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Gastbeitrag: Burgruine Merkenstein

Nach längerer Zeit gibt es nun wieder einen Gastbeitrag und ich freue mich sehr, hier einen Kraftplatz vorstellen zu können, von dem ich selbst schon viel gehört habe, der sich aber noch nicht auf meinem Weg gefunden hat.

Günther Lassi aber kennt ihn, es ist die Ruine Merkenstein bei Bad Vöslau, und er hat einiges zu berichten über diesen Platz und einiges erlebt dort. Nachstehend sein Bericht und ich bedanke mich sehr herzlich für diesen Beitrag!

Anmerkung:
Der folgende Bericht spiegelt die persönliche Meinung des Verfassers wieder und steht vollinhaltlich (Texte, Bilder, Zusammenstellung) in seinem  Urheberrecht und unter seiner Verantwortung.


Günther Lassi

Die Burgruine Merkenstein bei Bad Vöslau/Gainfarn

Zu Merkenstein hatten wir, meine Frau und ich, eine besondere Beziehung, die aber eine kleine Vorgeschichte erfordert ;-)

 Burg InnenansichtWir hatten, zur damaligen Zeit so um 1990, in Wien einen monatlichen „Stammtisch“ wo sich Gleichgesinnte zum gegenseitigen Austausch trafen. Dabei konnten auch „Neulinge“ an den Referaten und Vorträgen teilnehmen und ihre Neugier befriedigen. Eines Tages hielt ich gerade einen Vortrag über Orte der Kraft, als mich anschließend eine ältere Dame bat, mit mir unter vier Augen sprechen zu können. Sie wirkte sehr geheimnisvoll, und es stellte sich bald heraus, dass sie von russischem Adel abstammte. Sie berichtete mir über ein besonders Ereignis.

Frau K. hatte vor einigen Jahren die Ruine Merkenstein erworben und wollte sie, so weit möglich, gemeinsam mit ihrer Familie, restaurieren. Die Burg selbst stammt aus dem 12. Jhdt. und wurde 1683 von den Türken erobert, zerstört und ist heute eine Ruine. Damals wurden mehr als 100 Personen ermordet.

Ficin Gedenkstein Als sie im Sommer des Jahres 1983, also 300 Jahre nach der Eroberung durch die Türken, im Hof der Ruine arbeiteten, passierte etwas Ungewöhnliches. Ihr Mann saß mitten im Burghof auf einem Stuhl, um sich auszurasten, als er plötzlich mit einem Aufschrei zu Boden fiel. Da lag er, mit einer blutenden Wunde am Kopf, obwohl weit und breit kein Stein lag, der ihn getroffen haben könnte. Dies war aber nur eines von mehreren Erlebnissen, die mir Frau K. erzählte, und sie bat mich, ob ich bereit wäre, Untersuchungen anzustellen. Aus diesem Erstkontakt wurde eine langjährige Freundschaft, die erst endete, als wir im Jahre 1993 ins  Waldviertel zogen.

Bei unseren Recherchen ergab sich dann Folgendes: Der „Unfall“ war genau am selben Tag, dem 5. August passiert, als die Türken die Burg im Jahre 1683 erobert hatten. Weiters stellte sich (mittels Ouija Board) heraus, dass hier noch eine „verlorene“ Seele ihre Ruhe sucht.

„Mein Hausastrologe“ bestätigte, nach dem Horoskop des Betroffenen, diese Angaben.

Bei verschiedenen „Kontaktaufnahmen“ mit dem Genius loci des Ortes tauchten in mir Bilder einer liegenden Frau auf, die sich als „Empfangende“ darbot und als Gebärende die Kraft der Erde an die Erde zurück gab.

Weitere Recherchen ergaben dann Folgendes:

Auch von der geomantischen Seite her erweist sich das Gebiet als äußerst interessant. Geologisch liegt die Burg am Ende eines Tales (Hanftal/Gainfarner Bucht) zwischen zwei Bergrücken, dem Lindkogel (weiblich) und dem Eichenkogel (männlich), in der Nähe des Ortes Gainfarn (mundartlich ins Gai – Land fahren), nicht all zu weit befindet sich auch der Wallfahrtsort Maria Ellend.

Die Gainfarner Bucht liegt am Rande des Wiener Beckens, das vor ca. 20 Mill. Jahren entstand. Ein riesiges Binnenmeer befand sich hier, und bis zu 55 km dicke Sedimentschichten bilden den heutigen Untergrund, in dem sich auch die Nord-Süd verlaufende Thermenlinie, mit vielen Heil- und Thermalquellen, befindet.

