Der Platz des Skorpions bei Kautzen
Der Name macht neugierig: Platz des Skorpions … und noch dazu im Waldviertel, das ja (medientechnisch) sehr bekannt ist für seine wunderbaren, urmystischen Kraftplätze. Der Skorpion im Tierkreiszeichen wiederum „bürgt“ für Mystik, Geheimnis, Tiefe … Magie?
Also – so der unterbewusste Gedankenschluss – muss ein Platz, der diesen Namen trägt, noch mystischern, tiefer und geheimnisvoller sein, als die „normalen“ Kraftplätze. … stimmt das?
Und weil das vielleicht nicht genug an Geheimnissen ist, gibt es, gleich neben dem Platz, auch noch einen Ufo-Landeplatz.
Spätestens beim Wort „Ufo“ starten meine rationalen Gedankengänge durch und ich beginne zu hinterfragen: ist das nur ein (zugegeben sehr guter) Marketinggag? Hat man da mit bewusst mystisch gewählten Wortgebungen versucht einen Kultplatz zu installieren?
… ist es ein Werbe-Gag oder steckt wirklich etwas dahinter?
… und wenn ja: Was?
Inhaltsübersicht
Visite beim Skorpion im Waldviertel
Weil rationale Analyse von weit weg selten Sinn macht, nutze ich einen Teil meines Sommerurlaubes und begebe mich auf Sinn-Findung ins Waldviertel, nach Kautzen. Wo auf der Kleinmotten-Alm, im schönen Wald von Engelbrechts, der Platz des Skorpions liegt.
Bewusst versuche ich einer Beeinflussung von Außen vorzubeugen und vermeide einschlägige Infos, Ratgeber, Bücher … in denen der Platz von anderen beschrieben wird. Lediglich die Anfahrt ist mir in erster Linie wichtig und das ich mir selbst einen ersten Eindruck machen kann.
Als Skorpionin (die ich im Sternzeichen ja bin) sollte es mir ja möglich sein, eine Verbindung zwischen Platz und Sternzeichen auszumachen ;-)
Der erste Besuch
Ich bin mit drei anderen da, alles Frauen und wir freuen uns darauf den Platz zu erleben. Es ist sommerlich kühl, beim Hinfahren überraschen uns immer wieder Regenschauer und endlich am Ort und der Abzweigung zum Platz gelandet, haben wir eine kurze Regenpause zwischen zwei Gewittern erwischt.
Ideal, finde ich – denn mystische Kraftplätze mit Gewitterdonner und dunklen Wolken sind mal was anderes, in diesem Fall sogar (gefühlt) wunderbar passend.
Unsere Kraftplatzsafari beginnt mit einem kulinarischen Stopp im Gebüsch: die Heidelbeeren sind so was von reif und riesig – da muss der Platz warten und bekommt auf diese Art einen ersten Pluspunkt, denn Kraftplätze mit „Natur-Drive-in“ sind immer was Feines ;-)
Weiter gehts und auf einmal, nach einer kleine Kurve, keine 250 m von unserem Parkplatz entfernt: das Warzenbründl – der erste Stein, der zur Formation des Platzes gehört. Dazu eine Infotafel, die die Lage der Steine darstellt und auf den daran vorbeiführenden Grasel-Weg aufmerksam macht.
Die Skizze auf der Tafel zeigt einen Skorpion – als übergelagerte Zeichnung. Als „Ankerpunkte“ sind einzelne Steine markiert und sollen als solche den Sternen im Sternbild des Skorpions am Himmel entsprechen.
Mein erster Eindruck vom Platz des Skorpions
Unsere Stimmung wechselt beim Erreichen des Steines sofort vom fröhlichen Beerensammeln (mit Intensiv-Verkostung) zur neugierigen, schweigsamen Spannung. Wortlos teilen wir vier uns auf und beginnen den Platz, jede für sich, zu erforschen.
Vom Warzenbründl weg, das die linke Schere des Skorpions markieren soll, führen mehrere kleine Waldwege durchs das Heidelbeergestrüpp und leiten so die BesucherInnen zu den anderen Steinen.
Das Warzenbründl selbst ist ein sehr spannender Platz: oben ist eine (verm. natürlich geformte) Wasserschale, in welcher immer Wasser steht.
Dieses „Wunder“ findet man bei vielen Waldviertler Kraftplätzen, zum Beispiel auch beim Kierlingstein (Kraftarena Groß Gerungs). Der Volksmund, Glaube oder auch tatsächliche Erlebnisse bringen diese Wasserstellen mit bestimmten Heilmöglichkeiten in Verbindung.
