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Über Erschöpfung, Besinnung und neu-Orientierung

[no_toc]Vor ein paar Tagen war Tag-Nachtgleiche, im keltischen Jahreskreis nennt sich dieses Fest Mabon, wir sagen Erntedank dazu. Die Arbeit des letzten Jahres sollte nun eine Würdigung erfahren, im besten Sinne haben sich alle Projekte als nährend und fruchtbar herausgestellt. Früher war es die Ernte der Felder und Gärten, die nun abgeschlossen wurde. Man feierte zusammen, bedankte sich bei den jeweilig aktuellen Gottheiten und der Natur, ehrte die Mühen, die man investiert hatte und verabschiedete dass, was sich als nicht fruchtbar oder nährend herausgestellt hatte. Heute verschwindet dieses Fest zunehmend aus dem Bewusstsein, die Felder sind Dauerarbeiten gewichen, kaum einer hat im Herbst Zeit, Lust oder Wissen, sich seiner Erfolge und des Erlebten bewusst zu werden. Es regiert der Dauerhunger nach der nächsten Ernte, nach dem nächsten Erfolg und Höhepunkt. Dabei bergen auch die Täler zwischen diese Höhen und die Hochebenen so viel Schönes. Doch das kann man nur wahrnehmen und würdigen, wenn man inne hält und wertfrei zurück blickt.

Ich habe dieses Fest mit mir allein gefeiert, im Stillen, klein und leise. Habe geräuchert, bin stumm durch das Haus und den Garten gegangen. Habe einen spontanen „Würdigungsplatz“, man kann auch „Altar“ dazu sagen, arrangiert. Habe ein paar Blumen und Früchte aus dem Garten gesammelt, innegehalten, nachgedacht und war dankbar, dass ich trotz der vergangenen, sehr anstrengenden Monate so viel gefunden habe, was sich zu würdigen und feiern lohnt.

Mein letzter Blogbeitrag hier ist sehr lange her (Anfang April, ein Frustblog über Müll in der heimatlichen Landschaft) und der letzte Newsletter liegt noch länger zurück (… März). Zudem habe ich auch alle Termine bis zum Sommer krankheitsbedingt abgesagt bzw. aus Wettergründen absagen müssen.
Eine Blog- und Terminpause, die sich akut ergeben hat, spontan da war, notwendig wurde – wie auch immer man es nennen mag. Die Gründe sind vielfältig, die meisten haben und hatten gesundheitliche Ursachen. Ein wichtiger Grund, der mich auch mehr Zeit und Kraft gekostet hat als erwartet, war das Buchmanuskript, das ich im letzten Herbst zugesagt hatte. Ein Buch über den „Shitstorm im Darm – gut Leben trotz Morbus Crohn„. Details dazu sind hier zu finden: der liebe Herr Buch. Die Arbeit an so einem Manuskript habe ich drastisch unterschätzt.
Alles weitere, vor allem zu den anderen, privaten und gesundheitlichen, Gründen könnt ihr hier, in meinem Crohn-Blog ausführlich lesen: Viel Sommer, viel Buchmanuskript, viel Dings und Uff.

Nun haben wir also die Zeit des Erntedanks und den Herbstbeginn. Es ist auch die Zeit, wo man einen Kassasturz macht und beginnt auszusortieren: Was von dem, was da ist, kann, will oder muss man in die dunkle Jahreszeit mitnehmen? Was hat sich über das Jahr als gut, schön und stärkend erwiesen, kann also so weiter bestehen? Und was hat seine beste Zeit gehabt, hat sich überlebt oder spürt sich nicht (mehr) stimmig an?

Keine Angst, das wird nun kein „Ich hau alles hin und werde Einhorn“-Schwanengesang ;-)
Obwohl das mit dem Einhorn-Dasein schon überlegenswert wäre …

Die letzen Monate haben mich neben den vielfältigen ungeplanten und intensiven Herausforderungen auch dazu gebracht zu überlegen, wie es mit kULT.kRAFT.pLATZ weitergehen soll. Einiges „gärt“ schon länger und wartet auf Veränderung. Anderes hat sich überlebt, gehört renoviert oder aussortiert – zum Beispiel alte Blogbeiträge aus den Anfängen meines Blogs. Und es sind auch neue, drängende Ideen da, die realisiert werden wollen.