Doch der Höhepunkt bleibt die Ruine Merkenstein. Sie thront am Ende der Gainfarner Bucht und ist auf Felsen gebaut, jedoch genau unter ihr befindet sich eine Höhle, ein Eingang in den Leib der Mutter Erde.

Einige „Opfersteine“ und Naturdenkmäler befinden sich in unmittelbarer Nähe.

Zur Namensdeutung

Wie bei Historikern und Ethymologen der Zeit, in der sie ihre Schriften verfassten, üblich, richteten sie sich nach den ersten Dokumenten. Heute wird das etwas anders gehandhabt, und man geht auch auf die Sprachwurzeln zurück. Natürlich gab es einen historisch erwähnten Besitzer namens Merkenstein, aber hatte er diesen Namen schon als er dort hinzog? Oder stammt der Name von Merge – Mädchen, Maria?

Dazu geben vielleicht einige der folgenden Sagen aufschluss:

Sagen rund um die Burgruine Merkenstein

  • Merk dir den Stein 1
  • Merk dir den Stein 2
  • Der böse Fidschin
  • Die Türken in Merkenstein
  • Mörk, der Schafhirt

Meine weiteren Recherchen und Erlebnisse zur Burgruine Merkenstein

Der Kontakt mit Fr. K. intensivierte sich immer mehr, und so hatten meine Frau und ich das Glück, den Schlüssel zur Ruine und der, für die Öffentlichkeit nicht zugänglichen, Höhle zur freien Verfügung zu erhalten. Dies gab uns die Möglichkeit, uns intensiv mit den Gegebenheiten vor Ort auseinander zu setzen. So konnten wir, gemeinsam mit Freunden, hier unsere Jahresfeste, sowie eine „heidnische“ Hochzeit, abhalten. Auch einige Seminare im Rahmen des Poly College Wien fanden hier statt.

Besonders die Samhain-Feier, am 31. Oktober, mit dem Kontakt zu den Ahnen und dem eigenen Unbewussten, bot sich hier an. Die Höhle unterhalb der Burgruine schien dafür vorzüglich geeignet. Dabei durften wir auch einen Geist fotografieren.

Wichtig für uns war aber die weitere geomantische Arbeit an diesem Ort, bzw. die Erforschung auch der weiteren Umgebung. Hier möchte ich auch kurz meine „Arbeitsweise“ vorstellen. Da mir die Radiästhesie, in meinen Augen, ein bisschen zu „mechanisch“ ist, im Sinne von „katalogisieren“ von diversen Linien, Feldern etc., habe ich im Laufe der Jahre eine eigene Möglichkeit entwickelt, mit dem „Genius Loci“ in Kontakt zu treten. Animiert wurde ich durch das Buch von Prof. Jörg Purner, den ich Jahre später persönlich kennen lernen und auch mit ihm an einem Projekt arbeiten durfte. Titel: „Radiästhesie, ein Weg zum Licht?“

Unabhängig voneinander haben wir, in etwa zeitgleich, diese Methode angewendet. Prof. Purner nennt sie „intersubjektive Wahrnehmung“. Am besten ist sie in einer Gruppe anzuwenden, jedoch ist es auch alleine praktiziert, ohne weiteres möglich. In meinen 3 tägigen Seminaren haben wir mit „sinnlicher“ Wahrnehmung begonnen. Also, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen. Es geht hierbei in erster Linie um Empfindungen wie, was empfinde ich wenn ich eine Handvoll Erde, sehe, rieche … u.s.w.

Aus unserer Sichtweise heraus und auf Basis unserer eigenen Erfahrungen und Intuition hat sich bei der Ruine Merkenstein für uns eine besonders „weibliche“ Qualität manifestiert. Sowohl in der Burg (hier vielleicht ein bisschen „rauer“, aber weiblich muss ja nicht immer lieblich bedeuten ;-) ), als auch in der Höhle und ganz besonders in der Landschaft selbst.

Dies war auch ein Grund für uns, hier in der Kapelle der Burg die Hochzeit von lieben Freunden abzuhalten.

Ritter Modil und die Befreiung seiner Seele

Merkenstein Guenther Lassi 016In einer Vollmondnacht wollten wir mit dem Quia Board Kontakt zu etwaigen Seelen, die hier vielleicht noch verweilen könnten, aufnehmen. Es dauerte auch nicht lange, bis wir den ersten Kontakt bekamen. Wie immer, wenn es sich um lange zurückliegende Informationen handelte, war das Geschriebene phonetisch, also mehr oder weniger „unleserlich“. Da wir zu viert waren, gelang es uns trotzdem, die Botschaft zu entschlüsseln. Überrascht waren wir, als wir intuitiv herausfanden, dass es sich um einen Kreuzritter aus dem 12. Jhdt. handelte, der im Zuge seiner Reise in den Osten hier Rast gemacht hatte, von Wegelagerern überfallen, schwer verletzt in der Burg Schutz suchte. Es konnte ihm aber nicht geholfen werden, und er verstarb.

