Über das Wunder namens Wasser, das Leben und den blauen Planeten
Ende September 2020 habe ich ein wunderschönes Yoga-Wander-Retreat im zauberhaften Krakautal verbracht. Als Abschluss dieser nährenden und erholsamen Tage sind wir noch zum Günster Wasserfall gefahren und die Klamm hochmarschiert.
Der Günster Wasserfall ist der höchste Wasserfall der Steiermark und wirklich beeindruckend. Über 3 Kaskaden stürzt das Wasser ungebremst in die Tiefe. Auf der Brücke und den Holzstegen kann man dieser unbändigen Kraft nahe kommen. An Tagen, wo wenige Leute in der Klamm sind, lohnt es sich hier ein Weilchen stehen zu bleiben – an dem Punkt, wo man das Gefühl hat, dass man „Es“ gut spüren kann.
Dieses „Es“ ist die wilde, ungebändigte Wasserkraft und der Platz, an dem man sie spürt, ist der Ort, an dem man mit dieser Kraft in Kontakt tritt, sich innerlich berühren lässt und einfach nur wahrnimmt, was in und um einen passiert.
Ich liebe Gebirgsbäche und habe es heuer sehr vermisst, dass es sich nirgends ergeben hat, dass ich in einen eintauchen konnte. Das Wasser eines Gebirgsbaches ist dem Meer sehr ähnlich – nur meist um einiges kälter ;-) Insofern war es nur logisch, dass ich für meinen persönlichen Abschluss dieses Retreats spontan ins Wasser gestiegen bin, um mich auf ein paar Felsen in der Mitte des Baches zu setzen und zu stellen.
Durch das ständige Wirbeln und die permanente Bewegung ist das Wasser eines Bergbaches oder Wasserfalls aufgeladen mit der umgebenden Luft und hat eine ganz besondere Qualität. Wenn man darin badet ist das, als würde man in sprudelndes Mineralwasser eintauchen und der ganze Körper prickelt noch Stunden danach. Es tut so gut, sich diesem Wasser anzuvertrauen, als Ganzes einzutauchen oder einfach nur eine Hand, einen Fuß hineinzustecken. Auch am Ufer zu sitzen, dem Spiel der Tropfen zusehen und zuspüren, wie das Rauschen die äonenalte Erinnerung an das Wasser, aus dem wir alle gekommen sind, hervorruft. Ein wunderbares Gefühl von Eingebundensein und lebendigem Frieden ist das, was in solchen Momenten in mir entsteht.
Bin ich am Meer, ist der erste und absolut ununterdrückbare Impuls der, sofort in die Wellen zu springen, dieses lebendige Auf und Ab buchstäblich zu begreifen und mich hineinfallen zu lassen. Was vor allem in der kalten Jahreszeit einiges an Impulskontrolle braucht ;-)
Bin ich dann im Meerwasser, geschaukelt und getragen von den Wellen, ist ein Gedanke jedesmal intensiv da: Warum haben wir dieses wunderbare Element vor vielen Jahrmillionen verlassen um am Land zu leben? Wobei das „wir“ in diesem Satz die Ahnen der Urahnen der Vorfahren der menschlichen Spezies betrifft.
Inhaltsübersicht
Wasserwesen Mensch
Wasser ist nährend, lebensnotwendig und die Grundlage all dessen, was „Leben“ in unserem Denken bedeutet. Unser Körper besteht, je nach Lebensalter, zu 95-70% aus Wasser. Je älter wir werden, desto geringer wird der Anteil und kann im hohen Alter auch bei 50% liegen.
Im Laufe eines Tages verlieren wir gut 2,5 Liter an Flüssigkeit und die muss ersetzt werden. Ohne Essen kann man es ziemlich lange aushalten, je nach Gesundheitszustand. Aber ohne Wasser überleben wir nur kurze Zeit. Dabei geht es nicht nur darum den Durst zu stillen. Wasser ist immens wichtig damit unsere Zellen überhaupt funktionstüchtig sind,. Es transportiert die Nährstoffe und Stoffwechselprodukte durch den Körper, sorgt für Wärmeausgleich und transportiert auch die Giftstoffe aus dem Körper.
