten wird dieser Ort, wie viele andere aus dieser Zeit, auch optisch Geschichte sein. Ob das gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Spürbar ist auch, dass der Ort Heilung und Versöhnung wünscht und auch nötig hat. Doch die Rodungsarbeiten haben bereits begonnen, es besteht Platzbedarf für die Siedlung.
Energetisch trägt die Gegend ihre besondere Qualität auch noch dann, wenn die optischen Zeugen der Vergangenheit nicht mehr sichtbar sind. Das man den Platz für Wohnbauten nutzen will ist verständlich. Schade ist nur, dass man den Ort aus geschichtlicher Sicht nicht entsprechend wertschätzt. Denn schlussendlich ist dies hier eine der Wurzeln für diese Gegend und der Beweis, dass hier bereits seit vielen tausend Jahren Menschen gelebt haben und kultisch aktiv waren.

5 Comments

  • Johann Tauchner

    Hallo!
    Ich bin Im Mühlhof augewachsen und kenne die Geschichte. Ein Bkannter machte mich auf die Linie , Kirche von Payerbach, Dolm Mühlhof, Schliefstein am Schmidsberg, Kirche von Prigglitz aufmerksam. Auf der Karte liegen diese Bauwerke genau auf einer Linie. Die Verbauung dieser Restfläche finde ich äuserst bedauernswert.

    J

  • Gerhard Trnka

    So ein Blödsinn!
    das ist im 19. Jahrhundert (weiß ich jetzt nicht genau) im Zeitalter der Romantik errichtet worden. Das BDA war damals schon damit befaßt und ich hab’s in den 90er Jahren angeschaut.
    Gerhard Trnka

  • Manuela Martincevic

    Die Dolmen dienen als Informationsempfänger, durch die man mit der Intelligenz des Universums in Kontakt treten kann….
    Russische Wissenschaftler

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