Die Wissenschaft versucht das Wunder mit dem „Wasserziehen“ des Granits zu erklären: durch feine Kanäle saugt der Stein immer Wasser aus dem Erdboden in diese Schalen, wie bei einem arthesischen Brunnen.
Egal welche Erklärung einem mehr behagt: es ist spannend!
Und wer seine Warzen, Augenleiden oder andere Gebrechen mit diesem Wasser heilen vermag, dem sei der Erfolg von ganzem Herzen gegönnt. … man bedenke, dass ja auch in der modernen Medizin die nachweisbare (aber nicht erklärbare) Wirkung von Placebos bekannt ist.
Im Bezug auf das Warzenbründl sei aber der Vollständigkeit halber noch angemerkt, dass man neben dem richtigen Wasser auch den passenden (Zauber)Spruch braucht – leider ist mir persönlich der nun nicht bekannt, aber vielleicht hilft auch ein selbst gefundener ;-)
Laut Info von Peter Handl, Geomant und einer der „Hüter“ und Wissenden um den Platz, hat mir bei einem Treffen erzählt, dass das Wasser in den Schalen energetisch sehr hochwertig ist, was man lt. seiner Info auch mit dem Pendl nachprüfen kann.
Der Platz des Skorpions bietet für Wasser-Becken-HeilungssucherInnen jedenfalls gleich zwei Steine: neben dem Warzenbründl bietet auch der Antares (oder Herrgottstein), das „Herz“ des Skorpions, eine solche Wasserstelle und ist nun auch meine nächste Station am Weg über den Platz.
Hier fallen mir als erstes regelmäßige Schnitte, ovale Löcher, im Stein auf. Sie ziehen sich in einer geraden, exakten Linie über den Stein. Als hätte ein überdimensionales Brotmesser versucht, hier eine Scheibe abzuschneiden. Wissend um die brutale Härte von Granitstein, fodert mir dieses bewusste Eingreifen in die Darstellung des natürlich gewachsenen Rundlings tiefen Respekt und große Verwunderung ab: was oder wer hat hier versucht, den Stein zu zerschneiden? Und vor allem: wozu das Ganze?
Denn diese Linie finden sich auf mehreren Steinen:
Neben dem Antares haben der Stein, der die rechte Schere symbolisieren soll, sowie der gewaltige Energiestein und noch einige andere, unbenannte Steine, diese Linien. Alle weisen das gleiche Muster auf: die Löcher sind annähernd gleich groß, gleich geformt (oval) und nie sehr tief, aber alle in einer akkuraten Linie an bestimmten Stellen des Steines, mal vertikal und mal horizontal.
Beim Antares markieren sie den Stein vertikal, beim Energiestein (siehe Bild unten) gibt es sogar zwei Linien, vertikal und horizontal – um den riesigen Stein herum.
Ein weiterer Stein, der im „Platzsternbild“ nicht dabei ist (siehe das Artikelbild ganz oben), aber in der Nähes des sog. Kopfes liegt, erhält durch zwei dieser gesetzten Löcher sogar ein Gesicht – mit einem Lächeln, das einer Mona Lisa würdig ist.
Später werde ich nachlesen, dass manche sie als Sprenglöcher titulieren, andere darin den Versuch eines (danach durchs Schicksal schwer bestraften) Steinmetzes, der hier die Steine zerschneiden und verwenden wollte, sehen. Eine weitere Version, die mit den Sprenglöchern zusammenpasst, ist die Geschichte, dass man auf diese Weise versucht hat, den heidnischen Platz und die Anziehungskraft auf die Menschen zu zerstören.
Lt. Info (wieder von Peter Handl) gibt es sogar Aufzeichnungen eines Engelbrechter Dorfchronisten (Franz Rauscher) aus dem Jahr 1939, wonach hier Steinmetzen tätig waren …
Mir persönlich passen die Geschichten nicht zur gefühlten Wahrnehmung – meiner Meinung nach wurden die Linien bewusst gesetzt, sind Punktierungslinien, welche die Steine und die Energielinien zwischen ihnen bewusst lenken. … auch wenn sie erst in jüngerer Zeit gesetzt wurden: sie haben den Platz und die Steine verändert, denn jeder massive Eingriff in dieses Gefüge bewirkt eine Veränderung.
Meine Vermutung bekommt bei einem weiteren Besuch, zwei Wochen später, eine Bestätigung.
Anfang August besuche ich den Platz nochmal und kann diesmal auch auf die Erfahrung eines lieben Freundes, Bernhard Braunschmid, zurückgreifen. Er ist langjähriger und sehr fähiger Radiästhet und Geomant, dazu sehr „down to earth“ – also gut geerdet und bei Platzeinschätzungen und Analysen lieber auf der sicheren, nachweisbaren Seite unterwegs. Er hat den Platz ein paar Tage vor mir be- und untersucht.