Geboren werden wir aus dem Wasser. Nämlich dem Fruchtwasser in dem wir uns geborgen in der Gebärmutter entwickeln konnten, getragen von unserer Mutter. Dieses als Amnion bezeichnete Fruchtwasser wird übrigens vom Embryo gebildet – das heißt, dass wir unser eigenes Wasser „mitbringen“. Doch ohne „mütterliche Versorgung“ könnte der Bedarf und die Menge nicht entwickelt und gehalten werden. Im Lauf einer Schwangerschaft werden von Mutter und Kind so ca. 714 Liter Fruchtwasser entwickelt und das erklärt auch, warum Schwangere fast immer durstig sind.
Amnion besteht zu 99% aus Wasser, also H2O. Der kleine Rest sind großteils Eiweiße, Kohlenhydrate, Elektrolyte und Zucker.
Wasser in der Radiästhesie
Wasser ist das Element, dass das Loslassen in sich trägt und in den meisten Fällen ist Wasser abziehend, abladend, linksdrehend – radästhetisch-geomantisch gesehen. Es gibt zwar einige aufladende Quellen, zum Beispiel die sog. „Augenbründel“ und viele Heilige Quellen, die – sofern sie nicht verrenoviert wurden – rechtsdrehendes Wasser geben.
Doch die ursprüngliche Natur des Wassers ist das Reinigen, das Loslassen, das Weiterfließen und Wegnehmen von dem, was gehen kann und soll. Im Wasser ist Entspannung, Geborgenheit und man kann hier Frieden finden, die Anstrengung ablegen, sich tragen lassen. Zugleich aber geht es in die Tiefe und das kann wild, unberechenbar, zerstörerisch sein.
Als Wasserader bezeichnet man radiästhetisch unterirdisch verlaufende Gewässer. Diese kann man oft auch optisch an der Oberfläche im Pflanzenbewuchs, anhand von Tierspuren oder anderen natürlichen Besonderheiten erkennen. Maulwurfshügel, Efeu, Veitschi (wilder Wein) oder Brennesseln sind nur ein paar dieser Zeichen, die auf unterirdisches Wasser hindeuten.
Als Strahlenflüchter braucht der Mensch ein geopathologisch ruhiges Plätzchen zum Erholen – also für den Schlaf. Auch unsere Nutztiere und viele unserer Nutzpflanzen sind Strahlenflüchter, unter anderem auch der Hund. Katzen hingegen lieben „spannende“ Plätze, ebenso wie Insekten oder Schnecken.
Wasseradern unter der Schlafstelle sind somit kein besonders angenehmer Zustand und können dafür sorgen, dass man am Morgen müder aufsteht, als man schlafen gegangen ist. Diese Beobachtung haben schon unsere Vorvorvorfahren gemacht und sich entsprechende Maßnahmen überlegt, wie man zum einen einen unbelasteten Platz für die Nachtruhe oder die gesamte Wohnstatt findet und, was häufiger der Fall war, wie man sich einen solchen Platz aktiv schafft und entsprechende Einflüsse ausgrenzt. Unter anderem helfen hier die sog. Ecksteine, aber auch bestimmte Symbole wurden und werden erfolgreich eingesetzt, um Schlafplätze zu optimieren. Aber dazu ein andermal mehr.
Wildtiere wandern oft auf Wasseradern zu ihren Lagern, zur Wasserstelle bzw. durch den Wald und vermutlich sind so auch die ersten Menschenwege entstanden. Der Mensch folgte dem Wild und tat dies logischerweise auf den Wegen, die auch die Tiere nahmen. Da auch Tierherden ihre Zyklen haben und oft einen relativ strikten „Tagesablauf“ wurden auf diese Art oft begangene Waldpfade schließlich breiter, miteinander verbunden und zu den ersten Straßen.
