Wir leben in interessanten Zeiten. Wer die täglichen Nachrichten verfolgt, gewinnt den Eindruck, eine Live-Darbietung von Georg Orwells wichtigsten Werken, mit Anspielungen auf die Hunger Games und Ansätzen von “Krieg der Welten” mitzuerleben. In den ersten Tagen hatte ich irgendwie noch gehofft, dass es sich als versteckte Kamera herausstellt. Aber mittlerweile sind im wir im März gelandet und die erschreckenden Nachrichten gehören zum Alltag.
Was mich in diesen Wochen besonders irritiert hat, war die Tatsache, mit welcher Geschwindigkeit und Strategie man sich unter anderem auf die Rechte von Frauen eingeschossen hat.
Am 8. März ist internationaler Frauentag. Ein Feiertag, dem ich sehr ambivalent gegenüberstehe. Es ist gut und notwendig, dass wir ihn haben. Aber es ist traurig, dass wir ihn nach wie vor brauchen. Doch in Zeiten wie diesen ist es sogar noch wichtiger denn je, dass es ihn gibt. Dieser Tag ist auch der Grund, warum ich mich aufgemacht habe, den Auswirkungen der aktuellen amerikanischen Dekrete-Politik hinsichtlich der Rechte und Gesundheit von Frauen nachzugehen. Und zwar im Hinblick auf den aktuellen Status Quo in den USA und welche Auswirkungen das bei uns haben kann oder schon hat.
Da die Fülle an Informationen überwältigend ist, habe ich mir Hilfe geholt: Perplexity ist eine künstliche Intelligenz, die darauf spezialisiert ist, Studien und Quellen auf Basis einer zuvor gestellten Frage hin zu durchforsten. Der Vorteil im Vergleich zu anderen KIs, wie ChatGPT: Die Ergebnisse basieren auf echte Quellen und diese werden angeführt. Man kann also im Anschluss an die Auswertung tiefer in bestimmte Themen eintauchen und konkret nachschlagen.
Im Folgenden habe ich die Ergebnisse der Analysen auf meine Fragen an Perplexity zusammengefasst und geben dir einen Überblick. Du findest aber die vollständingen Analysen direkt im Thema als PDF-Download verlinkt, so dass du alle Infos dazu nachlesen kannst und auch die Quellen nachschlagen kannst.
Vorweg aber noch zu einer Aussage, die ich in diesem Zusammenhang immer wieder bekomme:
Inhaltsübersicht
“Lass mich in Ruhe damit …
… ich will das gar nicht wissen, ich lasse das alles nicht an mich heran und vermeide es mich zu informieren – das ist besser für mich!”
Das ist eine sehr häufige Antwort, die in dieser oder ähnlicher Form kommt, wenn ich aktuelle politische und sich daraus ergebende Themen anzuschneiden. Ich kann das nachvollziehen und habe selbst lange so agiert. Das Problem dabei: Es funktioniert nicht mehr. Meine Bubble löst sich auf. Die Wolke, in der ich mich verkriechen wollte, um nur ja nicht vom Chaos betroffen zu sein, ist kein Schutzschild, sondern ein Nebel. Die Gefahren sind real, sie zu negieren und den Kopf wegzudrehen hilft nur denen, die diese Gefahren antreiben und auslösen. Wer keine Stellung bezieht, nährt die Kräfte, die an den Grundwerten nagen und sie untergraben. Das ist keine Schwarzmalerei, sondern eine Tatsache.
Um aber eine Stellung einnehmen zu können, muss ich mich zuerst informieren, mich bilden, mich auf die Suche nach Quellen begeben, diese analysieren und – im Sinne einer aktiven Medienkompetenz – auch sinngemäß analytisch hinterfragen.
Das ist Arbeit, das ist anstrengend und ja, das tut auch weh. Denn man stößt mitunter auf Antworten, bei denen es einem schon mal den Magen umdrehen kann. Die Wolke, in der ich mich verkriechen möchte, ist definitiv kuscheliger.