Neben Einhandrute, Lecherantenne, Grifflängentechnik und klassischem Pendel kamen da nun auch ein Strahlenmessgerät (um die radioaktive Strahlung anzuzeigen) als Analysemittel und geologisches Wissen über die Entstehung des Platzes hinzu.
Gemeinsam, mit nur wenigen Tagen Abstand, nehmen wir den Platz genauer unter die Lupe und versuchen bewusst – was nun, nach einiger Zeit der Recherche schon ein wenig schwieriger ist – den Ort unbeeinflusst „wahrzunehmen“.
Mein zweiter Eindruck vom Platz des Skorpions
Ist ähnlich und doch anderes als beim ersten Mal.
Während wir beim ersten Besuch auch auf Grund der instabilen Wetterlage nur die „Hauptstationen“ des Platzes besucht haben, gehen wir diesmal auch abseits der Wege und finden: viel!
In der Infoskizze und auf zahlreichen Platzdarstellungen sind sichtlich nur die Steine verzeichnet, die in das Sternbild des Skorpions passen. Doch es gibt mehr, ausserhalb der Planskizze, und noch dazu sehr interessante Steine, die durchaus einen Besuch wert sind.
Neben dem unbenannten Stein, den ich als Symbolbild für diesen Artikel gewählt habe (der mit dem Mona-Lisa-Lächeln), finden sich außerhalb des „offiziellen“ Platzes zahlreiche Steinformationen, die energetisch in Bezug zu den anderen Felsen stehen.
Der nächster Schritt: wir entwickeln eine eigene Skizze, ohne Skorpion-Überlagerung, und wir zeichen die Steine ein bzw. dazu, die uns „anspringen“, also ebenfalls interessant erscheinen. Und siehe da: die Punkte auf dieser erweiterten Planskizze sind viel – aber kein Skorpion mehr.
Dazu kommen die geheimnisvollen Punktierungslinien. Beim geomantischen Erfassen habe ich den Eindruck, dass die Energielinien des Platzes durch diese Punktierungen gesteuert werden, als habe man versucht, sie bewusst in andere Richtungen zu lenken, zu bündeln und damit auch die Steine neu zu polarisieren.
Die radiästhetischen Untersuchung bestätigt das: besonders gut zeigt es sich beim Energiestein, wo die Schwingung oberhalb der gemeißelten Linie eine andere ist, als unterhalb. Auch bei anderen Steinen, wie zum Beispiel bei der sog. rechten Schere ist es so, dass der Stein seine Polarität bei der Linie ändert. Hier kann man, ausgehend von den Löchern, regelrechte Streifen (abwechselnd negativ/abladend und positiv/aufladend) wahrnehmen.
Besonders auffällig: ein Baum schmiegt sich ganz eng an diese Linie, sucht sichtlich ihre Nähe und wächst an ihr entlang.
Es ist dies der Stein, der – lt. Info – von den Vermessern des Platzes Hans Guido Koch und Manfred Stein, nach bewusster Suche am Plan, ausgegraben wurde. Peter Handl, der sich seit vielen Jahren mit dem Platz beschäftigt, fertigte die ursprüngliche Skorpionskizze an, die man auch auf der Infotafel sehen kann.
Die Erkenntnisse dieser Informationen führte 1988 dazu, dass der Platz zu seinem Namen und seinem entsprechenden, skorpionigen Ruf kam.
Doch zurück zu unserer Platzerforschung:
Nicht nur die Steine sind spannend – der ganze Platz bietet geomantische Besonderheiten! Die Steine drängen sich als erstes auf, doch neben ihnen kann man auch aus dem Bewuchs des Ortes und dem Wachstum der Bäume viel herauslesen.
Krumme Stämme, mit interessanten Stammkurven, Bemoosungen, spontane grüne Flecken am Waldboden, Schwammerl- und Pilzhäufungen an bestimmten Stellen … all das sind lebendige Hinweise, wie und welche Energien auf diesem Platz aktiv sind und wirken.
Hinzu kommen die analytischen, wissenschaftlichen Fakten: das Strahlenmessgerät zeigt dreifach höhere Werte an, als man sie beispielsweise in Wien findet.
Doch bitte keine Angst! – niemand wird hier radioaktiv verstrahlt!
Vielmehr ist es so, dass wir permanent einer gewissen, natürlichen Grundradioaktivität ausgesetzt sind, das ist normal und natürlich – wir sind es gewohnt und leben damit seit Jahrtausenden.
An manchen Orten – und das Waldviertel ist hier besonders gesegnet – ist diese Strahlung durch bestimmte Geologien stärker als anderswo. Der Granit ist ein ganz besonderer Fall, er strahlt signifikant stärker als andere Gesteinsarten.