Dabei ist es interessant sich hier intensiver hineinzuspüren und wahrzunehmen, in welche Richtung der Weg „leichter“ fällt. Das ist meist die Fließrichtung des Wassers und da die Geologie im Untergrund oft nicht der Optik an der Oberfläche entspricht, kann es fallweise auch sein, dass man das Wasser bergauf fließen spürt – weil es tief unten, im Erdinneren, ein „Tal“ bzw. einen Felssprung hinunterfließt.
Radiästhetisch sind breite und große Gewässer „ruhiger“ und gelten als weniger belastend, als kleine, schmale Wasserläufe, die sich durch enges Gestein hindurch pressen. Die Schwingungen, die man an der Oberfläche wahrnimmt und muten/pendeln kann, werden durch dieses „Hindurchpressen“ erklärt: das Wasser sorgt für eine intensive Vibration, die sich nach oben fortsetzt und für entsprechende „Unruhe“ sorgt.
Wasseradern verändern sich, wie ihre oberirdischen Pendants. In trockenen Sommern sind sie schmäler oder fallweise kaum vorhanden, in feuchten Jahren werden sie breiter und können auch ihre Lage verändern. Das ist wie bei einem natürlichen, unregulierten Bachbett, dass sich fallweise einen anderen, leichteren Weg sucht. Und das ist auch ein Grund, warum es bei radiästhetischen Schlafplatzsanierungen oft wenig bringt, wenn man nur das Bett umstellt, sofern das überhaupt möglich ist. Denn mitunter ist die Wasserader, der man ausweichen wollte, im Jahr darauf woanders und hat die Umstellung sinnlos gemacht.
Wasser & Emotion
Wasser ist das Element dem unsere Emotionen zugeordnet sind und jeder weiß, dass die oft wechseln, von friedlich, fröhlich, liebevoll und sanft, zu tieftraurig, wütend, wild, explosiv und zerstörerisch. All das sind menschliche Reaktionen, die aus dem Bauchgefühl, vom Unterbewusstsein gesteuert werden. Die Logik hinkt meist hinterher und hat, speziell bei intensiven Gefühle, das Nachsehen. Es ist dann, also ob man mit einem Handtuch einen Wasserfall stoppen möchte ;-).
Bei intensiven Emotionen spielt Wasser auch eine physische Rolle in unserem Körper: Tränen bei Traurigkeit oder großer Heiterkeit, Schwitzen bei Nervosität, ebenso wie Harndrang und Durchfall, bei großem Stress – eine uralte Reaktion unseres Körpers um „Ballast“ abzuwerfen, damit wir loslassen, um bei einer möglichen Flucht schneller zu sein.
Wenn einem bei einem Wutanfall im wahrsten Sinn des Wortes „die Galle überläuft“ oder man sich in einer innigen Liebesumarmung näher kommt, ist ebenfalls Wasser beteiligt – denn sowohl Galle als auch alle andern Körperflüssigkeiten basieren auf diesem Element.
Das man mit seinen Gedanken die Struktur des Wassers beeinflussen kann, es sichtbar auf unsere Emotionen reagiert, war das Forschungsgebiet von Dr. Masuro Emoto, in den 90er Jahren.
Auszug über seine Vita via Wikipedia (Masaru Emoto – Wikipedia):
„Er vertrat die Auffassung, dass Wasser die Einflüsse von Gedanken und Gefühlen aufnehmen und speichern könne. Zu dieser Auffassung gelangte er durch Experimente mit Wasser in Flaschen, die er entweder mit positiven Botschaften wie „Danke“ oder negativen Botschaften wie „Krieg“ beschriftete und anschließend gefror, fotografierte und anhand von ästhetisch-morphologischen Kriterien den entstehenden Eiskristall beurteilte. So stellte er einen gewissen Zusammenhang zwischen dem Aussehen des Eiskristalls und der Qualität bzw. dem Zustand des Wassers her. Seinen Hypothesen zufolge formt mit positiven Botschaften beschriftetes Wasser stets vollkommene Eiskristalle, während Wasser mit negativen Botschaften unvollkommene Kristallformen annimmt.“
Insofern ist es interessant mal darüber nachzudenken, was wir uns bzw. unserer eigenen, inneren Wasserstruktur antun, wenn wir negative Gedanken uns selbst gegenüber hegen.