Weiß ich was passiert und welche Auswirkungen bestimmte Vorgänge auf meine eigene, unmittelbare Welt haben, kann ich mich zumindest vorbereiten. Im besseren Fall aber kann ich mich engagieren und so etwas dazu beitragen, dass wir auch in 4-5 Jahren zumindest noch die gleichen Rechte haben wie jetzt. Im Idealfall vielleicht sogar stimmigere. Ohne Information gibt es keine Selbstbestimmung und nur ein informiertes Leben ist ein selbstbestimmtes Leben.
Darum lade ich dich ein, mit mir auf eine kleine Reise zu gehen, wo wir uns die Geschichte der Frauenrechte in Österreich, unsere aktuellen Herausforderungen, die Auswirkungen der weltpolitischen Lage auf diese Rechte, speziell in den USA unter der aktuellen Regierung, bis hin zu den direkten Auswirkungen und Folgen der zahlreichen Dekrete auf die Lage der Frauenrechte und deren gesundheitlichen Folgen anschauen. Das klingt nach viel und ja, da kommen auch einige heftige Infos auf dich zu. Aber du bist nicht alleine damit, wir sind alle davon betroffen und im Anschluss hast du eine gute Basis an Informationen, die dir helfen werden, eine Stellung zu beziehen.
Die Geschichte der Frauenrechte in Österreich und ihre aktuelle Lage
Die Entwicklung der Frauenrechte in Österreich war geprägt von jahrhundertelanger Benachteiligung und fortschreitenden Emanzipationsbewegungen. Von feudaler Unterdrückung über das Frauenwahlrecht bis hin zur heutigen Gleichstellungspolitik gab es bedeutende Meilensteine und das in relativ kurzer Zeit. Doch nach wie vor sind Frauenrechte Herausforderungen ausgesetzt, etwa durch rechtspopulistische Strömungen und wirtschaftliche Ungleichheiten.
Frauenrechte im Mittelalter und der Frühen Neuzeit
Im Heiligen Römischen Reich waren Frauen rechtlich ihrem Vater oder Ehemann unterstellt. Während sie in der Landwirtschaft eine tragende Rolle spielten, blieben uns Handwerksberufe und politische Mitbestimmung verwehrt. In den Städten verhinderten Zunftordnungen den wirtschaftlichen Aufstieg von Frauen, mit Ausnahme von Witwen, die vorübergehend das Gewerbe ihrer verstorbenen Männer weiterführen durften.
Der Kampf um Bildung und politische Rechte (19. Jahrhundert)
Erste Frauenrechtsbewegungen entstanden im Zuge der Revolution von 1848. Wiener Demokratische Frauenverein forderte u.a. Bildungsgerechtigkeit, wurde aber rasch verboten. Später kämpfte Marianne Hainisch für die Einrichtung von Mädchengymnasien, die schlussendlich 1892 realisiert wurden. 1888 organisierte Amalie Ryba den ersten Frauenstreik in Österreich und setzte bessere Arbeitsbedingungen durch.
Frauenwahlrecht und Gleichstellung (20. Jahrhundert)
1918 wurde das Frauenwahlrecht eingeführt, aber trotz formaler Gleichstellung blieben Frauen in der Ersten Republik benachteiligt. Der Austrofaschismus ab 1934 und das NS-Regime verschärften die Diskriminierung. Auch nach 1945 blieb das traditionelle Familienbild bestehen, bis in den 1970er-Jahren entscheidende Reformen folgten. Die Fristenlösung (1975) entkriminalisierte den Schwangerschaftsabbruch, und die Gleichstellung in Ehe und Beruf wurde gesetzlich verankert.
Institutionalisierung der Frauenrechte
In den 1990er-Jahren setzte Johanna Dohnal als erste Frauenministerin bedeutende Gleichstellungsmaßnahmen um. Gesetze gegen Gewalt in der Familie (1997) sowie die Strafbarkeit von Vergewaltigung in der Ehe (1989) waren wichtige Fortschritte. 2013 ratifizierte Österreich die Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen vor Gewalt.