Und hier kommt nun ein weiterer Punkt hinzu, der den so genannten Platz des Skorpions abseits seines Namens zu etwas sehr Besonderem macht: der Untergrund und die Art seiner geologischen Entstehung:
Hier verläuft die geologische Hauptteilungslinie des Waldviertels,also die Teilung des östliche Gneisgebiet vom westlichen Granitgebiet. Außerdem fliessen hier noch 3 andere geologische Formationen zusammen. Also eine Vielzahl von Grenz- und Reibeflächen, welche durch die Bewegungen der eurasischen Platte, angetrieben durch das nordwärts Wandern der afrikanischen Platte, in Bewegung gehalten werden.
Genau diese bewegten Grenzflächen geben einen Teil der im Volksmund benannten Erdstrahlen ab. Zusätzlich sind noch Wasseradern, Gitternetze und ähnliches, auch hier,wie auch auf der gesamten Welt zu finden.
Was den Platz des Skorpions von anderen unterscheidet, ist die Häufung der Phänomene auf kleinstem Raum,wobei die Steinformationen gleichsam als Sender als auch als Antenne wirken.
Einzelne Steine sind noch künstlich verändert worden, was spezielle, subjektive spürbare und radiästhetisch nachweisbare Effekte nach sich zieht.
Geht man in die Tiefe und schaut sich die Geologie genauer an, so findet man hier zahlreiche sog. Intrusionskörper – das ist flüssiges Material, das in erdgeschichtlicher Vorzeit aus der unteren Erdkruste in die bereits bestehenden Gesteinskörper eingedrungen ist. Damit einher gehen – wie zum Beispiel hier, in Kautzen – signifikante Anomalien in der Magnetik und in der Gammastrahlenspektrometrie.
Weiters finden sich hier überdurchschnittlich viele Pegmatitgänge und zahlreiche Greiseninseln (zumeist aus Quarzgestein).
Mit anderen Worten: ein ziemliches geologisches und geomantisches Kuddel-Muddel, dass spannende Phänomene hervorruft.
So zum Beispiel unzählige Verwerfungen (=geomantische Störzonen) mit unterschiedlicher elektrischer Leitfähigkeit, unterirdische Klüfte mit und ohne Wasserführungen, unterschiedliche Grundradioaktivität, die innerhalb von wenigen Meter umspringt … bis hin zu grob unterschiedlichen Ortsqualitäten, die je nach Wetterlagen, Gestirnstand, Luftdruck, Mondphase … schwanken.
Die Fülle an geomantischen Linien, die sich durch diese geologischen Besonderheiten ergeben, führt dazu, dass man signifikant fast zwangsweise viele Verbindungen zu anderen nahen und ferneren Kultstätten findet.
[Info lt. Bernhard Braunschmid]
Und dann wäre da noch der Mensch …
Bei allen Besuchen beim Platz des Skorpions habe ich festgestellt, dass die Qualität des Ortes stark von dem abhängt, der ihn besucht – und in welcher Stimmung, Situation, Gemütsbewegung der/diejenige ist. Dazu spielte (für mich) auch das Wetter und die Mondphasen eine spürbare, wahrnehmbare Rolle … und in welcher „Stimmung“ der Paltz selbst ist. Auch ob sich andere Menschen vor Ort aufhielten hatte einen fühlbaren Einfluss.
Bei Austausch mit anderen, die den Platz besucht haben und ganz besonders nach meinem ersten Besuch, wo wir zu viert hier waren, habe ich festgestellt, dass jede sich zu anderen Plätzen hingezogen fühlt und die Wahrnehmung, wie man einen bestimmten Stein/Ort empfindet, höchst unterschiedlich ist.
So schwankte die Beschreibung für den Antares, der als Herzstück des Platzes bezeichnet wird, zwischen „strahlender Diamant“ bis „bedrückend, ablehnend, duster“.
Auch Beschreibungen in Büchern divergieren und sollten einen vorab nicht beeinflussen oder dazu verleiten, die Orte vorweg zu kategorisieren.
Denn die rechte Schere, ein Stein mit Punktierungslinie, wird einmal als düsterer, dunkler Ort beschrieben – mir ist er als hilfreich, abladend und freundlich entgegengekommen und meine Nackenverspannungen waren nach 10 Minuten sitzen und anlehnen weg.
Das Warzenbründl war wiederum für die eine Hälfte der BesucherInnen ein kraftvoller, stärkender, aufladender Platz – mir persönlich und anderen wars zuviel, ich musste weg, meine Schilddrüse hat zu vibrieren begonnen (ein seltsames Gefühl ;-) und mir war fast übel.