Wir befragten ihn, wie wir ihm helfen könnten, und er sagte uns, dass er Schuldgefühle hätte, weil er seinen Auftrag nicht erfüllen hätte können, Jerusalem zu erreichen und für die Kirche zu erobern. Sein Wunsch war ein Grabstein, den wir ihm später dann erfüllten, wie man auf dem Foto sehen kann.

Von da an, so bestätigte uns Frau K., verschwanden die „Phänomene“, die sie und ihre Familie doch einigermaßen beunruhigt hatten.

Ein weiteres Erlebnis möchte ich doch noch anführen:

Merkenstein Guenther Lassi 005Wie schon erwähnt, feierten wir hier einige Jahresfeste und Rituale, so auch wieder einmal Samhain, aber nicht in der Höhle, sondern in einem verlassenen, vermutlich ehemaligen Vorratsraum, der sich hinter Gebüsch, links vom „Schlössel“, unterhalb der Burg befindet. Durch einen schmalen ca. 3 – 4m langen Gang, kommt man in einen kuppelförmigen Raum, der in seiner Decke eine kreisrunde Öffnung besitzt. Wir, meine Frau und ich, erwarteten vor dem Eingang unser befreundetes Pärchen, als wir Angstrufe hörten. Wir liefen zu den beiden und mussten feststellen, dass der Mann vorübergehend „erblindet“ war. Es dauerte allerdings nicht lange und er konnte wieder sehen. Trotzdem war der Schreck recht groß. Es stellte sich aber während des Rituales heraus, das dieses „blind“ sein mit seiner damaligen Situation zu tun hatte.

Auf Grund einiger anderer Erlebnisse, die aber den Rahmen sprengen würden, kamen wir zu dem Schluss, das sich hier in Merkenstein der weibliche Aspekt der „weisen Alten“ manifestieren kann und zur Bewusstwerdung „vergrabener“ Muster führen kann.

Frau K. ist leider vor einigen Jahren verstorben, aber ihre Familie betreut die Burg weiter.

Auch in der näheren und weitere Umgebung gibt es eine Menge zu erforschen. Vom Türkenbrunnen, der sich aber im abgesperrten Gebiet befindet, über die Föhre am Stein, die Herrgottsbuche, die Edelkastanien Allee, usw. usw.

Ein wirklich sehenswertes Gebiet, auch zum Wandern!

Impressionen in und rund um die Burgruine Merkenstein


Über den Autor

Günther Lassi lebt und wirkt im Waldviertel und ist im Netz hier zu finden:

  • Website: www.numinosa.at

 

6 Comments

  • Ingrid Kleindienst-John

    Die Ruine Merkenstein gehörte lange Zeit zu den bevorzugten Ausflugszielen meiner Familie. Schon als Kind hat mich diese Burgruine stark angezogen und interessiert. Mit meinen eigenen Söhnen und meinem ersten Mann war ich sehr oft dort und verzaubert von diesem Platz. Ich selbst hab mich immer sehr wohl dort gefühlt, geborgen und gut behütet… Mein jüngerer Sohn erzählte mir bei einem Besuch der Ruine, dass hier „viele Ritter gestorben“ wären (er war damals gerade mal 4 oder 5 Jahre alt).
    Ich vermute, dass die Burg einstmals auch eine starke Verbindung zur Burg Arnstein hatte, die am nordöstlichen Ende des Peilstein-Rückens liegt. Auch ein sehr starker Ort. Heute ist die Ruine Arnstein nur mehr in ganz wenigen Mauerresten nachvollziehbar. Einen Besuch ist auch dieser Platz allemal wert…

  • johann schuster

    gibt es eine aufzeichnung der namen der personen die in 1683 von den tuerken bei der eroberung erschlagen wurden ? vieleicht in einer kirche in der umgebung ?

  • Sibylle

    Ich bin öfters in der Nähe von der Ruine Merkenstein, es gibt dort gleich bei der Föhre am Stein auch einen ganz starken Schalenstein…. und sagen wir mal so: Ich habe manchmal das Gefühl, dass es dort in der Gegend ganz viele ehemalige Ritter unterwegs sind …

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