Exkurs: Die Istanbul-Konvention
Die Istanbul-Konvention ist ein internationales Abkommen, das Gewalt gegen Frauen verhindern und Betroffene schützen soll. Mit der Ratifizierung hat Österreich die Verpflichtung übernommen, umfassende Schutzmaßnahmen umzusetzen. Dazu gehören unter anderem:
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- Gesetzliche Maßnahmen gegen häusliche Gewalt
- Frauenhäuser und Schutzunterkünfte
- Aufklärung und Prävention
- Bessere Strafverfolgung von Gewaltverbrechen
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Aktuelle Herausforderungen
Trotz vieler rechtlicher Fortschritte sind die Frauenrechte in Österreich bedroht:
- Zunehmender Rechtspopulismus sorgt(e) für Budgetkürzungen bei Frauenhäusern und Einschränkungen beim Schwangerschaftsabbruch.
- Migration: Geflüchtete Frauen sind häufig patriarchalen Strukturen ausgesetzt, es fehlen ausreichende Schutzmaßnahmen, die zuständigen Stellen sind überfordert.
- Wirtschaftliche Benachteiligung: Frauen verdienen im Durchschnitt noch immer deutlich weniger, und der Gender-Pension-Gap beträgt 41,5%. Die Altersarmut ist weiblich.
- Geschlechtsspezifische Gewalt: Femizide haben in den letzten Jahren stetig zugenommen, während Frauenhausplätze oft überlastet sind.
Fazit
Die Frauenrechtsbewegung in Österreich hat wichtige und sehr wesentliche Fortschritte erzielt, doch neue Herausforderungen erfordern weiterhin politischen Einsatz. Die Gleichstellung ist kein abgeschlossener Prozess, sondern muss aktiv verteidigt und ausgebaut werden.
Hier kannst du die komplette Analyse als PDF herunterladen:
👉 Frauenrechte in Österreich: Historische Entwicklung
Bundesweite Rahmenbedingungen und regionale Unterschiede
Die rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern in Österreich ist durch Bundesgesetze und internationale Abkommen wie die Istanbul-Konvention (siehe oben) an sich gesichert. Doch trotz einheitlicher gesetzlicher Vorgaben gibt es deutliche Unterschiede in der Umsetzung zwischen den einzelnen Bundesländern. Finanzierungsprioritäten, politische Ausrichtungen und historisch gewachsene Strukturen führen so zu einem “föderalen Flickenteppich” in der Frauenpolitik.
Einheitliche gesetzliche Grundlagen
Seit 1993 regeln das Bundes-Gleichbehandlungsgesetz und das Gleichbehandlungsgesetz die rechtliche Gleichstellung am Arbeitsmarkt. Zudem garantieren das Gewaltschutzgesetz (1997) und die erwähnte Istanbul-Konvention (2013) Schutz vor Gewalt und den Zugang zu Frauenhäusern. Die Fristenlösung erlaubt Schwangerschaftsabbrüche bis zum dritten Monat bundesweit.
Regionale Unterschiede in der Umsetzung
Trotz dieser einheitlichen Gesetze variieren die praktischen Bedingungen für Frauen je nach Bundesland stark:
- Gewaltschutz: Wien verfügt über die meisten Frauenhausplätze pro Einwohnerin, während ländliche Regionen wie Burgenland und Kärnten nicht annähernd den empfohlenen Bedarf decken.
- Finanzierung: Vorarlberg investiert mit 8,50 € pro Frau wesentlich mehr in Gewaltschutz als das Burgenland mit 3,20 €.
- Bildungspolitik: Wien und Vorarlberg integrieren moderne Sexualpädagogik in den Schulunterricht, während konservativ regierte Bundesländer auf traditionelle Familienbilder setzen.
- Arbeitsmarkt: Wien fördert zum Beispiel mit “FiT – Frauen in Technik” gezielt Frauen in Männerberufen, während Niederösterreich Programme für den Wiedereinstieg nach der Karenz bevorzugt.
- Kinderbetreuung: Die Betreuungsquote für Unter-3-Jährige reicht von 48% in Wien bis 28% in Vorarlberg. Diese Unterschiede spiegeln sich dann auch in der Erwerbsquote von Müttern wider (72% in Wien vs. 54% in Vorarlberg).
Politische Partizipation und reproduktive Rechte
- Quotenregelungen: Tirol und Salzburg streben bis 2030 eine 50%-Quote für Frauen in Landesverwaltungen an, während Kärnten lediglich 35% anpeilt.