Genauso unterschiedlich die Beschreibung des Energiesteins – von neutral und nichtssagend, über dunkel, ablehnend bis hin zu hochaufladenden Energiestöße, mit hellem Licht – und des Opfersteins: liebevoll, hilfreich aufnehmend bis dunkel, abziehend und schwermütig.
Wobei ich die Interpretation, dass dieser Stein als Gebärstein gedient haben soll, absolut nicht teile. Wer schon mal Kinder zur Welt gebracht hat und sich in Gebärstellung auf dem Stein platziert, wird merken, dass es nahezu unmöglich ist, hier etwas hervorzubringen, was Hand und Fuß hat und lebensfähig ist.
Abgesehen davon, dass man sich eine gehörige Blasenentzündung zuzieht, denn der Stein ist nun mal kalt und feucht und man ist beim Geburtsvorgang überlicherweise nicht in warmer Unterkleidung unterwegs.
Allerdings schaut die Ausnehmung im Stein so aus, als könnte hier ein Mensch gelegen sein … doch nur diejenigen, die noch kinderlos sind und eine gute Fantasie haben, würden hier einen Gebärstuhl sehen ;-)
Meine Lieblingsplätze, wo ich mich am wohlsten gefühlt habe, waren der unbenannte Stein, der in der Nähe des Kopfes zu finden ist und diese zauberhafte Lächeln hat, die Steinformation hinter dem Schlangenstein, die rechte Schere, der Energiestein oben (bei allen Besuchen immer etwas anders empfunden, aber in allen Fällen angenehm und sehr hochfrequent) und der spannende Venusstein, auf der anderen Seite des Weges.
Nochmal: das sind rein subjektive Empfindungen! Jeder Mensch, der den Platz entdecken mag, wird anderen Emotionen und Wahrnehmungen spüren, je nachdem, in welchem persönlichen „Zustand“ er oder sie den Platz aufsucht.
Wie es Bernhard Braunschmid gut beschreibt:
„Wer schon auf 180 ist, ev. von einer anstrengenden Autofahrt emotional aufgeladen, für den ist ein Aufladungspunkt wie z.B. am Energiestein oben, schlichtweg zuviel. Da bringt es mehr, sich erst einen abladenden Platz zu suchen oder von einem/einer Kundigen zeigen zu lassen, damit man seine (An)Spannung loswird. In ein volles Gefäß passt nun mal kein Wasser mehr rein – zuerst abladen, dann aufladen, das macht Sinn.“
Kultnutzung bis zur Neuzeit und Rowdies mit Rätselallüren
Der Platz wirkt und ruft sich seine NutzerInnen – Wanderer, KraftplatzbesucherInnen und immer wieder auch esoterisch Aktive, die hier ihre Kulte und Rituale abhalten. Die Folgen sieht man in Form von kleinen Steinsetzungen, Feuerstellen (inkl. Zurücklassungen in Form von halbverbrannten Opfern, Münzen, Federn, Früchten …) und Geschenken, die dem Platz gemacht werden.
Manches, was hier passiert und dann für andere zu finden ist, fühlt sich gut und harmonisch an – wie zum Beispiel eine schöne Spirale in der Nähe des Opfersteins. Anderes ist fast Übelkeit erregend, wie eine Feuerstelle, mit halbverbrannnte Federn und undefinierbaren anderen „Opfern“, über deren Sinn und Zweck man lieber nicht genauer nachdenken will.
Nicht jeder, der hier sein Ritual abhält, scheint Gutes im Sinn zu haben.
Immer empfehlenswert – und dies ist wertneutral, also allen spirituellen Richtungen empfohlen: grundsätzlich KEINE sichtbaren Ritualspuren hinterlassen. … das wär aus dem 1×1-Handbuch spirituell Tätiger die erste und wichtigste Grundregel ;-)
Kreise gehören nach Abschluss des Rituals geöffnet, Gebundes wieder aufgelöst (oder so gut versteckt, dass es kein zufällig Vorbeikommender findet) und was man zurücklässt, sollte die Chance haben, sich in rascher Zeit im natürlichen Kreislauf aufzulösen, ohne der Umwelt (in welcher Form auch immer) zu schaden.
Wenn man schon etwas Sichtbares zurücklässt, dann mit einem guten Beweggrund (im positiven Sinne) versehen, so dass es niemandem (Mensch, Tier, Platz …) zum Schaden gereicht.
Selbstverständlich sollte es auch so sein, dass man nichts mutwillig beschädigt oder den Ort (auch hier: in jedwedem Sinne) verschmutzt. Der Platz ist in Privatbesitz und die Nutzung ein Good-Will des/der Inhabers. Beschädigungen, Lärm oder Rowdytum sind hier ein schlechter Dienst und sorgen höchstens dafür, dass die Nutzung beschränkt oder verboten wird.