Technisch nennt man das einen „Relaunch“ – faktisch bedeutet das, sich zuerst mal klar zu werden, wohin die zukünftige Reise gehen soll, was die Themenschwerpunkte sein sollen und wie es sich umsetzen bzw. darstellen lässt.
Ich habe noch nicht alle Punkte für mich sortiert und bin in einigen Dingen noch am Grübeln. Doch ein paar Dinge habe sich bereits Richtung Klarheit begeben:

Termine – Workshops – Wanderungen

Hier herrscht schon länger eine durchgehende Frustphase vor – nicht was das Interesse an unseren Kursen betrifft. Es ist der Organistationsteil, der wie ein wild gewordener Germteig immer mehr aufgegangen ist. Nur leider wird aus diesem Teig kein nahrhafter Kuchen, er erdrückt irgendwie alles und liegt sehr im Magen.
Wir hadern auch zunehmend mit der Verbindlichkeit, wenn sich Interessenten sich zu Kursen anmelden, teils Monate im Voraus, um kurz vorher wieder abzusagen oder ohne Info gar nicht zu erscheinen. Im letzten Jahr hatten wir bei den Anmeldungen je Kurs 60 – 70% Fluktuation, bei einer maximalen Teilnehmerzahl von 8-10 Personen. Das ist heftig und organisatorisch extrem mühsam. Alleine die diesbezügliche Korrespondenz ist enorm, unzähligen Mails gehen hin und her.

Wir haben uns zu Beginn der Kurse bewusst dafür entschieden, ausschließlich mit Kleingruppen bis max. 10 Personen zu arbeiten. Bei Indoorkursen überhaupt nur bis max. 7 Personen. Auch halten wir die Kurskosten so niedrig wie möglich. Verdienst ist keiner dabei, es werden lediglich die Unkosten abgedeckt. Nachdem Bernhard Braunschmid und ich diese Kurse aus Freude am Weitergeben unserer gesammelten Informationen machen, hat uns das bisher nicht gestört. Doch mit dem monströsen Anstieg des organisatorischen Aufwandes, hat sich auch die Freude am Tun kontinuierlich reduziert.

Um es zusammen zu fassen: Es ist mühsam geworden, sehr mühsam und darunter leidet dann auch die Motivation.

Drei Kurse/Workshops stehen heuer noch am Programm und sofern das Wetter und meine Gesundheit mitspielen, werden die auch stattfinden. Wie es nächstes Jahr weiter geht, ist noch nicht klar. Wir grübeln einerseits, ob wir nicht ein Jahr Pause machen, oder andererseits Kurse nur noch für jeweils 3-4 Monate im Voraus anbieten, also eher kurzfristiger. Definitiv aber werden es deutlich weniger, als in den letzten Jahren. Speziell das heurige Jahr war diesbezüglich sehr „sportlich“ geplant.
Betreff der Kosten und dem Organisationsungetüm sind wir noch am Überlegen, wie wir es schaffen, das Monster klein zu bekommen, den Aufwand für zu minimieren und den Spagat, zwischen Mühe, Fixkosten und Motivation zu optimieren.
Die Verbindlichkeit der Anmeldung und die Fairness, zum angemeldeten Wort zu stehen, liegt nicht in unserer Hand und das ist leider ein Punkt, der in Summe doch sehr schwer wiegt.

Berichte – Blogbeiträge – Infos

Ich plane die Ausrichtung des KKP-Blogs mehr in Richtung eines Tagebuchs zu drehen, wo ich euch auf meine Wege durch die Welt mitnehme und meine Sicht der Dinge zeige. Der Schwerpunkt auf Kult und Kraftplätze bleibt. Aber es sollen kürzere Beiträge werden, ergänzt um Geschichten und Erzählungen von Begegnungen, Erlebnissen und Fundstücken am Weg und immer wieder Blicke über den viel gepriesenen Tellerrand.
Es soll auch spontaner, nachdenklicher und „näher“ werden. So, als würde ich euch bei einem Tee oder Kaffee etwas erzählen. Da haben dann auch schräge Stories ihren Platz und persönliche Meinungen. Das sind erste Ideen und das ist auch der Bereich, wo es noch etwas Begrübelung und Fokussierung braucht.

