Höhlen,  Kraftplätze,  Kult & Kraftplätze im südlichen Niederösterreich

Zwergerlhöhlen, Malleiten

Die Zwergerlhöhlen auf der Malleiten findet man nicht leicht. Zwar liegen sie relativ einfach erreichbar direkt an einem schönen, markierten Waldweg, in der Nähe des ehemaligen Waldgasthofes „zum Kürassier“, aber sie verstecken sich.

Wer von Bad Fischau herauf geht, am „Kürassier“ vorbei dem Weg weiterfolgt (blau/grün/gelbe Markierung), der gelangt nach kurzer Zeit zu einer rechts vom weg liegenden Wiese. Links sind im Wald große (waldviertelähnliche), bemooste Steine. Etwa beim oberen drittel der Wiese zweigt links ein kleiner, unscheinbarer Weg vom Waldweg ab, direkt vor einem sehr markant hervorragenden Felsen auf einem kleinen Hügel. Da geht es steil hinauf zu den beiden kleinen Höhlen.

Beide Höhlen sind annähernd gleich groß und liegen nur wenige Meter von einander entfernt. Hier hat man, wie auch in den anderen Höhlen auf der Malleiten, zahlreiche Scherben und Überbleibsel aus der Jungsteinzeit gefunden. Manche Forscher deuten die Keramiken so, dass die Höhlen für Begräbnisriten verwendet wurden.

Vor kurzem habe ich in alten Aufzeichnungen einen Hinweis gefunden, dass die beiden Höhlen untereinander verbunden sein sollen. Durch einen sehr schmalen und nicht leicht zu entdeckenden Gang, der nur von sehr schmächtigen Erwachsenen oder kinder kriechend „begangen“ werden kann.

Wenn dies stimmt, dann wurden die Höhlen ziemlich sicher für Initiationsriten genutzt. Das Durchschlupfen und Hineinkriechen in den dunklen Schoß von Mutter Erde, sich langsam und mühevoll vorwärts zu kämpfen und dann wieder, hier noch dazu in einer anderen Höhle, neugeboren herauszuschlüpfen ist ein sehr altes Ritual, das speziell für Übergangszeiten (Kind/Pubertät/Erwachsener) genutzt wurde.

Solange der Gang nicht gefunden ist, bleibt das aber nur Spekulation. Der zweite Name der Höhlen – „Falschmünzerhöhlen“ – und die wahrlich sehr versteckte Lage lässt den Schluß zu, dass hier nicht nur religiöse Riten abgehalten wurden. In späterer Zeit und in Kriegszeiten haben sie natürlich auch als Unterschlupf Verwendung gefunden.

So nahe sie beisammen sind, so unterschiedlich sind die beiden Höhlen. Die (von unten gesehene) linke Höhle hat einen künstlich vergrößerten Eingang, der an eine U-Boot-Türe erinnert. Sie ist eher trocken, mit sandigem Boden und liegt ein wenig höher als die zweite Höhle. Hier wohnen auch fledermäuse, die es schon einmal geschafft hat uns den Eintritt (tagsüber) zu verwehren. Die Fledermaus-Höhlenhüterin flog immer ganz knapp von innen her auf den Eingang zu, drehte im „Türstock“ um, retour ins Innere und dann das Ganze von vorne. So lange, bis wir für diesen Tag beschlossen, auf ein Eintreten zu verzichten.

Die rechte Höhle führt vom Eingang aus direkt nach unten. Sie ist eher feucht und vom Geruch her sehr erdig aufgrund des vielen Laubes, das sich über die Jahre am Boden angesammelt hat. In dieser Höhle gibt es auch kleine Öffnungen nach aussen, allerdings zum Waldboden hin – also kein Lichteinfall.
Im Frühjahr habe ich hier, obwohl es stockdunkel in der Höhle ist, kleine blühende Höhlenpflanzen gefunden.

Auch von der Stimmung und der Energie sind die beiden Höhlen unterschiedlich. Ich neige dazu in „männliche“ und „weibliche“ Energie zu unterscheiden. Meinem Dafürhalten nach ist die linke Höhle die männliche, die rechte die weibliche. Andere definieren das als aufladende und abladenden Energie – meine Empfehlung: selber spüren!

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