- Schwangerschaftsabbrüche: Wien bietet flächendeckende Versorgungsmöglichkeiten, während Frauen in Niederösterreich mit weiten Anfahrtswegen rechnen müssen.
- Landesgesetze: Wien verankerte 2023 eine Geschlechterquote für Wohnbauprojekte, während Oberösterreich dies mit Verweis auf die “Wirtschaftsfreiheit” ablehnte.
Fazit
Frauenrechte sind in Österreich zwar gesetzlich verankert, ihre praktische Umsetzung hängt jedoch stark vom jeweiligen Bundesland ab. Finanzierungsunterschiede, politische Prioritäten und strukturelle Faktoren führen zu erheblichen Ungleichheiten. Um dem entgegenzuwirken, fordern NGOs eine bundesweit einheitliche Mindestversorgung für Frauenhäuser sowie verbindliche Gleichstellungskriterien bei der Mittelvergabe.
Hier kannst du die gesamte Analyse als PDF herunterladen:
👉 Frauenrechte in Österreich: Bundesweite Rahmenbedingungen
Die Lage der Frauenrechte und -gesundheit in den USA unter Trump
Die letzten Wochen haben bedeutende Veränderungen in den USA gebracht, auch hinsichtlich Frauenrechte und Frauengesundheit. Die Regierung unter Trump setzt eine sehr konservative Agenda um, die bestehende Restriktionen weiter verschärft, während progressive Bundesstaaten und zivilgesellschaftliche Organisationen versuchen dem entgegenzusteuern. Besonders betroffen sind aktuell reproduktive Rechte und die medizinische Forschung zur Frauengesundheit.
Einschränkungen im Bereich der reproduktiven Rechte
Seit 2022 haben 24 Bundesstaaten restriktivere Abtreibungsgesetze eingeführt. Die Trump-Administration verstärkte diesen Trend durch Streichung von Bundesmitteln für Kliniken, die Schwangerschaftsabbrüche durchführen oder darüber informieren. Zudem wurde die Zulassung von Medikamenten für medikamentöse Abbrüche infrage gestellt und der Versand solcher Pillen kriminalisiert. In Texas und Oklahoma drohen Schwangeren und Ärzt:innen strafrechtliche Konsequenzen, wenn sie Abbrüche außerhalb des Bundesstaats vornehmen bzw. durchführen.
Rückschritte in der medizinischen Forschung
Während unter der Regierung von Präsident Biden ein 12-Milliarden-Dollar-Fonds zur Frauengesundheitsforschung eingerichtet wurde, kürzte die aktuelle Regierung die Mittel für das Office of Research on Women’s Health um 40%. Zudem wurde die Pflicht für geschlechtsspezifische Analysen in klinischen Studien aufgehoben. Dies gefährdet die Fortschritte in der Erforschung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoimmunstörungen und mentaler Gesundheit bei Frauen und bedeutet einen dramatischen Rückschritt beim Erforschen von Gender-Medizin.
Zugang zu Gesundheitsversorgung und Prävention
- Krebsvorsorge: Medicare hat zwar die Erstattung für Mammografien ausgeweitet, doch 14 republikanisch geführte Bundesstaaten kürzten Mittel für sexualaufklärerische Programme.
- Verhütung: In Mississippi und Alabama benötigen unter 18-Jährige nun die Zustimmung der Eltern für Verhütungsmittel.
- Abtreibungsreisen: Kalifornien, New York und Illinois finanzieren Programme, die Frauen aus restriktiven Bundesstaaten Abbrüche ermöglichen. Wohingegen Frauen in konservativen Staaten aus genau diesem Grund strafrechtlich verfolgt werden können.