Wasser & Rituale
Wasser nährt und zerstört, Wasser ist Leben, aber auch Gefahr, und Wasser ist die Quelle unserer Existenz. Wasser gibt es zudem in drei Aggregatszuständen: Flüssig, fest und gasförmig. Für mich ist das eine weitere Verbindung mit der menschlichen Natur, denn auch in unserem Leben haben wir drei Stationen: Kind-Sein, Erwachsen-Sein und Alt-Sein. In den Religionen wird dies als sog. Dreifaltigkeit betitelt: Jungfer-Mutter-weise Alte bzw. Vater-Sohn-Hlg. Geist.
An den Schwellen zu diesen Stationen wurden (und werden) Rituale für den Übergang abgehalten. Wasser hat hier immer eine wichtige Rolle gespielt und gehört als eines der vier alten Elemente zu jedem Ritual.
Geboren werden wir aus unserem mütterlichen Urwasser. In der Taufe, zu Beginn des Lebens, wird man mit dem Wasser geweiht. Bei Ritualen im Lebenskreis ist entweder Wasser oder eine andere, wasserbasierende Flüssigkeit (Wein) ein integraler Bestandteil vieler Rituale. Und am Ende des Lebens, wenn wir unseren Erdleib verlassen haben, ist es die Totenwaschung, die den Körper auf den Prozess der Erdwerdung vorbereitet.
Wenn man also vor hat, ein Ritual zu feiern, ist das Wasser ein wichtiger Teil davon, wie alle anderen Urelemente (Erde, Feuer, Luft), die uns seit Anbeginn unserer Existenz begleiten.
Wichtig zu wissen: Die Elemente waren und sind IMMER da. Man muss sie nicht rufen. Aber man darf sie einladen und um Unterstützung bitten und sich im Anschluss auch bei ihnen dafür bedanken.
Wasser im Jahreskreis
Im keltischen Jahreskreis, der die Basis unserer Rituale und religiösen Feste diverser Glaubensrichtungen ist, ist das Wasser dem Westen zugeordnet – der Abenddämmerung, die die Nacht bringt.
Damit verbunden sind die Ahnen. Im alten Glauben ging man auch davon aus, dass die Ahnen von der anderen Seite aus dafür sorgen, dass das Wetter uns gewogen ist und neue Seelen als Kinder in die Welt kommen. Die physischen Abläufe von Zeugung und Geburt waren den Naturvölkern natürlich bekannt. Doch war es ein großes Mysterium, wie sich die Seele in das gezeugte Wesen einbringt bzw. auf mystische Weise die Zeugung „initiert“. Das waren Themen, bei dem man die Ahnen als wichtig sah und ein Grund, sich gut mit ihnen zu stellen.
Unser Wort „Enkel“ bezieht sich auf diese Verbindung – es steht etymologisch mit dem Begriff „Ahn“ in Verbindung. Ein Enkerl ist also „ein kleiner Ahne“.
Das Wunder namens Wasser: Wissenswertes & Wichtiges
Wieviel Wasser gibt es auf der Erde?*
Unser Planet wird oft als „blauer Planet“ bezeichnet und wenn man sich einen Globus oder Landkarten ansieht, dann wird klar warum: ca. 2 Drittel der Erdkugel sind mit Wasser bedeckt. Die gesamten Wasservorräte unserer Welt kommen auf ca. 1,4 Milliarden Kubikmeter (1 km³ sind 1 Billionen Liter).
Doch der größte Teil davon ist Salzwasser, nämlich ca. gewaltige 96,5%.
Unsere Süßwasser-Vorräte liegen im Vergleich dazu bei sehr bescheidenen 35 Millionen Kubikmetern. In Prozent sind das ca. 2,5% der weltweiten Wasserreserven. Davon ist der größte Teil als Eis in Gletschern, vor allem in der Arktis und Antarktis „gespeichert“ oder in Form von Grundwasser unerreichbar tief im Erdboden oder als Wolken am Himmel.