Dazu zählen auch die „netten Leut“, welche die Schilder der Steine austauschen.
Bei meinem ersten Besuch waren die Namen noch gut sichtbar zu finden, beim zweiten ein paar Tage später hießen die Steine plötzlich anders bzw. waren die Schilder verschwunden. Die haben wir dann im Heidekraut gefunden – ausgerissen von „Scherzbolden“, die sich sichtlich einen Spaß gemacht haben und die Bezeichnungen geändert und versteckt haben.
Der Sinn dahinter ist mir unverständlich und sorgt nur für Unmut bei denen, die den Platz in Stande halten.
Nicht wissend, ob die Schilder nicht schon vor meinem ersten Besuch falsch positioniert waren, habe ich daher bei den Namen, wo ich mir nicht sicher war, ein Fragezeichen gemacht.
Skorpionige Fragen und subjektive Antworten
Hier nun meine Antworten – besser: der Versuch Antworten zu finden – auf die spannenden Fragen rund um den Platz des Skorpions bei Kautzen:
Ist der Platz des Skorpions ein mystisches Wunder?
Für mich: Ja. Denn es ist meiner Meinung nach ein absolutes Wunder, was die Natur (nicht nur hier) und Menschenhand vor langer Zeit hervorgebracht haben. Ein Naturwunder, mit menschlichen Zügen, wenn man so will – mit sehr besonderen Qualitäten, das für jeden, der sich bewusst und intuitiv darauf einlassen will, etwas zu bieten hat.
Wie in einer Natur-Kathedrale finder sich für jeden der „richtige“ Platz. Für die, die abladen wollen, die etwas loslassen möchten ebenso, wie für die, die neue Kraft und Energie(n) tanken wollen – sich aufladen möchten. Aber auch die, die einfach ein Stück wunderschöne Natur genießen wollen, meditativ oder impulsiv, werden hier fündig.
Ob der Platz mystisch ist, ist eine subjektive Entscheidung, die jeder selbst für sich treffen mag.
Ich finde ihn spannend und interessant, und ja: auch mystisch – das ist meine Meinung ;-)
Doch es ist definitiv kein Platz für „Anfänger“ – die mal eben so nebenbei ein bisschen mit geomantischen Energien „spielen“ wollen und ein wenig Hokus-Pokus probieren möchten. Wer sich mit Radiästhesie, Geomantie, Kulten und Kraftplätzen generell beschäftigt, diese erforschen und ausüben will und/oder hier einen Übungsplatz für esoterischen Spielereien jedweder Art ortet, dem sei dringend davon abgeraten.
Man soll ja bekanntlich auch nicht mit einem unisolierten Starkstromkabel hantieren, wenn man keine bis wenig Ahnung von Elektrizität hat.
Einen wertschätzenden Besuch aber, mit ehrlichem und tiefen Respekt vor dem, was die Natur und Menschen hier gschaffen haben, ist der Platz alle mal wert.
Ist der Platz ein Abbild des Tierkreiszeichens Skorpion?
Meiner Meinung nach – und hier lege ich ganz bewusst Wert darauf, dass dies meine persönliche, subjektive Meinung ist: Nein.
Es ist ein besonderer Platz, das ohne Zweifel.
Und Geschichte, Wahrnehmung und geologische sowie radisäthetische Analysen haben das bestätigt.
Doch ich, für meinen Teil, kann keinen Skorpion-Zusammenhang sehen oder spüren.
Im Gegenteil: mir erscheint der Platz in seiner Bedeutung, größer – nicht in Form einer Reduktion auf ein Sternzeichen, sondern als Gesamtwerk, mit einer tieferen, weiteren Bedeutung. Es ist zweifelsohne ein Kultplatz, wo rituelle Handlungen über die Jahrtausende stattgefunden haben und er wurde von Menschenhand beeinflusst und zielorientiert gestaltet.
Doch welche Ziele die GestalterInnen damit bezweckt haben, welche Kulte in früherer Zeit hier stattfanden, was der erste und ursprüngliche Sinn, Zweck und Name dieses Ortes war … das werden und können wir nicht herausfinden, das liegt tief verborgen im Dunkel der Jahrhunderte und jede Deutung ist, so schön sie auch sein mag, eine fantasievolle Findung, ohne der Möglichkeit, real bestätigt zu werden.
Jede Zeit hat ihre Dichter und jede Epoche ihre Wissenströme – warum soll der Platz also heute nicht als Platz des Skorpions benannt sein?