Prognosen für die kommenden Jahre
Die Trump-Regierung plant weitere Einschränkungen, darunter:
- Ein landesweites Abtreibungsverbot ab der 6. Woche
- Die Kriminalisierung von Fehlgeburten
- Die Abschaffung des Title-X-Programms für gynäkologische Versorgung, was einkommensschwache Frauen unterstützt hat
Fazit
Die USA stehen an einem Scheideweg. Während einige Bundesstaaten progressive Gegenmaßnahmen setzen, gefährdet die Bundespolitik den Zugang zu reproduktiver Gesundheit und medizinischer Forschung. Die bevorstehenden Kongresswahlen 2026 könnten über die weitere Richtung entscheiden – entweder verstärkte Retraditionalisierung oder ein Wiederaufleben progressiver Gesundheits- und Gleichstellungspolitik. Allerdings dauert es noch lange bis zu diesen Wahlen und die Stimmen mehren sich, dass der Schaden in dieser Zeit immer größer wird und nur schwer rückgängig gemacht werden kann.
Hier kannst du diese Analyse als PDF herunterladen:
👉 Die aktuelle Entwicklung der Frauenrechte und Frauengesundheit in den USA
Ergänzend dazu hier noch eine weitere Analyse:
👉 Die Trump-Dekrete: Rechtsstatus, öffentliche Kontroverse und gesellschaftliche Auswirkungen
Auswirkungen der Trump-Dekrete auf Frauenrechte und Gesundheitsforschung
Mit seiner Flut an Executive Orders setzt Donald Trump auch eine Politik der systematischen Einschränkung von Frauenrechten und wissenschaftlicher Forschungsfreiheit durch. Im Folgenden eine Auflistung diesbezüglich zentraler Dekrete und ihre Folgen.
Transgender-Ausschluss im Sport
Die Executive Order 14192 untersagt Transgender-Frauen die Teilnahme an schulischen und universitären Sportwettbewerben. Bildungseinrichtungen sind verpflichtet, das „biologische Geschlecht“ zu überprüfen, andernfalls droht der Entzug staatlicher Mittel. Dies führte zu einer massiven Zunahme von psychischen Belastungen unter Trans-Jugendlichen und juristischen Anfechtungen durch Bürgerrechtsorganisationen.
Abtreibungsrestriktionen und Geburtskontrolle
Die Executive Order 14205 („Life at Conception Act“) erklärt das Lebensrecht ab der Empfängnis für vorrangig und beinhaltet:
- Kriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen nach der 6. Woche
- Streichung von Medicaid-Finanzierungen für Verhütungsmittel
- Verpflichtende religiöse Beratung vor einem Abbruch
Während Gerichte einige Bestimmungen blockierten, blieb die Kriminalisierung von Abtreibungen bestehen.
Verbote von Diversity-, Equity- und Inclusion-Programmen (DEI)
Durch die Executive Order 14099 wurden sämtliche DEI-Initiativen an staatlich finanzierten Institutionen untersagt. Forschungen mit Begriffen wie „historische Unterdrückung“ oder „weibliche Gesundheit“ werden nicht mehr gefördert. Dies führte zur Streichung von 1.443 laufenden Projekten, darunter:
- Rassendisparitäten in der Krebsbehandlung (Johns Hopkins University)
- Geschlechtsspezifische Medikamentenwirkungen (Harvard Medical School)
- Umweltbelastung in Minderheitenvierteln (UC Berkeley)
Kürzungen in der Gesundheitsforschung
Das Dekret 14115 kürzte das NIH-Budget um 14 Mrd. USD und führte zur Entlassung von 18.000 Epidemiolog:innen. Folgende Auswirkungen wurden verzeichnet:
- Stopp von 73 klinischen Studien zu Brustkrebs und Endometriose
- Schließung des CDC-Frühwarnsystems für Pandemien
- Löschung von jahrzehntelangen Gesundheits- und Klimadaten
Internationale Auswirkungen und akademische Fluchtbewegungen
Aufgrund der Forschungseinschränkungen verließen bereits Tausende Wissenschaftler:innen die USA, darunter 78% Frauen. Die größten Zielländer sind Deutschland, Kanada und Australien. Zusätzlich entfallen durch Budgetkürzungen bei der CDC 78% der WHO-Daten zur Antibiotikaresistenz und 54% der globalen Pandemie-Frühwarnsysteme.