Damit bleiben an zugänglichem, gut verfügbarem Süßwasser winzige 0,3% der Gesamtmenge.
Wie kam das Wasser auf die Erde?
Hier gibt es zwei Hypothesen. In der einen geht man davon aus, dass das Wasser schon immer da war, also von Anbeginn an, als sich die Erdkugel gebildet hat.
Die andere Theoriengrundlage geht davon aus, dass das Wasser bzw. die entsprechenden chemischen Elemente mittels Meteoriten/Kometeneinschlag auf der Erde gelandet ist. Diese Theorie wird davon genährt, dass es für das Wasser zum Erdentstehungszeitraum schlichtweg viel zu heiß war. Einerseits auf Grund der kompakten Hitze „vor Ort“, aber vor allem auch, weil unser Planet unter der sog. „Schneegrenze“ liegt. Damit wird ein bestimmter Bereich rund um die Sonne bezeichnet, in der es auf Grund der Hitze (vermutlich) kein Wasser gibt bzw. geben kann bzw. gegeben hat.
Das Wasser unserer Erde und damit die Lebensgrundlage unserer „Lebenssysteme“, inkl. der Entstehung jedweder, uns bekannter Art von Leben, kam also vermutlich von jenseits der „Schneegrenze“, durch Kometen/Asteroiden/Meteoriten aus dem äußersten Bereich des Sonnensystems.
Dabei muss es sich gar nicht um einen gewaltigen, großen „Platsch“-Einschlag gehandelt haben. Denn gemessen an der Gesamtmasse unserer lieben Mutter Erde schlägt sich das Wasser nur mit ca. 2% zu Buche.
Woraus besteht Wasser?
Die chemische Formel für Wasser ist H2O: ein Sauerstoffatom (O), an das zwei Wasserstoffatome gebunden sind (H).
In unserem Leitungswasser sind aber noch andere Stoffe enthalten, die in der Menge und Zusammensetzung regional differieren. Das sind großteils Natrium, Kalium, Magnesium, Sulfat, Chlorid, Hydrogencarbonat und Carbonat.
Je nachdem wieviel Calcium und Magnesium vorhanden ist, ist das Wasser härter oder weicher und mit der unterschiedlichen Zusammensetzung ändert sich auch der Geschmack des Wassers. Wer viel Leitungswasser trinkt (sehr empfehlenswert!), der schmeckt das heraus. Leitungswasser kann süß, salzig, bitter, metallisch, schal, lebendig, ölig, sanft, stumpf und vieles mehr schmecken und gleichzeitig wird es immer als sauberes Trinkwasser bezeichnet.
Dieser unterschiedliche Wassergeschmack ist auch die Grundlage von Bierbrauereien und deren spezieller Marken. Die Rezepte für das gebrauchte Bier mögen noch so exakt und genau eingehalten werden: Die Grundlage ist Wasser und damit bestimmt die Quelle des verwendeten Wassers über den Geschmack des fertigen Bieres.
Mineralwasser aus der Flasche, dass man heute in jedem Supermarkt kaufen kann, hat noch zusätzliche Komponenten, die sich ebenfalls auf den Geschmack und das Empfinden auswirken. Die Zusammensetzung der Mineralwässer ist von den Gesteinsschichten der Quellen abhängig und lt. gesetzlicher Vorgaben muss es immer eine unterirdische Quelle sein und die Abfüllung muss in der Nähe erfolgen. Weiters braucht es eine amtliche Anerkennung, damit man dieses Wasser als „Mineralwasser“ bezeichnen kann.
Das Sprudelnde in diesen Wassern ist die Kohlensäure (H2CO3), die in der Urform des Mineralwassers kaum bis sehr gering vorkommt, sofern das Wasser aus einer tiefliegenden Vulkanquelle mit kohlendioxidhaltigem Gestein kommt. Dieser „Sprudel“ wird also künstlich hinzugefügt.