Newsletter

Mein Ehrgeiz in diesem Bereich war größer als mein Vermögen, alle meine Wünsche dauerhaft umzusetzen. Die KKP-News sind und waren mein persönlicher Brief an meine wunderbaren AbonnentInnen. Liebevoll zusammengestellt, mit ergänzenden Infos und Links, zusätzlich zu den aktuellen Blogbeiträgen und einem von Herzen kommenden Gruß zu Beginn. Die Rückmeldungen waren zu einem sehr hohen Teil herzlich, auf Augenhöhe, motivierend und bestärkend. Oft hat sich eine schöne Kommunikation ergeben, was mich immer sehr gefreut hat.
Dennoch werde (muss) ich hier zurückschrauben, um den Aufwand zu minimieren. Eine Idee ist, die Aussendungen zu automatisieren, womit der Newsletter kompakter und flotter wird, aber auch um einige bisherige Dinge reduzierter.
Mit der geänderten Ausrichtung der Beiträge soll dann der persönliche „Newsletter-Ton“ zum allgemeinen „Blog-Ton“ werden. Ich hoffe sehr, dass mir dieser Spagat gelingt und meine wunderbaren AbonnentInnen den Umstieg mittragen.

Facebook … :/

Hach, das ist ein mühsamer Punkt. Einerseits freut es mich sehr, dass im Lauf der Jahre soooo viele Follower auf die KKP-FB-Seite gefunden haben (knapp 850 Fans!!! WOW !!!). Andererseits ist der Ton auf dieser Plattform schrill geworden und die Reichweite von FB-Seiten liegt – Pardon – unter jeder Sau.
Hinzu kommen zunehmend rechtliche Probleme, die mit dem Datenschutz von Facebook einhergehen und in Deutschland bereits für sehr haarsträubende Urteile gesorgt haben. Aktuell gibt es sogar ein Urteil, wonach der Betrieb von FB-Seiten verboten werden könnte.
Das macht wenig Spaß und sorgt für unangenehme Spannung, auf die ich ehrlich gestanden verzichten kann. Zwar sind wir „hier“ im geduldigen Österreich, wo nicht alles so heiß gegessen, wie gekocht wird. Doch die anderen FB-Probleme sorgen in Kombi mit diesen Gedanken nicht unbedingt für eine „Hurra, ich will was posten“-Stimmung.

Die KKP-FB-Seite schlummert nun schon seit einiger Zeit und ich denke, dass sie noch nicht ausgeschlafen hat. Vielleicht entschläft sie ganz, vielleicht küsse ich sie doch nochmal wach – aktuell aber ist dort weiterhin Dornröschenmodus.

Offene Website-Baustelle

Mein KKP-BlogTageBuch soll sich auch im Außen entsprechend darstellen. Das bedeutet, dass hier demnächst umgebaut wird. Ich werde die Seite so weit als möglich online lassen, also quasi bei offenen Schaufenstern umbauen. Ihr könnt live beim Umbau zusehen und seht gleich, wie es sich entwickelt, wo sich unerwartete Baugruben auftun und habt bei jedem neuen Besuch hier (hoffentlich) wieder etwas Neues zu entdecken.

Vom Zeitrahmen hab ich schon alles durch getimed: Ich fange an, wenn der Zeitpunkt dafür da ist, arbeite dann, wenn es sich gut anspürt, und beende es, wenn es fertig ist. Ich glaube realitätsnaher kann man so eine Baustelle nicht beschreiben und bin daher sehr zuversichtlich, das Timing gut einhalten zu können ;-)

Ein inniges und sehr großes Dankeschön!

Schlussendlich möchte ich mir sehr, sehr herzlich bei allen bedanken, die mir und meinem Blog auch in den ruhigen, vergangenen Monaten die Treue gehalten. Danke für die Geduld! Ich hoffe, dass ihr mir und meinem Blog auch weiterhin folgt und freue mich auf den Ausstausch!

Ich wünsche allen, die bis hierher gelesen haben (und auch denen, die dazwischen aufgegeben haben ;-) ) einen guten Herbstbeginn, viele Früchte und Schätze im persönlichen Erntedank-Korb und eine gute Reise in die dunkle Jahreszeit!

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