Fazit
Die Trump-Dekrete zeigen ein klares Muster: Der Abbau von Frauenrechten korreliert mit der Schwächung wissenschaftlicher Erkenntnisse. Indem geschlechtsspezifische Forschung als „ideologisch“ gebrandmarkt wird, verschwinden zentrale Themen wie reproduktive Gesundheit und strukturelle Ungleichheit aus dem öffentlichen Diskurs. Langfristig hat dies tiefgreifende Auswirkungen auf Gesundheitssysteme, Bildung und internationale Forschung.
Hier kannst du die gesamte Analyse als PDF herunterladen:
👉 Trump-Dekrete: Auswirkungen auf Frauenrechte und Gesundheitsforschung
Und was hat das mit uns zu tun?
Diese politischen Entscheidungen wirken sich weit über die USA hinaus aus. Besonders betroffen sind unsere europäischen Gesundheitssysteme, die Gleichstellungspolitiken und wirtschaftliche Strukturen. Hier eine Übersicht der befürchteten und bereits eingetretenen Folgen für uns:
Reproduktive Gesundheit und Mutter-Kind-Versorgung
Die „Global Gag Rule“ (Executive Order 14205) blockiert US-Finanzierungen für NGOs, die über Schwangerschaftsabbrüche informieren oder sie vermitteln. Dies führte bereits zu:
- Schließung von 25% der Familienplanungszentren in Osteuropa
- Einschränkungen der Notfallversorgung für ukrainische Flüchtlingsfrauen in Polen und Rumänien
- Anstieg unsicherer Abtreibungen in EU-Grenzregionen um 23%
Pandemievorsorge und Infektionskontrolle
Die Kürzung des CDC-Budgets um 89% schwächte die globalen Gesundheitsüberwachungssysteme:
- 54% weniger Echtzeitdaten zu Antibiotikaresistenzen für europäische Krankenhäuser
- Verzögerte Erkennung des H5N1-Vogelgrippeausbruchs in Norditalien
Transatlantische Rechtsverschiebungen
Trumps Dekrete zur biologischen Geschlechterdefinition “motivieren” auch andere Regierungen zu Anti-Transgender-Initiativen:
- Ungarn verbietet geschlechtsangleichende Behandlungen für unter 21-Jährige
- Polen plant ein Sportverbot für transgeschlechtliche Personen
- Italien erwägt die Abschaffung des „Gender Pay Gap“-Monitorings
Frauenrechte unter Druck
- Deutschland kürzt die Frauenhaus-Finanzierung um 15%
- Frankreich stoppt das Aktionsprogramm gegen Genitalverstümmelung
- Das EU-Parlament vertagt die Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen nach Lobbydruck
Medikamentenengpässe
Trumps 20%-Sonderzölle auf EU-Importe betreffen auch die Pharmabranche:
- Engpässe bei 73 Generika (z. B. Insulin, Antibiotika)
- Produktionsstopp von mRNA-Impfstoffen in der Schweiz
- Chemotherapiepreise steigen in Spanien und Portugal um 300%
Arbeitsmarktauswirkungen
- 45.000 bedrohte Jobs im deutschen Medizintechniksektor
- Schließung von 12% der ländlichen Krankenhausabteilungen
- Streichung von 8.000 Pflegestellen im öffentlichen Gesundheitswesen
Forschungseinschränkungen
- Die Max-Planck-Institute verlieren Zugang zu 78% der NIH-Datenbanken
- Das Karolinska-Institut vernichtet 15 Jahre Transgender-Gesundheitsdaten
- EU-Afrika-Forschungsnetzwerke zur Müttersterblichkeit brechen zusammen
Akademische Migration
Aufgrund der Forschungseinschränkungen verließen 14.000 Wissenschaftler:innen die USA, viele von ihnen nach Europa. Dies führte in Folge zu:
- Überlastung deutscher Unikliniken mit steigenden Wartezeiten
- Lücken in der globalen Pandemieüberwachung
Fazit
Die Trump-Dekrete destabilisieren nicht nur die USA, sondern haben auch weitreichende Folgen für Europa. Besonders betroffen sind Gesundheitssysteme, Gleichstellungspolitiken und der wissenschaftliche Austausch. Ob Europa in absehbarer Zeit in der Lage sein wird, diese Lücken eigenständig zu schließen, bleibt eine offene Frage.