Wir wissen die alte Bezeichnung nicht mehr, es gibt keine Überlieferung. Eine alter Name lautet „(Lager)Platz der Zigeuner“ und deutet daraufhin, dass man in Zeiten der Christianisierung den Platz durch diese Namensgebung herabwürdigen wollte. Herrgottsitz ist das Gegenteil davon: eine bewusste Christianisierung heidnischer Ritualplätze. Beides Symbole dafür, dass der Ort seit urdenklichen Zeiten als Kultstätte und spiritueller Platz für die heimische (heidnische) Bevölkerung gedient hat.
Wenn es eine Marketingstrategie war, dass man diesem Ort diesen Namen gegeben hat – dann war es ein guter Zug. Doch Namen und Begriffe haben so ihrer Wirkung und ein alter, magischer Grundsatz lautet: was man ruft kommt, was genannt wird existiert!
So ist dieser geheimnisvolle Ort nun, in unserer Zeit, da so benannt und gerufen, der Platz des Skorpions. Der Name wirkt, hat sich manifestiert, ist über die Grenzen bekannt, er entfaltet seine Kraft und ruft damit das- und diejenigen, die sich davon (unterbewusst) inspirieren und rufen lassen.
Wer will und daran glaubt, wird einen Skorpion erkennen, spüren, wahrnehmen.
Andere sehen und fühlen etwas anderes.
Manchen wird es gleich sein, sie werden ein wunderschönes Ausflugsziel finden und einige werden vielleicht Ufos hier zu sehen glauben, gleich nebenan auf der Wiese.
Das Schöne daran: jeder hat so die Möglichkeit, sich die Wirklichkeit zu suchen, die für einen grade passt.
Und alle haben irgendwie, in ihrer eigenen Realität, Recht ;-)
Und gibt es hier Ufos?
… nun ja, dies ist der Punkt, wo ich mich bewusst jeder Meinung enthalte ;-)
Das mag bitte jeder für sich selbst herausfinden, ob er/sie daran glauben will.
Der Filmbeitrag
Am 14.08.12 haben wir, Bernhard Braunschmid und ich, mit dem ORF eine kurze Reportage vor Ort beim Platz des Skorpions gedreht. Der Beitrag wurde noch am selben Tag in der ORF-Sendung Sommerzeit ausgestrahlt und trägt den Titel „Ufo Landeplatz„.
Auch Peter Handl hat viel zu dem Bericht beigetragen, er erzählt die wahre Geschichte hinter den Ufo-Sichtungen – ich kann nur sagen: sehenswert ;-)
Für alle, die den Beitrag nicht gesehen haben: ich hab ihn in meinen YouTube-Kanal hochgeladen, er ist hier online zu sehen.
An dieser Stelle möchte ich mich auch ganz herzlich bei Katrin Jenni, der zuständigen Redakteurin, und ihrem tollen Team für die wunderbare und sehr schöne Zusammenarbeit bei diesem Beitrag bedanken!
Es war (und ist mir immer wieder) eine Freude, mit euch zu arbeiten :-)
Weitere Bilder vom Skorpionplatz
8 Comments
Günther Lassi
An und für sich ein sehr guter Artikel, jedoch hätte ich ein paar kleine Korrekturen anzubringen. Wie du aus meiner Homepage entnehmen kannst, ist die Geomantie zu meinem „Lebenszweck“ geworden, darum bin ich vor 25 Jahren auch in das Waldviertel gezogen. Bereits vorher hatte ich mehrmals Kontakt mit Guido Koch und Manfred Stein und kenne die Vorgeschichte des „Skorpions“. Ich möchte hier nicht ins Detail gehen, aber gehe mit Peter Handl konform, der ja im TV Bericht erwähnt, dass, nicht nur der UFO Landeplatz sondern auch der Skorpion, eine
„b´soffene“ Geschichte ist. Nähere Infos über mail, falls Interesse besteht. Ich habe jahrelang dort, mit Einverständnis der damals noch lebenden Grundeigentümerin, Seminare für das Polly Colleg Wien Stöbergasse, Semiare abgehalten, und auch Einiges erlebt. Grundsätzlich ist der Skorpion ein interessanter Platz, auch wenn Du richtig sagst, dass es viele Steine gibt, die außerhalb des Skorpions gibt, die ebenso, wenn nicht sogar „intensiver“ sind. Auch kann ich bestätigen, dass die von Rauscher beschrieben „Löcher“ zum Zwecke der Sprengung dienten. jedoch wurde hier der Versuch gestartet auf die alte Weise, mittels Holzkeilen und Wasser das erwünschte Ergebnis zu erreichen. Populär wurde der Skorpion durch eine Ausstellung im Schloss Schwarzenau „Kult und Magie“, wo im ersten Raum ein Modell des Skorpions ausgestellt war.