Wasser als Menschenrecht
Die immense Wichtigkeit des Wassers für das menschliche Sein ist mit ein Grund, warum der sichere Zugang zu sauberem Wasser lt. UNO ein Menschenrecht ist. Dennoch leben 2,2 Milliarden Menschen auf dieser Welt ohne diese Sicherheit und ohne sauberes Wasser.
785 Millionen Menschen haben nicht mal eine Grundversorgung mit Trinkwasser, vor allem Menschen aus ärmeren und ländlichen Regionen.
Der Zusatz, dass der Zugang zu Wasser auch „sicher“ sein muss, ist ein weiterer Grund, dass auch in Ländern, wo es grundsätzlich genug Wasser gäbe, viel zu viele Menschen keine Möglichkeit haben, sauberes Trinkwasser zu erreichen.
Das Wasserrecht, also der Zugang zu sauberem Wasser, ist die Grundlage der ältesten und wichtigsten Gesetzgebungen und damit vermutlich die Basis für die allerersten Rechtsformen in der Geschichte der Menschheit.
Als sich die nomadisierende Stämme zu Beginn der Jungsteinzeit zur Sesshaftwerdung entschlossen haben (vermutlich auf Grund drastischer klimatischer/umweltbedingter Veränderungen), waren es die Orte mit sicherem Zugang zu viel Wasser, die als erste Siedlungsstätten dienten.
Viehzucht und Ackerbau lieferten weitere Gründe dafür Sorge zu tragen, möglichst genug Wasser in sicherer Reichweite zu haben. War der Zugang zu dieser Ressource in der SammlerInnen & Jagdzeit der Altsteinzeit noch relativ sorglos, weil es genug Möglichkeiten gab auszuweichen und es schlicht nur sehr wenige Menschen gab, wurde bei den ersten Siedlungen schnell klar, dass es hier innergemeinschaftliche Regelungen brauchte, damit alle genug Wasser erhielten.
Das bekannteste und älteste Gesetzbuch der Welt, der sog. Codex Hammurapi aus Babylon, beschrieb 1700 vor Beginn der Zeitrechnung unter anderem die Pflege und die Norm der Bewässerungsanlagen. Vermutlich aber gab es bereits viel früher entsprechende gesetzliche Regelungen, die die Wasserläufe und -zugänge in der Gemeinschaft regeln.
Eine der ältesten Rechtsinstituionen Europas ist das „Wassergericht von Valencia“, dass 960 nach Beginn der Zeitrechnung entstand und auch heute noch wöchentlich tagt.
Brunnenvergifter & Antisemitismus
Angesichts der Wichtigkeit von sauberem Trinkwasser für eine Gemeinschaft wurden alle Anschläge auf diese Ressource mit besonderer Schwere bestraft. Der Begriff des „Brunnvergifters“ hat aber in dieser Hinsicht eine traurige und weniger dem Wasser verbundene Geschichte.
Das absichtliche Verunreinigen von Grund- und Trinkwasser ist nachweisbar seit der Antike eine schwere Straftat. Doch der falsche Vorwurf der Brunnenvergiftung, den man im Mittelalter den Juden unterstellte, sorgte immer wieder, aber speziell während der Zeit der großen Pest (ca. 1350) für schwere, antijüdische Ausschreitungen und Vertreibungen, mit hundertausenden Todesopfern in Europa – neben der Pest.
Selbst der katholische Papst Clemens VI. sah sich hier zum Eingriff gezwungen, als die Übergriffe ein Maß erreichten, dass sich nicht mehr ignorieren ließ. Er erließe eine Bulle und wies darauf hin, dass auch Juden selbst Opfer der Pest wurden, und die Fabel der Giftverschwörung nicht auf Tatsachen beruhe.
Es änderte allerdings nichts an der Lage und auch in späterer Zeit flammte dieser unberechtigte Vorwurf immer wieder auf. Erst als in weiterer Folge Städte von Seuchen heimgesucht wurden, aus denen man die jüdischen Gemeinden schon lange vertrieben hatte, schwand die Verschwörungstheorie zumindest an der Oberfläche.