Hier kannst du die gesamte Analyse als PDF herunterladen:
👉 Auswirkungen der Trump-Dekrete auf europäische Gesundheitspolitik und Frauenrechte
Abschluss-Fazit
Die Lage ist ernst und wird gerade nicht leichter. Auch wenn wir pro forma eine rechtliche Gleichstellung von Frauen und Männern haben, gibt es aktive Tendenzen, die die Lage der Frauen hierzulande beeinträchtigen.
Da wir Menschen uns sehr rasch an das gewöhnen, was gut und hilfreich ist, nehmen wir es ebenso rasch als hinlänglich gegeben an. So war das schon immer, also wird es auch so bleiben. Nur ist der Bestand von demokratischen Strukturen kein Naturgesetz, sondern etwas, das auf dem Bewusstsein der Menschen aufbaut, denen diese Strukturen wichtig sind. Das gilt besonders auch für die Rechte von Frauen (und aller anderen Gruppen, die sich eine Gleichstellung hart erkämpfen mussten oder noch immer darum ringen).
Das Wahlrecht für Frauen war ein Meilenstein in der Entwicklung der Frauenrechte. Die Umsetzung in der Realität hat dann nochmal viel Engagement, Initiative und Zeit gebraucht. Die Erkenntnis, dass Frauen gesundheitlich anders zu diagnostizieren und therapieren sind als Männer, ist gerade mal ein paar Jahre alt. Die Forschung steckt hier noch ganz am Anfang und hat in dieser kurzen Zeit schon bahnbrechende Erkenntnisse gebracht. Nun fällt ein wichtiger Forschungspartner in diesem Bereich buchstäblich über Nacht weg und nicht nur das, es werden auch bereits erstellte Forschungspapiere vernichtet.
Mag sein, dass zwischen den USA und Europa ein hübscher blauer Ozean liegt, wie Donald Trump es schon ein paar Mal in anderem Zusammenhang erklärt hat. So ein Ozean ist aber in heutiger Zeit schnell überwunden und stellt für geistige Strömungen keine Grenze dar. Das betrifft allerdings beide Richtungen. Wir können also auch von uns aus Ideen und Initiativen stärken, mit denen wir den hübschen, blauen Ozean überbrücken und diejenigen motivieren, die jetzt Kraft, Motivation und Durchhaltevermögen brauchen. Damit helfen wir im Gegensatz auch uns und sorgen für eine Stabilisierung unserer Rechte.
Ich danke dir
…, dass du bis hierher durchgehalten hast. Vielleicht hast du dir die PDFs heruntergeladen und gelesen. Vielleicht nimmst du die Inhalte zum Anlass, darüber nachzudenken, sie auch in deinem Umfeld weiterzuleiten. Dann nochmal: DANKE! Denn damit sorgst du dafür, dass auch andere beginnen nachzudenken.
Sich zu informieren und bereit zu sein, die vermeintlich schützende Wolke zu verlassen, ist ein großer erster Schritt. Nun hast du Tatsachen und Informationen in der Hand. Der nächste Schritt: Bilde dir eine Meinung, forsche aktiv weiter, sei dabei achtsam und lerne mit Medien so umzugehen, dass du deine Medienkompetenz aktivierst und stärkst. Es gilt nicht die Angst zu füttern, sondern ihr mit Fakten Inhalte entgegenzustellen, die uns helfen eine Zukunft zu bauen, in der wir auf die aktuelle Phase der menschlichen Geschichte als “Ansporn für die Gestaltung einer lebenswerten Zukunft für alle” zurückblicken können.
Hast du Ergänzungen oder Ideen zu diesem Thema? Dann schreib es in die Kommentare und lass uns darüber “reden”!
P.S.: Mir ist absolut bewusst, dass die aktuelle Lage in den USA und bei uns nicht nur ein Problem für Frauen und deren Rechte darstellt! Die Lage ist für viele andere Gruppen (Transgender, Migrant:Innen, LGBTQIA+ usw.) mindestens genauso brisant und am Kippen, teilweise noch schlimmer. Nimm meinen Beitrag als Basis, dich auch auf die Suche nach den Rechten und aktuellen Problemen dieser Gruppen zu begeben. Gerne kannst du auch diese Ergebnisse hier teilen!