Mir hat Dein Zugang gefallen, abseits jeglicher Beeinflussung die eigene, wenn auch subjektive Wahrnehmung zu zu lassen und auf sie zu vertrauen. Für weiter infos stehe ich gerne zur Verfügung.
Herzlichen Gruß
Günther Lassi
Michaela Schara
Hallo und vielen Dank für das nette Feedback und die sehr interessanten Ergänzungen!
Und ja, bin an weiteren Infos herzlich gern interessiert :-)
Gibts einen Grund, warum man die wunderbaren Steine sprengen wollte?
Freu mich auf einen weiteren Austausch und ev. lernt man sich ja mal real kennen,
Herzliche Grüße an den Merlin vom Waldviertel ;-)
Michaela
Günther Lassi
Hallo Michaela,
Weitere Infos würden den Rahmen dieses Blogs sprengen ;-), aber hier mal vorerst eine Diplomarbeit von einer lieben Freundin von mir http://www.numinosa.at/downloads/ , die dritte von oben.
Natürlich gab es einen Grund zur Sprengung der Stein, ist derselbe wie heute, nur wirds heute, den Göttern sei Dank, weniger häufig gemacht. Damals war es in erster Linie für Baumaterial und nicht zu vergessen, um Platz zu schaffen für die Landwirtschaft. Konkret war es damals der Versuch die Steine auf „alte“ Weise, also durch Hitze und Wasser, zu sprengen. Aber der „Steinmetz“ starb bevor er sein Werk vollenden konnte. Auch über die Pyramide wüsste ich Einiges zu berichten ;-)
Würde mich über ein reales Treffen freuen, aber wahrscheinlich erst nächstes Jahr, wenn dann der Schnee weg ist. ;-) Wohnst Du im Waldviertel?
Herzlichen Gruß
Merlin
Michaela Schara
Hallo Merlin und danke nochmals für deine tolle Ergänzung zu diesem Thema!
Freu mich schon auf ein reales Kennenlernen und den weiteren Austausch :-)
Alel
Hallo Michaela! Wir fahren morgen mit unsere QuantenreikiGruppe hin und werden ein Meditation und ein kleines Dimensionsritual dort machen… Gibt es eine Möglichkeit, den Ort auf Google-maps zu markieren und uns armen wiener Gringos zukommen zu lassen?
Sonst fährt immer dreimal um das gleiche Waldstúck herim..;)
Michaela Schara
Hallo Alel und sorry, dass ich erst jetzt antworte. Aber ich bin grad in einer Gegend, wo das Internet tröpfchenweise fließt und ich nur sehr selten an meinen Computer komme (was auch sehr erholsam ist, aber in diesem Fall halt nicht so gut).
Ich hoffe, ihr habt den Platz schon gefunden. Via Google Maps wäre es ohnehin schwer gewesen, die Anfahrt zu beschreiben. Aber meines Wissens ist er gut ausgeschildert und man findet ihn leichter, als man glaubt.
Hoffe weiters, ihr hattet ein schönes Ritual und konntet den Ort in seiner Vielfalt ausgiebig genießen!
Dr. Berthold Janecek
Sonett im Granit (in Alexandrinern)
(An Maria Magdalena Lautischer Grubauer – von Berthold Janeček)
Ein Mahnmal im Granit: die Stiege von Mauthausen.
Doch gibt’s auch Schönes dort; nicht nur in Kefermarkt,
wo Stifters schwacher Arm beim frommen Werk erstarkt‘.
Wie nah die Kunst doch steht bei „Hasenjagd“ und Grausen.
Wächst dort der Totenkopf mit seinen Diapausen,
wo man – nun maschinell – `s Erdäpfelfeld beharkt?
Erbringt das noch Gewinn in Freistadt auf dem Markt? –
Im Heu ein Liebespaar beim Zausen und beim Mausen,
wo – etwas lieblos, nah – ein Wiener Auto parkt. –
Die junge Liebe tobt für Stunden ohne Pausen. –
Der Graubart stürbe dort an einem Herzinfarkt.
Ich denk an Moor, Waldaist, Flußperlen, – gute Jausen …
Von Böhmen kommt der Wolf, der nächtens heult und barkt. –
Dem Skorpione nah gibt’s zarte Mückenflausen.
In diesem Sonett – in Alexandrinern – erwähne ich die kristallene Härte des Skorpions – im Gegensatz im Gegensatz zur flaumigen Weichheit schwärmender Chironomidae – mit denen ich mich seit Jahrzehnten beschäftige.
https://verben.texttheater.net/forum/index.php/topic,3855.msg62499.html#new
Michaela Schara
Vielen Dank für das schöne Sonett – hat Tiefgang und regt zum Nachdenken an …
Herzlichst,
Michaela